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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

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R rockt

VW setzt seinem kompaktem Lifestyle-Crossover mit 300 PS die sportliche Krone auf

Von Günther Koch/Life-Magazin

VW T-Roc, hier als R-Spitzenmodell. Fotos: Koch

Nizza – Es ist ein Spagat: VW setzt auf Elektromobilität – und bringt zum Einstiegspreis ab 43 995 Euro zunächst für den bei 21 435 Euro beginnenden Lifestyle-Crossover T-Roc das gerade im südfranzösischen Nizza auf Leistung getrimmte Spitzenmodell R! Jost Capito nimmt es gelassen. Für den VW-Mann, zuständig für die Hochleistungsmodelle der Wolfsburger, geht es schließlich darum, die „ganze Bandbreite“ zu zeigen.

Spezifisches Design 

Das Auto: Der R, 4,23 Meter lang, Radstand knapp 2,60 Meter, Kofferraum 392 bis 1237 Liter, preislich zwischen Cupra Ateca und Audi SQ2 angesiedelt, baut auf dem normalen T-Roc auf, der sich seit 2017 weltweit mehr als 400 000 Mal verkauft hat. Stoßfänger im R-Styling und Lufteinlässe mit Lamellen in Schwarz gehören genauso zum Design der R-Familie wie die speziell gestaltete Front und das Heck, die Front mit LED-Scheinwerfern, das Heck mit Dachkantenspoiler, LED-Rückleuchten, ausgeprägtem Diffusor sowie zwei verchromten Abgas-Doppelendrohren links und rechts. Die schwarzen Oberflächen der 18-Zoll-Leichtmetallräder mit den 215er-Reifen sind glanzgedreht. Wer will, kann sogar 19-Zöller mit 235er-Reifen ordern. Auch innen setzt der fünftürige Fünfsitzer von den Sportsitzen über die Edelstahlpedale bis hin zum unten abgeflachten Multifunktionssportlederlenkrad entsprechende Akzente. Im übersichtlichen digitalen Cockpit mit aktivem 10,25-Zoll-Informationsdisplay und bis zu acht Zoll großem Infotainmentbildschirm fällt die Bedienung VW-typisch leicht.

Blick auf die Frontpartie mit dem großen Markenlogo vorn mittig im Kühlergrill.   

Standard und Extras

Die Ausstattung: Standardmäßig hat der R, laut Capito ein „Landstraßenräuber ohne Einschränkungen gegenüber dem Basismodell“, etwa Radio, Telefonschnittstelle, Freisprecheinrichtung, Sitzmittelbahnen der Vordersitze und der äußeren Rücksitze in speziellem Stoff, Müdigkeitserkennung, automatischen Notrufservice sowie An- und Abfahrhilfe am Berg an Bord. Im aufpreispflichtigen Paket für Elektronikhilfen sind automatische Distanzregelung samt Stopp-&-Go-Funktion, Stau-, Auspark-, Spurhalte-, Notbremsassistenz und Totwinkelwarner enthalten. Auch Ausstattungen wie adaptive Fahrwerksregelung mit elektronischer Dämpferverstellung, Soundsystem, Vernetzung mit drei integrierten Smartphone-Schnittstellen und Anhängerkupplung kosten extra.      

Unter der Haube ist ein Vierzylinder-Turbo am Werk. Blick ins übersichtliche digitale Cockpit.

Aufgeladener 2,0-Liter

Der Antrieb: Der eine reicht völlig aus. Bei dem Vierzylinder handelt es sich um einen schon nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d freigegebenen 2,0-Liter-Turbo mit 300 PS und wirklich durchzugsstarken 400 Newtonmetern Drehmoment über ein breites Band von 2000 bis 5200 Touren. Der aufgeladene Direkteinspritzer beschleunigt den leer 1575 Kilo schweren T-Roc R in 4,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, schafft bis zu 250 Stundenkilometer Spitze. Ein sehr gut abgestuftes, über Wippen am Lenkrad auch handschaltbares Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder, in diesem Fall, da der 4Motion-Allrad Standard ist, gleich auf alle vier. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Technik gibt VW den kombinierten Verbrauch zumindest im Datenblatt nach dem realistischeren WLTP-Verfahren mit bis zu 8,8, nach dem bisherigen NEFZ-Zyklus mit maximal 7,7 Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, spritzigeren Landstraßen- und eher moderateren Autobahnfahrten im Hinterland der Côte d’Azur 9,2 Liter angezeigt.

Modellkennung hinten. Das Gepäckabteil des fünftürigen Fünfsitzers fasst 392 bis 1237 Liter.

Bis hin zum Race-Modus

Das Fahren: Das Sportfahrwerk samt Tieferlegung ist schon in der Grundauslegung etwas straffer abgestimmt, federt aber immer noch ausreichend komfortabel. Von Komfort über Eco und Sport bis Race – auch eine ganz individuelle Einstellung ist möglich – sind über den Touchscreen des Infotainments verschiedene Fahrprofile mit Auswirkungen auf Antrieb, Lenkung und Schaltpunkte wählbar. So sprechen im Race-Modus für maximale Leistung etwa die so schon sportliche, weil deutlich weniger Umdrehungen benötigende Serien-Progressivlenkung und der Motor noch direkter an, die Spritsparautomatik wird aufgehoben. Über die Launch Control steuert das System beim Rennstart Kupplung und Schaltung so, dass der Wagen mit bestmöglicher Raddrehzahl beschleunigt. Ist der elektronische Schleuderschutz deaktiviert, „bleibt Ihnen“, so Capito, „die Kontrolle des Fahrzeugs auch im Grenzbereich überlassen.“ Der Allrad mit jeweils zwei Fahrprogrammen für die Straße und das Gelände verteilt die Kraft je nach Bedarf, erhöht mit der Traktion die Stabilität beim Fahren. Die große 17-Zoll-Bremsanlage packt standfest zu. Optional sorgt eine spezielle Titan-Abgasanlage für noch sportlicheren Klang.

Heck-/Seitenansicht. Und so sieht der als Compact Utility Vehicle firmierende VW von der Seite aus.

Cabrio im Frühjahr

Alles in allem: Der Spagat bleibt. VW-Mann Capito kündigt gleich noch zwei weitere R-Modelle an, darunter für den neuen Golf. Was den T-Roc noch betrifft, soll das Cabrio im Frühjahr 2020, rechtzeitig zur nächsten Freiluftsaison, an den Start gehen.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 221/300 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/2000-5200 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut VW Mixverbrauch nach WLTP 8,8-8,4 Liter, nach NEFZ 7,7-7,5 Liter pro 100 Kilometer, 199-191/176-171 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 43 995 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

7. Oktober 2019