Freitag, 26. April 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Mercedes B-Klasse

Diesmal im Test als Basisdiesel mit 150 PS

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mercedes B-Klasse, hier als 150-PS-Turbodiesel B200d. Fotos: Koch

Kompaktvan will eigentlich kaum noch jemand sagen. Klingt irgendwie von gestern. Sportstourer hört sich da schon viel flotter an für die im Umfeld etwa vom BMW 2er Active Tourer oder dem Golf Sportsvan von VW unterwegs befindliche Mercedes B-Klasse, die wir jetzt als Basisdiesel B200d mit Automatik zur Probe gefahren haben.

Außen & Innen

Die aktuelle Auflage, sauber verarbeitet, für die untere Mittelklasse recht wertig anmutend, ist seit 2019 auf dem Markt, sieht mit flacherer Front, kurzen Überhängen, tieferer Gürtellinie und niedrigerem Dachverlauf mit windschnittigerer Aerodynamik sportlicher und schicker aus, hat in dritter Generation in der Länge auf 4,41, beim Radstand auf 2,72 Meter zugelegt. Ein- und Ausstieg gestalten sich bequem. Die höhere Sitzposition ist geblieben, trotzdem steht mehr Kopffreiheit zur Verfügung. Raumgefühl und Rundumsicht sind dank größerem Fensterflächen-Anteil besser. Das Gepäckabteil fasst 455 bis 1540 Liter, durch den variablen Innenraum bis zu 250 Liter mehr. Im volldigitalen Cockpit mit zwei als Widescreen sogar bis zu 10,25 Zoll großen Displays sollte man sich in jedem Fall Zeit zur Eingewöhnung in die Bedienung nehmen.

Blick auf die Frontpartie, geziert von gleich zwei Markenlogos, hier dem kleineren vor der Motorhaube.

Motor & Umwelt

Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultivierten 2,0-Liter-Turbo mit 150 PS und durchzugsstärkeren 320 Newtonmetern schon früh ab 1400 bis 3200 Touren. Der nach der Abgasnorm Euro-6d freigegebenen Selbstzünder schafft in der Spitze 219 Stundenkilometer. Eine gut abgestufte Achtgang-Box mit Doppelkupplung überträgt die Kraft. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion gibt Mercedes den Verbrauch zumindest im Datenblatt im Mix mit bis zu viereinhalb Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen noch akzeptable 5,3 Liter angezeigt.

Bei dem Selbstzünder handelt es sich um einen 2,0-Liter. Das Cockpit ist überaus modern gestaltet.

Dynamik & Sicherheit

Der Turbo schiebt den leer 1535 Kilo schweren Frontantriebler munter voran. Das Fahrwerk – drei stehen zur Wahl, darunter das mit Tieferlegung und das mit Adaptivdämpfern – federt komfortabel, lässt sich sportlicher nachschärfen oder sparsamer auslegen. Die elektrisch unterstützte Lenkung gibt gute Rückmeldung. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, verzögern standfest. Erstmals kann die B-Klasse in bestimmten Situationen teilautomatisiert fahren. Elektroniksysteme erfassen dabei das Verkehrsumfeld bis zu 500 Meter im Voraus, nutzen Karten- und Navigationsdaten für Assistenzfunktionen. Unter anderem aktive Spurhaltehilfe, aktive Brems- und Geschwindigkeitsassistenz tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.  

Moderne Leuchteinheit hinten mit Modellkennung. Das Gepäckabteil fasst 455 bis 1540 Liter.

Serie & Extras

Es gibt verschiedene Lines und Designpakete. LED-Tagfahrlicht, Keyless-Go-Funktion, Regensensor, Licht-, Sichtpaket, Klimaautomatik, lernfähiges und individualisierbares Multimediasystem, Vernetzung und Tempomat gehören überall zum Grundumfang. Die 16- bis 19-Zoll-Stahl/Leichtmetallräder haben 205/225er-Reifen. Neu ist die Ausstiegswarnung. Wer will, kann sogar ein Wohlfühlpaket zur gezielten Vitalisierung auf längeren Fahrten ordern. Aufpreispflichtige Sonderwünsche sind etwa Panorama-Schiebedach für 1362 Euro, Parkpaket mit 360-Grad-Kamera für 1594 Euro, Leder für 1654 Euro, Assistenzpaket für 1796 Euro oder AMG-Line-Exterieur für 3510 Euro.  

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Und so sieht das Kompaktmodell von der Seite aus.

Preis & Leistung

A- und B-Klasse, anfangs zu ähnlich, fahren inzwischen deutlich unterschiedlicher vor, sprechen zudem jeweils andere Zielgruppen an, die B-Klasse, die ihr Biederimage abgelegt hat, vor allem ältere. Aber Premium kostet. So fängt der getestete B200d bei 35 932 Euro an. Ab 28 143 bis 41 132 Euro sind in der Baureihe noch ein Diesel mit 190 und fünf Benziner mit 109 bis 224 PS zu haben, die zwei stärksten mit Allrad.  

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 110/150 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/1400-3200 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 219 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,3 Liter pro 100 Kilometer, 119-112 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,5-4,2 Litern Mixverbrauch. Preis: 35 932 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

29. April 2019