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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Jaguar F-Pace

Diesmal im Test als 300-PS-Allraddiesel Portfolio

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der F-Pace ist 2016 das erste SUV-Modell von Jaguar gewesen. Fotos: Koch

Mit dem F-Pace tritt Jaguar gegen deutsche Premiumkonkurrenten wie Audi Q3/Q5, BMW X3/X4 oder Mercedes GLC und ausländische wie Alfa Romeo Stelvio oder Volvo XC60 an. Wir haben das kompakte SUV-Modell der Briten jetzt als stärksten Diesel 30d sogar mit Twinturbo, mit Automatik und Allrad in Portfolio-Ausführung zur Probe gefahren.

Außen & Innen

Den F-Pace, sauber verarbeitet, bis auf das für einen Premiumhersteller keineswegs standesgemäße Klappern des Blinkers wertig anmutend, 4,73 Meter lang, Radstand 2,87 Meter, Kofferraum 650 bis 1731 Liter, gibt es seit vier Jahren. Er ist 2016 das erste SUV-Modell der Briten gewesen, baut auf der Plattform auf, auf der auch die Business- und Sportlimousinen XF und XE entstehen. Das geräumige Innere bietet selbst Insassen im Fond noch ordentlich Platz. Wie bei anderen Modellen der beiden Premiumschwestermarken Jaguar und Land Rover könnte auch in diesem Fall die Bedienung des Infotainment samt Navigation teilweise weniger umständlich sein.   

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenemblem, der Raubkatze, vorn im Kühlergrill.

Motor & Umwelt

Bei dem getesteten Sechszylinder handelt es sich um einen kultivierten 3,0-Liter mit 300 PS und kraftvollen 700 Newtonmetern schon früh ab 1500 Touren. Der nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d-Temp freigegebene Selbstzünder beschleunigt diesen hochbeinigen Jaguar in 6,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze 241 Stundenkilometer schnell. Eine gut abgestufte, über Wippen am Lenkrad auch handschaltbare Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik zumindest im Datenblatt nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren so angegebenen maximal 6,4 Liter Mixverbrauch haben wir nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, eher moderaten Landstraßen- und doch mehreren flotteren Autobahnfahrprofilen 7,2 Liter angezeigt.

Unter der Haube ist ein 3,0-Liter-Sechszylinder am Werk. Blick ins recht übersichtliche Cockpit.

Dynamik & Sicherheit

Der leer 1954 Kilo schwere Doppelturbo, der Lasten bis 2400 Kilo ziehen kann, schiebt den F-Pace mächtig voran. Das sportlichere Fahrwerk federt, gut für längere Strecken, noch ausreichend komfortabel. Der stufenlose, vollvariable Allrad leitet das Drehmoment auf trockener Straße komplett nach hinten, droht Schlupf, auch nach vorn, beim Unter-/Übersteuern an die jeweilige Achse. Über den Modus Dynamik sind Gaspedalannahme, Fahrwerk, wenn es das adaptive ist, Schaltzeiten der Automatik und geschwindigkeitsabhängige Servolenkung individuell einstellbar. Es kann auch in Normal-, Winter- oder den Modus Eco gewechselt werden. Autonome Notfallbremsassistenz der Sportbremsanlage, Spurhaltehilfe, Aufmerksamkeitswarner, Tempomat samt Begrenzer und Rückfahrkamera tragen beim Portfolio-F-Pace zum Standard-Insassenschutz bei.

Modellschriftzug hinten. Das Gepäckabteil fasst durchaus bemerkenswerte 650 bis 1731 Liter.

Serie & Extras

Portfolio ist die drittniedrigste von acht Ausstattungen. Bei ihr gehören etwa schon Xenon-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, Infotainment, Zehnzoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung, Ledersitze, Multifunktions-Sportlederlenkrad und 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 255er-Reifen zum Grundumfang. Aufpreispflichtige Sonderwünsche reichen hier etwa von der elektrischen Heckklappe für 520 Euro über Navigation Pro mit Verkehrszeichenerkennung und Adaptivtempomat für 1032 Euro, Adaptivfahrwerk für 1144 Euro, elektrisches Panoramaschiebedach für 1561 Euro und Adaptiv-LED-Scheinwerfer für 1588 Euro bis zum Fahrerassistenzpaket für 3270 Euro.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Und so sieht das SUV-Modell von der Seite aus.

Preis & Leistung

Die Anschaffung, in diesem Fall ab 69 750 Euro, hat es in sich. Dafür fährt ein ziemlich sportlicher Familien-SUV vor. Ab 46 550 bis 101 000 Euro sind in der Baureihe noch zwei Turbobenziner mit 250 und 300, dann ein Kompressorbenziner mit 550 sowie drei weitere Turbodiesel mit 163, 180 und 240 PS zu haben. Der Einstiegsdiesel kommt nur, der darüber wahlweise mit reinem Hinterradantrieb daher. E-Pace und Elektro-I-Pace vervollständigen inzwischen die SUV-Palette von Jaguar.

Datenblatt

Motor: Sechszylinder-Turbodiesel. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 221/300 kW/PS. Maximales Drehmoment: 700/1500-1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 241 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 7,2 Liter pro 100 Kilometer, 170-166 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 6,4-6,3 Litern Mixverbrauch. Preis: 69 750 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

3. Februar 2020