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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Ford Edge

Diesmal im Test als 238-PS-Allraddiesel ST-Line

Von Günther Koch/Life-Magazin

Das mittelgroße Ford-SUV-Modell Edge ist bei uns seit 2016 auf dem Markt. Fotos: Koch

Mit dem Edge hat Ford über dem kleinen EcoSport und dem kompakten Kuga, der demnächst neu kommt, sowie unterhalb vom Explorer noch ein mittelgroßes SUV-Modell im Programm. Es tritt im Umfeld etwa von Kia Sorento, Hyundai Santa Fe, Opel Grandland X, Skoda Kodiaq oder Renault Koleos an. Wir haben es jetzt als stärkeren Diesel mit Automatik und Allradantrieb in ST-Line-Ausführung zur Probe gefahren. 

Außen & Innen

Der fünftürige Fünfsitzer ist bei uns seit 2016 auf dem Markt, kommt auf 4,82 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet für sein Segment recht wertig an. Platz ist bei 2,84 Metern Radstand selbst im Fond noch ordentlich vorhanden. Das Gepäckabteil fasst stattliche 602 bis 1688 Liter. Die Sicht nach hinten ist etwas eingeschränkt. Weil sich das Cockpit auch bei Ford inzwischen längst übersichtlicher präsentiert, ist die Bedienung rasch im Griff.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenoval vorn mittig im wabenförmigen Kühlergrill.

Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen ziemlich kultivierten 2,0-Liter mit 238 PS und durchzugsstarken 400 Newtonmetern. Der in diesem Fall sogar gleich doppelt aufgeladene Selbstzünder, freigegeben nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d-Temp, beschleunigt diesen Ford in 9,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze 216 Stundenkilometer schnell. Eine gut abgestufte, über entsprechende Paddel am Lenkrad auch handschaltbare Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. Die nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion im Mix zumindest im Datenblatt so angegebenen maximal 6,6 Liter Verbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, etwas spritzigeren Landstraßen- und längeren, aber eher moderateren Autobahnfahrprofilen 7,8 Liter angezeigt.

Unter der Haube ist in diesem Fall ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Biturbo am Werk. Blick ins übersichtliche Cockpit.

Dynamik & Sicherheit

Der Biturbo schiebt den leer 2116 Kilo schweren Edge, der Lasten bis 2,2 Tonnen ziehen kann, insgesamt flott voran. Wirkt er zunächst etwas schwerfällig, geht er, einmal auf Touren, leichtfüßiger zu Werke, vermittelt ein erhabenes Fahrgefühl mit kaum Geräuschkulisse innen. Der Allrad ist mit permanent geregelter Drehmomentverteilung kombiniert. Das Fahrwerk im ST-Line ist ohne Tieferlegung sportlicher abgestimmt, federt aber immer noch ausreichend komfortabel. Die elektromechanische Servolenkung gibt direktere Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Fahrspur-, Fahrspurhaltehilfe, Distanzhalter, Müdigkeits-, Auffahrwarner, aktive Notbremsassistenz und Verkehrszeichenerkennung tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.

Modellschriftzug auf der Hecktür. Das Gepäckabteil fasst stattliche 602 bis 1688 Liter.

Bei ST-Line als zweithöchster von vier Ausstattungen gehören neben LED-Scheinwerfern, Zweizonen-Klimaautomatik, Audiosystem, Digitalradio, Navigation, AppLink-Vernetzung, Achtzoll-Touchscreen-Monitor, Multifunktionslederlenkrad, Sportsitzen, Parkpilot und sensorgesteuerter Heckklappe etwa auch spezielle Stoßfänger vorn und hinten, Seitenschweller, Leder/Stoff-Polster, Pedale mit Aluminiumauflage und 20-Zoll-Leichtmetallräder mit 255er-Reifen zum Grundumfang. Aufpreispflichtige Sonderausstattungen reichen hier etwa vom Metalliclack ab 800 Euro über Panorama-Glasschiebedach für 1150 Euro bis zum 1850 Euro teuren Technologiepaket mit weiteren elektronischen Hilfen hinauf.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Und so sieht das mittelgroße SUV-Modell von der Seite aus.

Preis & Leistung

Billig ist die Anschaffung, in diesem Fall ab 55 600 Euro, nicht. Dafür fährt ein US-amerikanisch durchaus formschön gestylteres und mehr premiumorientiertes SUV-Modell vor. Die Baureihe beginnt preislich bei 41 700 Euro, geht hoch bis 59 700 Euro. Als motormäßig einzige Alternative steht noch ein Diesel mit 150 PS und Frontantrieb zur Verfügung.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Biturbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 175/238 kW/PS. Maximales Drehmoment: 450 Newtonmeter. Beschleunigung: 9,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 216 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 7,8 Liter pro 100 Kilometer, 171-169 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 6,6-6,5 Litern Mixverbrauch. Preis: 55 600 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

2. März 2020