Freitag, 29. März 2024

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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Mitsubishi Space Star

Diesmal im Test als 80-PS-Benziner Intro-Edition-Plus

Von Günther Koch/Life-Magazin

Den Space Star, hier als Intro-Edition-Plus, hat Mitsubishi zuletzt überarbeitet. Fotos: Koch

Mit dem Space Star ist Mitsubishi im Umfeld von Dacia Sandero, Hyundai i10, Kia Picanto oder Renault Twingo unterwegs. Wir haben den Kleinwagen der Japaner jetzt als stärkeren Benziner Intro-Edition-Plus mit Handschaltung gefahren.

Außen & Innen

Den in Thailand vom Band laufenden Colt-Nachfolger, der außerhalb von Europa Mirage heißt, seit 2012 produziert wird und 2016 ein Facelift erhalten hat, haben die Japaner zuletzt in einer umfangreicher überarbeiteten Neuauflage vorgestellt. Der für fünf Personen ausgelegte Space Star ist das Einstiegsmodell der Marke bei uns. Er hat in der Länge auf 3,84 Meter zugelegt, verfügt über 2,45 Meter Radstand und einen Kofferraum, der in diesem Fall 235 bis 912 Liter Gepäck fasst. Vorn ist ordentlich Platz vorhanden. Hinten geht es bauartbedingt für Erwachsene natürlich eng zu. Die neu gestaltete Front nun auch mit dem „Dynamic Shield“ genannten Markengesicht zieht sich länger nach unten. Der stärker konturierte Stoßfänger am Heck betont die Breite. Der Dachspoiler scheint ziemlich groß geraten. Innen sind die Materialien für Sitze und Türverkleidungen neu. Im weitgehend schnörkellosen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff.

„Dynamic Shield“ nennt Mitsubishi sein Markengesicht. Das Logo sitzt vorn mittig im Kühlergrill.  

Motor & Umwelt

Bei dem getesteten Dreizylinder, freigegeben nach der Abgasnorm Euro-6d-Temp, handelt es sich um einen 1,2-Liter mit 80 PS und 106 Newtonmetern allerdings erst ab 4000 Touren. Er beschleunigt diesen Mitsubishi in 12,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze 180 Stundenkilometer schnell und dabei lauter auf sich aufmerksam. Ein für ein kleines Auto wie dieses noch einigermaßen passabel abgestimmtes Fünfgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die vorderen Räder. Die in Verbindung auch mit der Stopp/Start-Spritspartechnik zumindest im Datenblatt im Mix so angegebenen 4,7 Liter Verbrauch haben wir im Alltagsbetrieb nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende des standardisierten Tests mit normalen Orts-, Landstraßen- und etwas spritzigeren Autobahnfahrprofilen 5,3 Liter angezeigt.

Unter der Haube ist ein 1,2-Liter-Dreizylinder am Werk. Das Cockpit setzt farbliche Akzente.

Dynamik & Sicherheit

Der im Drehmoment etwas schwache und mit nur drei Zylindern natürlich rauer laufende Benziner müht sich, den Frontantriebler in Schwung zu bringen, obwohl der leer nur 961 Kilo auf die Waage bringt. Was das Getriebe betrifft, lässt sich die Automatik sicher angenehmer fahren. Das Fahrwerk selbst federt so, dass es leider auch etwas schwammiger durch Kurven geht. Die elektrounterstützte Servolenkung könnte direktere Rückmeldung von der Straße geben. Schade zudem, dass das Lenkrad nur in der Höhe verstellbar ist. Die Bremsen, vorn innenbelüftete Scheiben, hinten Trommeln, verzögern dagegen doch ziemlich standfest. Wenigstens Seitenairbags hinten, Kopfairbags vorn/hinten, Anfahrhilfe am Berg und Bremsassistenz tragen überall bereits zum Standard-Insassenschutz bei.

Der Modellschriftzug ist hinten auf der Hecktür platziert. Das Gepäckabteil fasst 235 bis 912 Liter. 

Serie & Extras

Bei Intro-Edition-Plus, über der sonst nur noch die Line mit Namen Top angeordnet ist, gehören etwa LED-Rückleuchten, Klimaanlage, Multimedia, 6,6-Zoll-Touchscreen, Navigation, Digitalradioempfang, Smartphone-Einbindung, dazu Cockpitverkleidung in Klavierlack-Optik, Multifunktionslederlenkrad, Tempoautomatik, Licht-, Regensensor, Sitzheizung vorn, elektrische Scheibenheber vorn/hinten und 15-Zoll-Leichtmetallräder mit 175er-Reifen zum Grundumfang. Als Sonderausstattung sind nur Metallic-Perleffekt- oder Premium-Metalliclack für 536 oder 770 Euro vorgesehen.

Heck-/Seitenansicht des immerhin doch für fünf Personen ausgelegten Kleinwagens.

Preis & Leistung

Die Anschaffungskosten, in diesem Fall je nach Mehrwertsteuer 14 490 beziehungsweise 14 124 Euro, gehen mit Blick auf die Ausstattung in Ordnung. Der Space Star mutet nach der Überarbeitung optisch außen moderner, flotter an, kann innen seinen vorwiegend hartplastischen Gesamteindruck jedoch nicht verbergen. Mitsubishi, sonst auf Crossover-SUV auch mit Alternativantrieb spezialisiert, spricht mit seinem wendigen Japan-Mini eine jüngere und weiblichere Kundschaft an. Doch herkömmliche kleine Autos haben es zunehmend schwer im Segment. Ihre Zahl schrumpft. Die Baureihe beginnt bei 10 225 Euro, reicht bis 17 536 Euro hinauf. Motormäßig einzige Alternative ist der 1,0-Liter-Benziner mit 71 PS. Das Spitzenmodell ist auch mit stufenlosem CVT-Getriebe lieferbar.

Datenblatt

Motor: Dreizylinder-Benziner. Hubraum: 1,2 Liter. Leistung: 59/80 kW/PS. Maximales Drehmoment: 106/4000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 12,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,3 Liter pro 100 Kilometer, 108 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,7 Litern Mixverbrauch. Grundpreis: Je nach Mehrwertsteuer 14 490/14 124 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

7. Dezember 2020