Donnerstag, 28. März 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA STUDIEN: Audis Skysphere stellt eine Oberklasse-Elektro-Roadster-Studie dar. Foto: Audi
GALERIA STUDIEN: Die BMW-Studie Concept 4 hat schon den Elektro-i4 angedeutet. Foto: Günther Koch
GALERIA STUDIEN: Audis AI Trail stellt die Konzeptstudie eines Elektro-Offroaders dar. Foto: Günther Koch
GALERIA STUDIEN: Die spaßige Elektro-Strandauto-Studie von VW nennt sich ID.Buggy. Foto: Günther Koch
GALERIA STUDIEN: EQ Silver Arrow nennt sich die Mercedes-Silberpfeil-Vision. Foto: Günther Koch
GALERIA STUDIEN: Der Hyundai 45 ist ein elektrisches Coupé-Konzeptfahrzeug. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Neue Dreifaltigkeit

Hyundai setzt in seiner Ioniq-Kompaktreihe eine Plattform für mehrere Alternativantriebe ein

Von Sabine Schömig/Life-Magazin

Hyundai Ioniq, hier links die Elektro-, rechts die Hybridversion. Foto: Hyundai

Amsterdam - Eine Plattform, drei alternative Antriebe: Das ist das Credo, mit dem Hyundai seine neue Dreifaltigkeit derzeit anpreist. Wenn der Ioniq mit drei Antrieben auf dem Markt ist, nimmt der koreanische Autobauer für sich in Anspruch, der einzige weltweit zu sein, der alle derzeit verfügbaren Alternativen zum reinen Verbrennungsmotor in Serie anbietet.

Als Hybrid im Oktober

Den ix35 gibt es bereits als Brennstoffzellenfahrzeug Fuel Cell für 65 450 Euro. Im Oktober kommt das fünftürige Fließheck Ioniq als Hybrid mit einem 105 PS starken Benzin- und einem 44-PS-Elektromotor dazu. Der Einstiegspreis liegt bei 23 900 Euro, in dem schon einige Komfort- und Sicherheitsschmankerl inbegriffen sind.

Elektromobil folgt im November

Als reines Elektromobil startet der Ioniq im November für mindestens 29 300 Euro – die 4000 Euro Zuschuss bereits abgezogen. Mitte 2017 stößt der an der Steckdose aufladbare Plug-in-Hybrid dazu. Das macht den Ioniq dann zu dem, was sein Name andeuten soll: „Ion“ vom elektrisch geladenen Atom und „-iq“ aus dem englischen „unique“, also einmalig.

Schärfster Konkurrent ist der Prius

Preise für den Plug-in hat Hyundai noch nicht verraten. Zum Vergleich: Der schärfste Konkurrent auf dem Markt derzeit ist der Toyota Prius Plug-in-Hybrid, der bei 36 600 Euro Listenpreis beginnt. 3000 Euro geförderter Prämie kann man abziehen. Der Prius ist allerdings etwas größer und dürfte damit teurer ausfallen.

Fünfsitzer ist knapp 4,5 Meter lang

Der günstigste Günstling der Koreaner macht den Anfang: Der fünfsitzige Ioniq Hybrid ist mit knapp 4,5 Meter Länge vergleichbar mit einem Opel Astra. Da die erstmals verwendete Lithium-Polymer-Batterie ziemlich kompakt ausfällt und unter den Rücksitzen montiert wurde, beansprucht sie keinen Platz im Kofferraum. Es bleiben also recht stattliche 443 Liter fürs Gepäck übrig.

Mit guter Windschlüpfrigkeit

Seine herausragende Aerodynamik mit einem Windschlüpfrigkeitswert von 0,24 macht den Ioniq unter anderem zu einem Spritsparer erster Güte. Angegeben sind beim Hybrid im Schnitt 3,4 Liter, was umgerechnet 79 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer entspricht. Auf Testfahrten rund um Amsterdam standen 4,4 Liter pro 100 Kilometer auf dem Display. Dazu trägt auch die ständige Rückgewinnung der Bremsenergie bei, die während der Fahrt den Akku immer wieder nachlädt.

Schon mit hoher Standardausrüstung

Hinter der mit dem „Red Dot“-Designpreis gekürten Karosserie verbirgt sich eine hohe Standardausrüstung. In Sachen Sicherheit liefert die Basisversion Trend zum Beispiel Spurhaltehilfe, Rückfahrkamera, Tempomat mit Abstandsregelung und Notbremsassistenz. Auch Klimaautomatik und Lederlenkrad sind Serie. Ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe treibt den mit 1370 Kilo recht leichten Wagen bis auf 185 Stundenkilometer Spitze.

Einstufiges Reduktionsgetriebe

Der Ioniq als reines Elektroauto unterscheidet sich rein optisch nur wenig vom Hybriden. Der auffälligste Unterschied ist eine geschlossene Front in Silber an der Stelle des Kühlergrills. Innen – viele der im Ioniq verwendeten Materialien gehen auf Naturfasern zurück wie Plastik auf Basis nachwachsender Rohstoffe – bedient der Fahrer über einen Knauf das einstufige Reduktionsgetriebe. Mit Wippen am Lenkrad kann er in vier Stufen bestimmen, wie stark die Bremsenergie zur Rückgewinnung genutzt werden soll.

Als Stromer mit 120 PS

280 Kilometer Reichweite sagt die Theorie. In der Praxis dürften 200 gut zu schaffen sein. Der Elektromotor leistet 120 PS. Mit Hilfe der sofort bei Fuß stehenden 295 Newtonmeter Drehmoment schafft der Elektro-Ioniq maximal Tempo 165. Der Stromspeicher aus dem weniger temperaturempfindlichen Lithium-Polymer-Verbund hat eine Kapazität von 28 Kilowattstunden und sitzt im hinteren Bereich des Wagens; das schmälert den Laderaum auf 350 Liter.

Acht Jahre Batterie-Garantie

Zu 80 Prozent lässt sich die Batterie an einer Schnellladestation in Kaffeepausen-tauglichen 23 Minuten aufladen. An der Wall Box daheim füllt sie sich zu 100 Prozent in 4,25 Stunden. Strom aus der haushaltsüblichen Steckdose lädt sie in rund 12 Stunden vollständig auf. Acht Jahre Garantie gewährt Hyundai auf die Batterie, fünf Jahre auf das Fahrzeug selbst.

Geräumig und erschwinglich

Alles in allem: Der Ioniq ist erschwinglich, außerdem geräumig und komfortabel ausgestattet. Dazu kommt eine zwar futuristische, aber angenehm fließende Form. Im Fahralltag gewöhnt man sich sicher schnell an den vorausschauenden und damit effizienten Fahrstil, den ein solches Fahrzeug erfordert. Leider hat die Kopffreiheit hinten gelitten unter dem Zwang zur Aerodynamik. Die koreanische Konkurrenz für Toyota ist jedenfalls groß.

KoCom/Fotos: Hyundai

14. Juli 2016