Donnerstag, 28. März 2024

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Gute Reise!

"Eine Dame lebt in Venedig, / die ist mit achtzig noch ledig. / Sie beklagt sich nicht, / sie lächelt und spricht: / „Vielleicht war das Schicksal mir gnädig.“

Die Limericks, die Sie an dieser Stelle immer lesen, stammen alle von Ole Haldrup. Sein „Buch der Limericks“ (2003), dazu „Lirum, Larum, Limerick“ (2004) und „Das Geheimnis der fünften Zeile" (2007) sind zu beziehen über: Nereus-Verlag, Susanne Happle, Johann-von-Werth-Straße 6, 79100 Freiburg, Telefon 0761-403802, nereus-verlag @gmx.de. (gk)

Oh, Mutter Gottes!

Erinnerung an eine oberitalienische Reise - nicht weit von der Madonna della Corona in der Gardasee-Region

Von Günther Koch/Life-Magazin

Von der ehemaligen Festung geht der Blick hinunter auf Lonato del Garda. Fotos: Koch

Lonato del Garda – Vom „Stern des Sees“ ist die Rede in der Inschrift über dem Eingang der kleinen Kapelle direkt am Südufer des Lago di Garda auf halber Strecke zwischen Verona und Brescia, genauer an der Straße zwischen Peschiera und Desenzano. Vom Wehtun wird berichtet. Vom Exil. Aber auch davon, dass der Weg trotz allem sicher sei ... Mit diesem Beitrag setzen wir unsere neue Reihe von Unterwegsgeschichten auch als Reisetipp für die Zeit nach Corona fort.

Geschichtsträchtige Region

Erinnerung an einen der vorläufig letzten Aufenthalte in Italien, auch diesmal lange vor Corona. Es ist Anfang Juni. Jeep stellt in Lonato del Garda seine beiden SUV-Modelle Wrangler und Cherokee erstmals mit Benzinmotoren vor. Bei Sirmione erreichen wir in einer geschichtsträchtigen Region aus Richtung Verona kommend den See und die kleine Kapelle.    

Dicke mittelalterliche Mauern und Tore

Wir fahren durch Orte mit dicken mittelalterlichen Stadtmauern und -toren. Desenzano beispielsweise gehört dazu, gilt mit mehr als 20 000 Einwohnern sogar als größte Stadt am See, in den hinaus die Halbinsel mit dem historischen Zentrum des etwas bekannteren Sirmione ragt. Die Festung von Peschiera am Abfluss des Mincio ist seit 2017 Weltkulturerbe.

Mal mehr touristisch, mal weniger

Wo man auch hinkommt am Gardasee: Meist geht es touristisch zu, vor allem im Sommer. Frühling und Herbst, wenn die Saison beginnt und langsam wieder endet, empfehlen sich deshalb als beste Reisezeiten. Das in Peschiera gemeldete, 1986 erbaute Ausflugsschiff "Brennero" für bis zu 1000 Personen ist eines von vielen, die auf dem See verkehren.  

Wolkenverhangen und regnerisch

Rund um den See ist man auf Tourismus eingestellt. Sind die Tage wolkenverhangen und regnerisch, bleiben aber auch die Tretboote am Ufer und die Wiesen, auf denen sich sonst Gäste und Einheimische tummeln, leer. Inzwischen jedoch hat das Coronavirus nicht nur Oberitalien, wo sich der Lago di Garda befindet, sondern dramatisch das ganze Land im Griff. 

Schmucke Leuchten und schöne Aussicht

An schmucken Leuchten aus Glas fehlt es im Vier-Sterne-Hotel Acquaviva, in das wir uns direkt an der Uferstraße nur drei Kilometer vom Zentrum von Desenzano entfernt einquartiert haben, nicht. Lonato ist ein typisch italienisches Städtchen, besitzt eine prachtvolle Barockkathedrale mit mächtiger Kuppel und einen hoch aufragenden Stadtturm.

Unter dem Einfluß der Venezianer

Von der auf einem Hügel gelegenen Burgruine Rocca, die den markanten historischen Ortskern von Lonato überragt, kann man über die Moränenlandschaft hinunter bis zum See schauen. Wie an vielen anderen Gebäuden und herrschaftlichen Palästen ist auch hier oben etwa am geflügelten Markuslöwen der Einfluss der einstigen Republik Venedig zu erkennen.

