Samstag, 20. April 2024

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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Mercedes E-Klasse

Diesmal im Test als Diesellimousine E 220d mit 194 PS

Von Günther Koch/Life-Magazin

In aktueller Auflage ist die Mercedes E-Klasse bei uns seit 2016 am Start. Foto: Koch

Sie gehört insbesondere im Geschäftskunden-/Taxibereich, aber auch sonst zu den Brot-&-Butter-Autos bei Mercedes: Mit ihrer E-Klasse sind die Stuttgarter im Premiumumfeld etwa von Audi A6, BMW 5er oder Jaguar XF unterwegs. Wir haben das Obere-Mittelklasse-Modell von Mercedes jetzt als viertstärkste Diesellimousine E 220d gefahren.

Modernes Cockpit

Außen & Innen: Die seit 1993 fünfte Generation unter der Bezeichnung E-Klasse steht seit 2016 bei den Händlern, kommt auf 4,92 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet ziemlich wertig an. Bei 2,93 Metern Radstand ist selbst im Fond des viertürigen Stufenhecks noch ordentlich Platz vorhanden. Das Gepäckabteil fasst stattliche 540 Liter. Hinterlässt die E-Klasse äußerlich vom Design her wohl auch mit Blick auf die Kundschaft einen nach wie vor eher zurückhaltenden Eindruck, präsentiert sich ihr Cockpit dank der durchgehenden beiden Großdisplays sehr übersichtlich und modern, wobei man sich für die Eingewöhnung in das onlinefähige Multimediasystem in jedem Fall Zeit nehmen sollte, um es sinnvoll nutzen zu können. Die Rundumsicht könnte insgesamt noch etwas besser sein.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo hier vorn auf der Motorhaube. 

2,0-Liter-Vierzylinder

Motor & Umwelt: Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultivierten 2,0-Liter mit 194 PS und drehmomentstärkeren 400 Newtonmetern früh ab 1600 Touren. Der die Abgasnorm Euro-6d-Temp erfüllende Selbstzünder beschleunigt diesen Mercedes in 7,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze 240 Stundenkilometer schnell. Eine gut abgestufte, über Paddel am Lenkrad auch handschaltbare Neungang-Automatik überträgt die Kraft auf die hinteren Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Technik zumindest im Datenblatt so angegebenen maximal 4,8 Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, spritzigeren Landstraßen- und flotteren Autobahnfahrprofilen immer noch akzeptable 5,6 Liter angezeigt.

Der Selbstzünder erfüllt die Abgasnorm Euro-6d-Temp. Blick ins übersichtliche Cockpit.

Mit hohem Fahrkomfort

Dynamik & Sicherheit: Der Turbodiesel schiebt die leer 1715 Kilo schwere Limousine kräftiger voran. Er passt gut zum Getriebe, sorgt für stets ausreichende Fahrleistungen und annehmbaren Spritkonsum. Der Komfort beim Fahren ist dank des schon standardmäßigen Chassis mit selektivem Dämpfungssystem und Tieferlegung hoch. Die Lenkung könnte noch etwas präzisere Rückmeldung von der Straße geben. Die Bremsen packen wohldosiert zu. Über das Fahrdynamiksystem mit gleich fünf Fahrprogrammen ist die Charakteristik des Wagens darüber hinaus mit Auswirkungen auf Motor, Getriebe, Schleuderschutz und Lenkung noch mehr in Richtung sportlich, besonders sportlich, effizient oder für ganz individuelles Fahrverhalten einstellbar. Müdigkeitswarner, aktive Bremsassistenz und vorbeugender Insassenschutz tragen zur Basissicherheit bei.  

Modellkennung hinten. Blick auf die Heckpartie des viertürigen Fünfsitzers.

Moderne Elektronikhilfen

Serie & Extras: Es gibt wie üblich verschiedene Lines, Design- und Businesspakete. Beim E 220d gehören etwa schon LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, Audiosystem, 8,4-Zoll-Monitor und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen zum Grundumfang. Sonderwünsche wie Smartphone-Integration für 476 Euro, elektrisches Panorama-Schiebedach für 2106 Euro, Sitze mit Massagefunktion für 2320 Euro, bis zu 2856 teure Fahrerassistenzpakete, Infotainment mit Navigation für 3153 Euro oder Soundsystem bis 5831 Euro lassen sich die Schwaben meist teuer bezahlen. Verfügbare elektronische Hilfen halten bis Tempo 210 den Abstand zu Fahrzeugen davor ein, unterstützen den Spurwechsel teilautomatisiert, regeln erkannte Geschwindigkeitsbegrenzung selbsttätig ein, lassen die E-Klasse vollautomatisch in die Parklücke rangieren. Mit digitalem Fahrzeugschlüssel im Smartphone kann man den Wagen öffnen, schließen und starten. Touchpad-Bedienung, optionales Widescreen-Cockpit samt Doppeldisplay mit 12,3-Zoll-Bildschirmdiagonale in hoher Auflösung und Headup-Display sind zeitgemäß.

Das Gepäckabteil fasst 540 Liter. Und so sieht die Obere-Mittelklasse-Limousine von der Seite aus.

Ausgereiftes Modell

Preis & Leistung: Die Anschaffung, hier ab 48 766 Euro, hat natürlich ebenfalls Premiumqualität. Dafür fährt eine ausgereifte Limousine vor, die bei Fahrkomfort und Sicherheit mit inzwischen vielen modernen Assistenzsystemen punkten kann. Ab 46 112 bis 123 170 Euro stehen das stärkste AMG-Spitzenmodell fünf weitere Diesel mit 160 bis 340 PS, darunter ein Plug-in-Hybrid, sowie sieben 197 plus 14 bis 612 PS starke Benziner, darunter ebenfalls ein Plug-in-Hybrid, zur Wahl. Auch Allrad ist möglich. Der T-Modell genannte Kombi ist ab 49 498, das Coupé ab 49 319, das Cabrio ab 54 793 Euro zu haben. Die nächste modellpflegte Auflage könnte noch 2019 präsentiert werden, wohl sportlicher im Aussehen, unterscheidbarer zur C-Klasse und mit neuestem Infotainment.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 143/194 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/1600-2800 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 240 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,6 Liter pro 100 Kilometer, 127-118 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,8-4,5 Litern Mixverbrauch. Preis: 48 766 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

2. September 2019