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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

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Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Das X-Experiment

Opel-Studie gibt als Elektro-SUV auch Ausblick auf künftige Designsprache der Marke

Von Günther Koch/Life-Magazin

Exterieur-Designdirektor Friedhelm Engler stellt die neue Opel-Studie GT X Experimental vor. Fotos: Koch

Mainz – So oder so ähnlich sehen also künftige Opel-Modelle aus! Mit dem gerade in Mainz vorgestellten Konzeptfahrzeug GT X Experimental geben die Rüsselsheimer, die 2019 das Jubiläum feiern, dass sie schon seit 1899 Autos bauen, einen Ausblick darauf, wie sie sich designmäßig die Zukunft ihrer Marke vorstellen. Dabei handelt es sich um eine Studie, die innerhalb des französischen PSA-Konzerns, zu dem Opel seit August 2017 gehört, allerdings nur für die deutsche Tochter gilt. Denn er glaube nicht, sagt Friedhelm Engler, Exterieur-Designdirektor bei Opel, dass PSA-Chef Carlos Tavares noch eine „vierte französische Marke“ wolle neben Peugeot, Citroën und DS.

Mit dem Lutzmann begann bei Opel 1899 die Automobilproduktion. Blick auf die Front der neuen Studie.

Aufs Wesentlich reduziert

Der GT X Experimental stellt ein vollelektrisches Leichtbau-SUV mit coupéhafter Anmutung dar. Es ist 4,06 Meter lang, verfügt über 2,62 Meter Radstand und 17 Zoll große Räder, die optisch dank robusterer und über den Felgenrand hinausgehender Gummiummantelung größer erscheinen. Die Leistung holt sich dieser GT aus einer 50 Kilowattstunden starken Lithium-Ionen-Batterie – „kabelloses Laden inklusive“, fügt Engler hinzu: Der X Experimental gebe nicht vor, vollautonomes Fahren zu ermöglichen, sondern biete Level-3-Funktionen, was bedeutet, dass er zwar selbstständig fahren kann, der Fahrer aber im Notfall reagieren und eingreifen können muss. Für Engler geht es um die „Reduktion aufs Wesentliche“. Die Proportionen sind mutig. Die Oberflächen wirken fließend. Eine kraftvolle Grafik bestimmt die Silhouette. Die untere Schutzverkleidung hebt den SUV-Charakter hervor. Das Farbschema erinnert laut Engler an das traditionelle von Opel aus Grau, Schwarz und Gelb, „nur in einem frischeren und moderneren Look“.

Der Opel-Blitz steht im Zentrum des neuen Opel-Kompass. Der Manta A Swinger stammt aus 1975.

Mit Ausdruck für Pioniergeist

Als neues Leitmotiv für Front- und Rückansicht sieht der Designer den, wie er ihn nennt, „Opel-Kompass“, bei dem sich jeweils vorn und hinten vertikale und horizontale Achsen mit dem Emblem der Marke, dem Blitz, in der Mitte kreuzen. Das künftige Opel-Gesicht soll den „Pioniergeist des Unternehmens“ ausdrücken, verweist Engler auf unter dunkel getöntem Plexiglas liegende Elemente wie den LED-Opel-Blitz, der in verschiedenen Farben über den Betriebszustand des Fahrzeugs informiert, auf LED-Matrix-Scheinwerfer, Tagfahrlicht sowie Kameras und Sensoren, die für Assistenzsysteme und autonome Fahrfunktionen benötigt werden. Auf konventionelle Elemente wie Türgriffe und durch kleine Kameras ersetzte Außenspiegel ist bewusst verzichtet worden.

Dieser Opel-CD-Styling-Entwurf entstand 1969. Blick ins Cockpit des neuen Konzeptfahrzeugs ...

„Pure Panel“-Armaturenträger

Die gegenläufigen Türen öffnen sich per Fernbedienung über Handy. Innen wirkt alles ziemlich luftig. Ein einziger breiter Bildschirm im „Pure Panel“-Armaturenträger macht viele Monitore, Knöpfe und Bedienelemente gegenwärtiger Serienmodelle überflüssig. Die Sitze scheinen zu schweben. Unterhalb der Kopfstützen sind zum Musikhören auch außerhalb des Fahrzeugs abnehmbare Lautsprecher befestigt. Grafische Details unterstreichen den insgesamt klaren und schnörkellosen Charakter. Am Schweller der Fahrerseite finden sich unterhalb der Fondtür eingravierte Dreiecke, von denen eines, als kleines LED-Display ausgeführt, den elektrischen Ladestatus der Batterie anzeigt.

... mit Hinweis auf dessen Namen. Eine weitere jüngste Opel-Studie stellt der GT Concept dar.

Mit innovater „New Germanness“

2017 hat Opel seinen Strategieplan „Pace“ präsentiert. Der sei erfolgreich, betont Verkaufschef Jürgen Keller jetzt bei der Vorstellung des Konzeptfahrzeugs unter Hinweis auf das operative Ergebnis von 502 Millionen Euro und fünf Prozent operative Gewinnmarge im ersten Halbjahr 2018. Mit diesem Plan für nachhaltige Profitabilität, Elektrifizierung der Baureihen und globalere Ausrichtung wolle Opel aber auch sein Markenprofil weiter schärfen. Der GT X Experimental gelte als „erstes greifbares Ergebnis dieses Prozesses“, der in 120 Jahren Automobilbaugeschichte des Unternehmens auf dem „spezifischen Opel-Weg“ hin zu einer „innovativen, freundlichen und weltoffenen New Germanness“ Werte ausdrücke, die Designer Engler wie Markenchef Michael Lohscheller mit den Worten „deutsch, nahbar und begeisternd“ zusammenfasst.

Modelle der Rüsselsheimer sollen deutsch, begeisternd und nahbar sein. Und so sieht die neue Studie von der Seite.

Auch für Elektrifizierung der Marke

Die Studie steht ebenfalls für Opels Elektrifizierung bis 2024. 2020 sollen vier Modelle elektrifiziert sein, darunter 2019 schon Grandland X als Plug-in-Hybrid und Elektro-Corsa. Vorgesehen ist laut Verkaufschef Keller zudem, bis 2024 in jeder Baureihe mindestens eine elektrifizierte Variante zu haben, darunter beim Kleintransporter Vivaro. Der GT X Experimental befindet sich dagegen bereits unter Strom. Er könnte sich in Teilen in Serie übrigens 2020 durchaus zunächst im runderneuerten kleinen SUV Mokka X wiederfinden, wenn der auch als Stromer angeboten wird. Von der kompakten Größe her käme es hin. Ob der dann wohl auch ein Selfie mit gleich ausgedrucktem Farbfoto machen kann?

KoCom/Fotos: Günther Koch

4. Dezember 2018