Wein darf natürlich nicht fehlen

Die strategisch wichtige Festung ist Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut worden, stand für 350 Jahre unter Regentschaft der Venezianer, überdauerte die napoleonische Zeit und die der kaiserlich-österreichischen Monarchie. Bardolino, Soave und Valpolicella sind gleich drei Weinbauregionen am Gardasee, das Gebiet des Lugana findet sich südlich von Desenzano.

"Du, der du an die Sünden denkst"

Links geht's zur Autostrada nach Brescia, Saló und Prevalle, rechts weiter auf der Strada dei Vini e dei Sapori, der Straße des Weins und des (guten) Geschmacks. Handschriftlich wird wird der Heilige San Gaetano - "Du, der du an die Sünden der Welt denkst, fühlst so viel Schmerz" - im Agriturismo-Gasthaus Delle Valli in Serle im Valle Sabbia gewürdigt, wo es ...

Wo auch Marmor gebrochen wird

... nicht nur rustikal, sondern auch etwas künstlerisch zugeht. Botticino heißt der nach einem Ort in der Provinz Brescia benannte helle Naturkalkstein, der in zahlreichen Steinbrüchen abgebaut wird. Um Botticino herum soll es immerhin gleich mehr als 30 davon geben. Der betreffende Kalkstein wird populär auch als Marmor bezeichnet, weil er polierfähig ist.

Nächstes Mal nach Spiazzi

In dem Steinbruch, in dem wir unterwegs gewesen sind, finden sich selbst noch solche automobile Raritäten, die Fiat einmal auf die Räder gestellt hat. Hätten wir es gewusst, dass es gar nicht so weit ist, wären wir von hier nochmal zurück rund ums Südufer auf die andere Seite nach Spiazzi gefahren. Zur Kirche der Mutter Gottes. Zur Madonna del Corona,

Info Gardasee I

Der mit 370 Quadratkilometern größte See Italiens, rund 51 Kilometer lang, 17 Kilometer breit, maximal 346 Meter tief, liegt zwischen Alpen im Norden und Po-Ebene im Süden, gehört zu den Regionen Trentino-Südtirol, Lombardei und Ventien. Peschiera, Sirmione, Desenzano, Saló, Gardone Riviera, Torri del Benaco und Garda sind bekanntere Orte im Süden, wo es einige Freizeitparks gibt, Gargnano, Malcesine und Limone in der Mitte, Torbole und Riva del Garda im Norden. Fünf Inseln finden sich im See, die Isola del Garda bei Saló ist die größte. Das Klima ist submediterran, die Sommer sind heiß, die Winter mild. Wir waren in Desenzano im Hotel Acquaviva del Garda (vier Sterne, 84 Zimmer/Suiten, modern eingerichtet, fast direkt am See, https://hotel-acquaviva-del-garda-desenzano-del-garda.hotel-mix.de) untergebracht.

Info Gardasee II

Für einen Zwischenstopp während eines Ausflugs können wir in Serle das Delle Valli mit Spezialitäten aus der Umgebung von Brescia empfehlen. Kulinarische Besonderheiten am und rund um den See sind Carpione-Forelle, frittierte Alborelle-Sardinen, gepökeltes Rindfleisch mit Fagioli-Bohnen, Pancetta-Bauchspeck mit Maispolenta, Risotti-Reisgerichte, Ossobuco-Kalbshaxe und Cotoletta-Schnitzel alla Milanese. An Wein kommen die weißen Trebbiano, Lugana und Tocai del Garda aus der Region, die roten Bardolino und Valpolicella Recioto sowie der Rosé Chiaretto. In Italien darf in Orten 50, außerhalb 90, auf Schnellstraßen 110, auf Autobahnen Tempo 130 gefahren werden. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Die nächsten Flughäfen sind Verona, Bergamo, Venedig und Mailand-Malpensa. Die Reise in Italien fand in Jeeps neuen, ab 49 500 und ab 50 000 Euro teuren Cherokee- und Wrangler-Benzinern mit 272 und 270 PS statt. Information: Italienische Zentrale für Tourismus ENIT, Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt/Main, www.enit.de oder oder www.visitgarda.com.

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KoCom/Fotos: Günther Koch

24. März 2020