Freitag, 19. April 2024

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Elektriker in Teilzeit

VW macht Plug-in-Hybride fit für die Zukunft / Breite Palette / Neue Soft- und Hardware / Tests in Norwegen

Von Hans-Georg Waldschmidt/Life-Magazin

Der Tiguan gehört zur Plug-in-Hybrid-Familie von VW. Fotos: Waldschmidt

Molde – Reichweitenangst, mangelhafte Ladeinfrastruktur, eingeschränkter Nutzwert – alles Gründe eigentlich gegen die Nutzung von reinen Elektrofahrzeugen im Massenbetrieb. Um den Verbrauch fossiler Kraftstoffe und damit den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren, bieten immer mehr Hersteller eine Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor an. Auch VW setzt verstärkt auf diese Technik, hat in fast allen Modellreihen Hybridantriebe im Programm. Bei der Plug-in-Hybrid-Technik kann die Batterie für den Elektromotor extern aufgeladen werden, so dass rein elektrische Reichweiten um 50 Kilometer möglich sind. An einer Ausweitung wird intensiv gearbeitet. In Norwegen haben die Wolfsburger jetzt einen Teil ihrer Plug-in-Flotte vorgestellt. Das nordeuropäische Land gilt als Vorreiter bei der Elektrifizierung von Kraftfahrzeugen – jedes zweite neuzugelassene Fahrzeug dort ist ein Hybrid oder ein reines Elektromobil.

Reichhaltige Palette

Bei VW reicht die Palette der Teilzeitstromer vom Golf über Passat, Tiguan und Arteon bis zum Touareg, die alle auch mit der Kraft der zwei Herzen angetrieben werden können, erläutert der bei der Marke für Elektromobilität zuständige Sprecher Martin Hube: „Die Neuausrichtung bringt einen riesigen Wandel zu mehr digitalem Wissen.“ Das intelligente Zusammenspiel diverser Elektronikteile mit entsprechender Steuerung sei ein „spannendes Thema, das die Zukunft der Mobilität darstellt." Hube verweist darauf, dass in Deutschland 64 Prozent aller Fahrten unter 10 Kilometern täglich liegen, 95 Prozent unter 50. Im Grunde ideale Voraussetzungen zur umweltbewussten Fortbewegung. Hube: „Effizientes Autofahren kann auch Spaß bereiten." Plug-in seien die ideale Kombination für die Fahrzeugnutzung im Alltag und für die Freizeit bei rein elektrischen Reichweiten von bis zu 60 Kilometern, kombiniert bis zu 900. Intelligente Software sorge dabei für noch mehr Effizienz. Innovative Batterietechnik werde bald für Elektrofahrten bis 100 Kilometern nutzbar sein. Dazu kommen laut Hube verbesserte Schnellladesysteme auf Gleichstrombasis.

Den Golf, hier als GTE, gibt es dreimal als Mild- und zweimal als Plug-in-Hybrid.

Beispiel Golf und Passat

Die achte Golf-Generation steht ganz im Zeichen der Elektrifizierung. Neben den drei Mild- gibt es zwei Plug-in-Hybride, den GTE und den eHybrid. Letzterer ist mit 204 PS Systemleistung dynamisch unterwegs – und dank Kombination zweier intelligent gesteuerter, aus Elektromaschine und Vierzylinder-Turbobenziner bestehender Antriebseinheiten besonders effizient. So soll der Normverbrauch pro 100 Kilometer im Schnitt 0,9 Liter betragen, was in Norwegen wegen des Tempolimits von maximal Tempo 80 durchaus realistisch ist. Der sportliche GTE verfügt über 245 PS Systemleistung, ist der Dynamiker unter den Golf-Modellen. Dank unterstützender Elektropower ist eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 6,7 Sekunden möglich. Damit stehen laut VW „Fahrspaß, Nachhaltigkeit und Effizienz an erster Stelle." Der über dem Golf angesiedelte Passat GTE liefert 218 PS an die Vorderräder, kostet als Kombi mindestens 45 000 Euro.

Der Tiguan verkauft sich nach VW-Angaben am besten unter der Plug-in-Hybriden der Marke.

Beispiel Kompakt-SUV Tiguan

Der Kompakt-SUV Tiguan ist der Bestseller unter den VW-Hybriden. Als eHybrid bietet er eine erfolgreiche Symbiose aus Leistung und umweltverträglicher Effizienz. Als 245 PS starker Plug-in-Hybrid mit Elektro- und Turbobenzinmotor ist er ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft, macht vor allem effizientes Reisen und lokal emissionsfreies Fahren möglich. Das 4,51 Meter lange Fahrzeug, das auch mit Allrad zu haben ist, schafft in der Spitze 205 Stundenkilometer, kann 1,8 Tonnen Anhängelast ziehen. Den kombinierte Kohlendioxidausstoß gibt VW mit 36 Gramm pro Kilometer an.

Der Arteon, hier als Shooting Brake genannter Kombi, fährt formschön und effizient vor.

Beispiel Arteon als Coupélimousine und Kombi

Eleganz und Flexibilität vereint mit den Vorteilen der Plug-in-Technologie offerieren der eHybrid-Arteon und dessen schicker eHybrid-Kombi Shooting Brake mit großzügigem Raumangebot sowie hohem Komfortnievau. Die unterstützende Elektrokraft bewirkt im Verbund mit dem 218 PS und 400 Newtonmeter starken Vierzylinder-Turbobenziner 7,8 Sekunden Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 und 222 Stundenkilometer Spitze bei zumindest laut Datenblatt 1,3 Liter Durchschnittsverbrauch und bis zu 59 Kilometern elektrischer Reichweite. Die Anhängelast des 4,87 Meter langen Fahrzeugs beträgt 1,9 Tonnen. Mindestens 54 000 Euro dafür sind leider ein teureres Vergnügen.

Beispiel Touareg als Spitzenmodell

Der Touareg, Flaggschiff der Marke, ist mit seinem Hybridantrieb ein effizienter und luxuriöser Alleskönner im Premiumsegment mit 4,88 Metern Gardemaß und Permanentallrad, hat im Hybrid-Portfolio von VW den einzigen Sechszylinder unter der Haube. Es gibt ihn als eHybrid mit 381 PS Systemleistung oder in der sportlicheren R-Variante mit 426 PS aus drei Litern Hubraum. Deren maximales Drehmoment beträgt gewaltige 700 Newtonmeter. Bei Tempo 250 setzt die Geschwindigkeitsdrossel ein. Den WLTP-Durchschnittsverbrauch geben die Wolfsburger mit drei Litern an, die elektrische Reichweite mit 47 Kilometern. Neben dem großzügigen Raumangebot ist die maximale Anhängelast von bis zu 3,5 Tonnen herausragend. Bis Tempo 140 sind im rein elektrischen Modus möglich. Doch hat das Fahrvergnügen in diesem Fall einen noch höheren Preis: Der teilelektrisierte Touareg ist ab rund 75 000 Euro zu haben.

KoCom/Fotos: Hans-Georg Waldschmidt

30. September 2021