Donnerstag, 25. April 2024

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GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Toyota Prius

Diesmal im Test als Plug-in-Hybrid mit 122 PS

Von Günther Koch/Life-Magazin

Toyota Prius, hier als Plug-in-Hybrid mit Comfort-Ausstattung. Fotos: Koch

Die Konkurrenz ist überschaubar, Audis A3 e-tron etwa gehört dazu oder der Golf GTE von VW: Wir haben den Prius von Toyota jetzt als an der Steckdose aufladbaren Plug-in-Hybrid in Comfort-Ausführung gefahren.

Außen & Innen

Die aktuelle Auflage der fünftürigen Schräghecklimousine ist erst seit 2017 am Start. Sie kommt auf 4,64 Metern Länge solide verarbeitete und für die Mittelklasse recht wertig anmutend daher, kann inzwischen auch optisch durchaus etwas mehr gewinnen, baut länger, breiter und flacher. 2,70 Meter Radstand erlauben selbst im Fond ganz ordentlich Platz. Das Stauabteil fasst 360 bis dachhoch bei umgelegten Rücksitzen sogar 1204 Liter Gepäck. Im eher puristischen Cockpit geht es sehr übersichtlich zu. Die Sicht nach hinten bleibt eingeschränkt.

A-Toyota Prius Plug-in-Hybrid 300617_001 A-Toyota Prius Plug-in-Hybrid 300617_002

Motor & Umwelt

Bei dem getesteten Modell kümmern sich ein 98-PS-Vierzylinder-Benzin- und ein 92-PS-Elektromotor um den Antrieb. Zusammen bringen sie es auf 122 PS Systemleistung. In der Spitze schafft dieser Toyota 162 Stundenkilometer. Im Elektrobetrieb ist nun Tempo 135 möglich. Die elektrische Reichweite hat sich auf über 50 Kilometer mehr als verdoppelt. Ein Planetengetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Für den Mixverbrauch geben die Japaner zumindest im Datenblatt beim Benzin fast schon spektakulär nur einen Liter an. Im Normalbetrieb im Rahmen unseres Tests hat der Bordcomputer am Ende 4,2 Liter angezeigt. Beim Strom sind es 7,4 Kilowatt gewesen. Bei einem von 87 auf 145 Liter erhöhten Volumen steht mit 8,8 Kilowattstunden bei der Lithium-Ionen-Batterie die doppelte Kapazität zur Verfügung. Das Laden an jeder haushaltüblichen 230-Volt-Steckdose soll in gut drei Stunden möglich, neuerdings sogar bis zu einer Woche im Voraus von Tag zu Tag programmierbar sein.

Dynamik & Sicherheit

Der tiefere Schwerpunkt sorgt für ein etwas agil-präziseres Fahrverhalten des leer doch 1605 Kilo schweren Wagens. Die spezielle Fahrwerksabstimmung  steht für besseren Federungskomfort und stabileres Fahren. Die gleichmäßigere Drehmomententfaltung und der kraftvollere Antrieb sind auf die Kombination mit dem Elektroantrieb zurückzuführen. Drei Fahrprogramme – Normal, Eco, Power – sowie verschiedene Betriebsarten, darunter eine besondere für die Stadt, lassen sich samt Batterielademodus frei wählen. Die elektrisch unterstürzte Servolenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, sorgen dagegen für standfeste Verzögerung.

Serie & Extras

Die Ausstattung ist umfangreich. In der Comfort-Version sind neben Frontkollisionswarner, autonomer Notbremsfunktion, Spurhaltehilfe mit aktiver Lenkunterstützung,  Verkehrszeichen-, Müdigkeitserkennung, Adaptivtempomat mit Abstandsregelung, Matrix-LED-Scheinwerfern, Multimedia-Audiosystem, Rückfahrkamera, Navigation, kabellosem Smartphone-Laden, Zweizonen-Klimaautomatik, Lederlenkrad und 16-Zoll-Leichtmetallrädern mit 195er-Reifen zusätzlich noch Headup-Display, Totwinkelwarner und Rückfahrassistenz Standard. Die Optionen reichen hier von der Einparkhilfe hinten für 320 Euro über den Perleffektlack für 890 Euro bis zur Einparkautomatik für 950 Euro hinauf.

Preis & Leistung

Die Anschaffung, in diesem Fall ab 37 550 Euro, ist teuer, liegt in Sachen Aufpreis gegenüber den normalen Hybriden der Baureihe mit 6000 beziehungsweise sogar 9350 Euro noch einmal deutlich höher. Dafür fährt immerhin ein Modell mit alternativem Zukunftsantrieb vor, mit dem die Japaner den nächsten Schritt der Marke hin zum Ziel gehen, bis 2050 den Kohlendioxidausstoß aller Toyota weltweit um 90 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010 zu verringern.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Benziner plus Elektromotor. Hubraum: 1,8 Liter. Leistung (Benziner/Elektromotor/System): 72/98, 68/92, 90/122 kW/PS. Maximales Drehmoment (Benziner): 142/3600 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 11,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 162 Stundenkilometer (elektrisch 135). Umwelt: Testverbrauch 4,1 Liter Benzin, 7,4 Kilowatt Strom pro 100 Kilometer, 22 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Batterie: Lithium-Ionen. Kapazität: 8,8 Kilowattstunden. Elektrische Reichweite: 50 Kilometer. Preis: 37 550 Euro

KoCom/Fotos: Günther Koch

30. Juni 2017