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Made in USA

Volvo bietet für Neuauflage der Sportlimousine S60 Mildhybrid-Benziner und Plug-in-Variante an

Von Rainer WaldingerLife-Magazin

Ein Tänzchen in Ehren können Valeria Friedrich und Marcio de Oliveira Volvos neuem S60 nicht verwehren. Foto: Waldinger

Mannheim – Er ist Volvos erster US-Import seit die Schweden 2018 ihr Werk in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina eröffnet haben: Mit der national gerade in Mannheim vorgestellten Sportlimousine S60 treten die Skandinavier in der Premiummittelklasse im Umfeld etwa von BMW 3er, Audi A4, Jaguar XE und Mercedes C-Klasse an. In Neuauflage steht sie ab 43 200 Euro bei den Händlern.

Kombi schon vorher

Das Auto: Den ausschließlich als Stufenheck erhältlichen S60 gibt es seit dem Jahr 2000. Bei der neuen handelt es sich um die dritte Generation. Das Kombi-Pendant V60, von dem die Entwickler auch den robusteren Cross Country abgeleitet haben, ist in der ebenfalls neuen Version schon seit 2018 auf dem Markt. Die vom Design her nach wie vor genauso skandinavisch-coole wie sportlich-elegante Limousine wirkt sauber verarbeitet, mutet insgesamt ziemlich wertig an, ist 4,76 Meter lang, verfügt über stattliche 2,87 Meter Radstand, die selbst im Fond noch für ordentlich Platz sorgen. Der weitgehend gerade geschnittene Kofferraum fasst jetzt bis 442 nach vorher nur 380 Liter. Gegenüber dem Vorgänger streckt sich der Nachfolger etwas länger, baut flacher. Man sitzt gut. Im Cockpit geht es auch dank modernem Infotainment übersichtlich zu. Zur Eingewöhnung in die Bedienung sollte man sich, was Digitalisierung und Vernetzung betrifft, jedoch etwas Zeit nehmen, um alles wirklich sinnvoll nutzen zu können.

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Blick auf die Frontpartie der Limousine mit dem Markenlogo vorn mittig im Kühlergrill.

Mal sportlicher, mal luxuriöser

Die Ausstattung: Bereits beim sportlicheren R-Design gehören Zweizonen-Klimaautomatik, Infotainment, Navigation, Freisprecheinrichtung, Audiostreaming, Internetzugang, Smartphone-Einbindung, Digitalinstrumentierung, Einparkhilfe, aktive Spurhaltehilfe, Spurverlassens-, Aufmerksamkeitswarner, Verkehrszeichenerkennung, Sportsitze, Sportlederlenkrad, Sportpedale, Auspuffanlage mit zwei verchromten Endrohren in Trapezform sowie 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen zum Grundumfang. Der luxuriösere Inscription ist mit mehr Chrom, Echtholzeinlagen, Tablet-artigem Neunzoll-Touchscreen und ledernen Komfortsitzen bestückt.   

Vier Motorisierungen stehen zur Wahl. Im modernen Cockpit geht es übersichtlich zu.

Vierzylinder mit 190 bis 390 PS

Der Antrieb: Diesel gibt es nicht mehr, dafür drei Turbobenziner, der stärkste zusätzlich noch von einem Kompressor befeuert, und ein bei 52 150 Euro beginnender Plug-in-Hybrid ebenfalls in Kombination aus Turbo und Kompressor mit Verbrennungs- und Elektromotor. Bei den nach der Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestuften 2,0-Liter-Mildhybrid-Aggregaten unterstützt ein Generator den Verbrenner beim Beschleunigen, speist beim Bremsen zurückgewonnene Energie wieder in die 11,6 Kilowattstunden große Batterie ein. Die Vierzylinder leisten 190, 250, 310 und im System 390 PS, stellen kraftvollere 300 bis 400 Newtonmeter zur Verfügung, beschleunigen die leer 1677 bis 2031 Kilo schweren Limousinen in 4,6 bis 7,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, machen sie 220 bis 250 Stundenkilometer schnell, wobei der Plug-in-Hybrid bis Tempo 125 rein elektrisch mehr als 50 Kilometer fahren soll. Ein harmonischer Achtgang-Automat überträgt die Kraft auf die vorderen, beim Spitzenbenziner und Plug-in-Hybrid auf alle vier Räder. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion gibt Volvo den Verbrauch nach dem realistischerem WLTP-Messverfahren im Datenblatt im Mix mit 1,5 bis 9,0 Litern an.

Der gerade geschnittene Kofferraum fasst jetzt bis zu 442 Liter Gepäck. Und so sieht der S60 von der Seite aus.

Genauso kultiviert wie souverän

Das Fahren: Wir sind in der 250-PS-Variante R-Design unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, spritzigeren Landstraßen und eher moderaten Autobahnfahrprofilen rund um Mannheim und Heidelberg doch 9,3 (statt 8,0) Liter angezeigt. Der Direkteinspritzer unterstreicht den kultivierten, lebhaft-souveränen Gesamtcharakter der Limousine, wobei das tiefergelegte Sportfahrwerk immer noch ausreichend komfortabel federt. Wer will, kann den Charakter des für längere Strecken gut geeigneten Wagens über die verschiedenen Fahrprofile mit Auswirkungen auf Motor, Getriebe, Lenkung und Bremsen noch nachschärfen oder kommoder auslegen. Beim Allrad, der im Spitzenbenziner und im schon aus dem XC60 und XC90 bekannten, an der Steckdose in mindestens drei Stunden und mehr wieder aufgeladenen Plug-in-Hybrid mit der Traktion zugleich die Stabilität beim Fahren erhöht, handelt es sich um einen elektronisch gesteuerten. Die elektrische Servolenkung gibt direkte Rückmeldung von der Straße. Die vorn und hinten innenbelüfteten Scheibenbremsen packen standfest zu.

Konsequenter Weg

Alles in allem: Auch mit dem neuen S60 gehen die Schweden konsequent ihren Weg. Seit 2019 bieten sie alle neu vorgestellten Volvo mit elektrifizierten Varianten an, als Mildhybrid, als Plug-in oder mit vollelektrischem Antrieb. Dazu passt, dass sich das seit 2010 im Besitz des chinesischen Automobilherstellers Geely befindliche Unternehmen global weiter entwickelt hat und seine Modelle jetzt auf drei Kontinenten produziert. Siehe Charleston. Siehe S60 made in USA.

Datenblatt

Motor: Drei Vierzylinder-Turbobenziner, darunter einer zusätzlich mit Kompressor, ein Vierzylinder-Turbo/Kompressor-Plug-in-Hybrid. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung (Normalversionen): 140/190 bis 288/390 kW/PS. Leistung (Polestar-Performance-Varianten T4/T5/T8 Twin Engine): 155/210, 186/253, 233/318 kW/PS. Maximales Drehmoment: 300/1700-4000 bis 400 (plus 240)/4500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,6 bis 7,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 220 bis 250 (rein elektrisch beim Plug-in-Hybrid 125) Stundenkilometer. Umwelt: Laut Volvo Mixverbrauch 1,5 bis 9,0 Liter pro 100 Kilometer, 36 bis 203 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 43 200 bis 59 150 Euro.

KoCom/Fotos: Rainer Waldinger/Volvo

20. September 2019