Dienstag, 16. April 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Steiler Aufstieg

Cupra führt auch Seat höher hinaus / Erste Snow-Experience der Performance-Marke

Von Günther Koch/Life-Magazin

Schneesicher in Davos: Cupra-Trio (von links) Sportstourer, Ateca und getunte Abt-Version. Foto: Weigl

Davos – Erst die Weltretter vom Weltwirtschaftsforum, dann Seat samt seiner auf noch sportlichere und noch leistungsstärkere Fahrzeuge getrimmten Performance-Marke Cupra: So steil können Aufstiege sein! In diesem Fall der der spanischen Volkswagen-Tochter mit ihrer gerade durchgeführten ersten Cupra-Snow-Experience 2020 in Davos, 1560 Meter hoch im Kanton Graubünden in den Schweizer Alpen gelegen. Mit am Start: Cupra Ateca als Limited Editon, Leon Cupra R Sportstourer und die getunten Cupra aus dem Hause Abt.

Der Flüelapass liegt oberhalb von Davos. Die eingeschneite Passhöhe findet sich bei 2383 Metern. Fotos: Koch

Auf Eis und Schnee

Es geht zum Flüelapass auf 2383 Meter hinauf. Die Straßenverhältnisse hochwinterlich, zahlreiche Kurven und Serpentinen. Maximale Steigung über zwölf Prozent. Auf dem Ice Track in einer stillgelegten Kiesgrube zu Füßen des beeindruckenden Bergpanoramas rund ums Jakobshorn stehen Bremsen, Beschleunigen und Driften auf Eis und Schnee auf dem Programm. Bis zu 20 Prozent beträgt die Steigung in dem Teil der Strecke, die wir bergauf, bis zu 30 Prozent die Neigung in der, die wir bergab fahren. Auf eisigem Untergrund mitunter doch eine Herausforderung, die es zu meistern gilt, was die 4Drive-Allrad-Cupras auch durchweg tun.

Cupra Ateca, hier als Limited Edition. Dessen 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner ist 300 PS stark. Fotos: Weigl

Zum Cupra Ateca als Limited Edition

Frontsplitter und Heckspoiler aus Kohlefaser verbessern bei dem Kompakt-SUV die Aerodynamik. Kupferfarbene 20-Zoll-Leichtmetallräder mit 245er-Reifen setzen optische Akzente, erhöhen dank größerer Spurbreite die Agilität. Die 18-Zoll-Sportbremse vorn verzögert standfest. Die sieben Kilo leichtere Sportabgasanlage mit speziellem Klangbild soll den besonderen Charakter der auf 1999 Exemplare begrenzten Limited Edition betonen. Der 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, eingestuft nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d, leistet 221/300 kW/PS, verfügt über 400 Newtonmeter Drehmoment ab 2000 bis 5200 Touren, beschleunigt das SUV-Modell, 4,37 Meter lang, Radstand 2,63 Meter, Kofferraum 485 bis 1579 Liter, Leergewicht 1615 Kilo, in 5,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht es in der Spitze 247 Stundenkilometer schnell. Den Verbrauch in Verbindung mit der Siebengang-Doppelkupplungsbox gibt Cupra nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren im Mix mit bis zu 8,8 Litern an, den Kohlendioxidausstoß pro Kilometer mit bis zu 200 Gramm. Preis: 50 615 Euro. 

Beim Leon Cupra R Sportstourer handelt es sich um einen sehr dynamischen Kompaktkombi. Fotos: Weigl

Zum Leon Cupra als R Sportstourer

Bei dem Kompaktkombi, 4,54 Meter lang, Radstand 2,63 Meter, Kofferraum 587 bis 140 Liter, Leergewicht 1557 Kilo, ist der Auftritt sportlicher nachgeschärft, was nicht nur die ebenfalls Cupra-typischen kupferfarbenen Elemente bis hin zu den 19-Zöllern mit 235er-Reifen zeigen, sondern auch Kohlefaserelemente wie Dachspoiler und Heckdiffusor mit integrierter vierflutiger Abgasanlage für eine größere Windschnittigkeit. Der Motor samt Leistungsdaten ist weitgehend identisch mit dem des Cupra Ateca Limited Edition. Der leichtere Sportstourer schafft den Spurt auf Tempo 100 jedoch in 4,9 Sekunden, erreicht 250 Stundenkilometer Spitze. Der Verbrauch soll bis zu 8,4 Liter, der Kohlendioxidausstoß maximal 191 Gramm betragen. Preis: 49 970 Euro.

Der getunte Cupra Ateca Abt fährt leistungsgesteigert mit 350 PS und 440 Newtonmetern vor. Fotos: Weigl

Zu den Abt-Tuning-Versionen

In diesen Ausführungen sind die 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner im Cupra Ateca und Leon Cupra R Sportstourer leistungsgesteigert auf 257/350 kW/PS und im Durchzug noch stärkere 440 Newtonmeter ausgelegt, was Sprints auf Tempo 100 in fünf Sekunden erlaubt und eine höchste Geschwindigkeit von 255 Stundenkilometern. Auch am Fahrwerk der feurigeren Spanier haben die Allgäuer Tuner Hand angelegt. So liegt die Karosserie je nach Modell bis zu 20 oder sogar bis zu 30 Millimeter tiefer. Wer will, kann spezielle 20-Zöller mit 235er-Reifen ordern. Das Abt-Komplettpaket aus Motortechnik, Sportfelgen und Fahrwerk ist ab 5990 Euro zu haben.

Zwei Charts, links die 2020 neuen Seat und Cupra, rechts das Plus zuletzt bei den Cupra-Zulassungen. Fotos: Koch

Künftig klarere Zuordnung

„Cupra is coming“, fasst Bernhard Bauer bei der Snow-Experience 2020 in Davos zusammen. Der Seat-Deutschland-Chef kündigt zugleich eine künftig klarere Zuordnung an, was Seat- und Cupra-Modelle betrifft, weist auf ein Seat-Wachstum in Deutschland seit 2010 von 50 449 auf zuletzt 138 670 verkaufte Einheiten und darauf hin, dass Seat damit 2019 bei uns zweitstärkster Importeur gewesen ist, zwar hinter der Konzernschwester Skoda, aber noch vor Renault und Hyundai. 2014 haben die Spanier laut dem für Produkt, Planung und Strategie zuständigen Johannes Fleck hierzulande 1981 Cupra-Modelle noch mit dem Seat-Logo zugelassen, 2019, nachdem Cupra eine eigene Marke geworden ist, sind es schon 10 989 gewesen. Die Steigerung bei den Cupra-Zulassungen 2019 gegenüber 2018 beziffert Fleck auf 48 Prozent bei einem weiter gestiegenen Cupra-Anteil an vergleichbaren Modellen auf 17 Prozent.

2020 vier neue Cupras

2020 sind nach dem Ateca Limited Edition allein unter dem Cupra-Label mit dem Formentor als erster Eigentwicklung der Submarke, dem Leon Sportstourer, dem Leon und dem Ateca PA vier weitere neue Modelle vorgesehen, während es bei Seat nach dem Elektro-Mii als nächstes mit dem Leon, dem Tarraco FR, dem Leon Sportstourer, dem Ateca PA und dem el-Born noch fünf sind. Der steile Aufstieg scheint zu beflügeln.

KoCom/Fotos: Günther Koch/Thorsten Weigl

12. Februar 2020