Donnerstag, 25. April 2024

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Sportlich aktiv

BMW hat X1 aufgewertet / Neuerungen außen wie innen / Plug-in-Hybrid angekündigt

Von Günther Koch/Life-Magazin

BMW X1, hier als Allrad-Spitzendiesel xDrive 25d xLine mit 231 PS. Fotos: Koch

Garching – Oktoberfest wie gehabt schon im September! Die Stimmung ist gut. Frauen im Dirndl, Männer mit Lederhosen an – in der letzten September-Woche in Garching bei München selbst bei BMW bei der Fahrvorstellung des überarbeiteten X1, für den es nachträglich sogar noch einen Grund zum Feiern geben würde, denn: „Der X1“, sagt Projektmann Peter Klink, „ist 2018 weltweit das meistverkaufte Modell unserer Marke gewesen!“ In aktualisierter Auflage steht es ab 32 700 Euro bei den Händlern, tritt in der unteren Premiummittelklasse etwa gegen Audi Q3, Mercedes GLA oder Volvo XC40 an 

„Jung positioniert“

Das Auto: Bei dem Sports Activity Vehicle, 4,47 Meter lang, Radstand 2,67 Meter, Kofferraum 505 bis 1550 Liter, handelt es sich um den Einstieg in die X-Baureihen der Münchner. Es ist seit 2009 auf dem Markt, seit 2015 in zweiter Generation. Spielt der X2 mehr den Rebell, spricht der laut Klink ebenfalls „jung positionierte“ X1 eher Familien mit kleinen Kindern an. Man sitzt und sieht gut. Selbst im Fond findet sich noch ordentlich Platz. Im Cockpit mit dem Instrumentenkombi in Black-Panel-Technologie geht es gewohnt sportlich-funktionell zu. Zur Eingewöhnung in die Bedienung sollte man sich mit Blick auf Digitalisierung und Vernetzung jedoch etwas Zeit nehmen. Neu gestaltet sind Doppelnieren-Kühlergrill, Gitter, Lufteinlässe, Stoßfänger, Heckleuchten und der Einleger in der Schürze hinten. Der Durchmesser der Endrohre ist größer geworden. Es gibt außen neue Farben, innen neue Polsterungen. Auch sind einige Optionen neu.

Mit dem größeren Kühlergrill wirkt die Front bulliger. Das Markenlogo sitzt vorn über der Doppelniere.   

Bis zu 10,25-Zoll-Touchscreen

Die Ausstattung: Klimaanlage, 6,5-Zoll-Farbbildschirm, Multifunktionslederlenkrad, Auffahrwarnung, City-Anbremsfunktion und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen gehören zum Grundumfang. Als Advantage ist der X1 mit Zweizonen-Klimaautomatik, Parkabstandskontrolle hinten, Geschwindigkeitsregelung mit Bremsfunktion und automatischer Heckklappenbetätigung versehen. Beim Sport Line sind LED-Scheinwerfer, LED-Nebelleuchten, Dachreling, Sportsitze, Sportlederlenkrad, Lichtpaket und 18-Zöller Standard. Der xLine wartet mit mehr Aluminiumdetails auf. In der höchsten Stufe ist der X-BMW vom Aerodynamikpaket mit spezieller Frontschürze, Seitenschwellern, Diffusor, Radlaufblenden und Geländewagen-artiger Verkleidung über das Fahrwerk mit entsprechender Lenkung bis hin zu 18/19-Zöllern ganz auf M Sport getrimmt. Je nach Navigationssystem sind 8,8 oder 10,25 Zoll große Touchscreen-Monitore möglich. Aktuelle Vernetzungsangebote auf Wunsch erlauben etwa die Anzeige und Bedienung individueller Smartphone-Inhalte auf dem Kontrolldisplay.

Unter der Haube ist hier ein 2,0-Liter-Selbstzünder am Werk. Blick ins sportlich-funktionelle Cockpit.        

Mit Doppelherz ab März

Der Antrieb: Die drei Drei- und Vierzylinder-Turbobenziner leisten 140, 192 und 231, die drei bei 35 150 Euro beginnende Vierzylinder-Turbodiesel 150, 190 und ebenfalls 231 PS. Die 1,5 und 2,0 Liter großen Aggregate, eingestuft nach der Abgasnorm Euro-6d-Temp, der stärkste Diesel sogar schon nach Euro-6d, stellen kraftvollere 220 bis 450 Newtonmeter zur Verfügung, beschleunigen die leer 1475 bis 1695 Kilo schweren X1, die Lasten von 1,7 und 2,0 Tonnen ziehen können, in 6,5 bis 9,7 Sekunden auf Tempo 100, machen sie in der Spitze 203 bis 235 Stundenkilometer schnell, sollen sich in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik im Mix beim Verbrauch zumindest laut Datenblatt mit 4,3 bis 6,8 Litern begnügen. Sechsgang-Handschaltung, Siebengang-Box mit Doppelkupplung und Achtgang-Automatik übertragen die Kraft auf die vorderen oder bei den xDrive auf alle vier Räder. Die Produktion des ersten X1 Plug-in-Hybrid mit Doppelherzkraft aus Verbrennungs- und Elektromotor kündigt BMW für März 2020 an.  

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit der Modellkennung hinten.

Gut ausbalanciert

Das Fahren: Wir sind im Allrad-Spitzendiesel xDrive 25d xLine und im Allrad-Spitzenbenziner xDrive 25i M Sport unterwegs gewesen, deren Bordcomputer bei uns am Ende nach normalen Orts-, flotteren Landstraßen- und eher moderateren Autobahnfahrprofilen 7,1 (statt maximal 5,2) und 8,9 (statt maximal 6,8) Liter angezeigt hat. Nach zehn Jahren scheint die Fahrwerkstechnik ausgereift. Die gut ausbalancierte Achslastverteilung sorgt für eine unterm Strich ziemlich spritzige Agilität, relativ leicht kontrollierbares Handling und recht hohen Komfort beim Fahren, wozu zweifellos auch die kompakten Abmessungen ihren Teil beitragen. Wer will, kann den Charakter des Wagens sportlicher nachschärfen oder auf Sparsamkeit einstellen, wozu ein Tastendruck genügt. Die elektromechanische Servolenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Anpassung der Lenkkraftunterstützung gibt direkte Rückmeldung von der Straße. Die vorn und hinten innenbelüfteten Scheibenbremsen packen standfest zu. Beim M Sport machen das M Sportfahrwerk und die noch präzisere M Sportlenkung ihren Namen alle Ehre.   

Das Gepäckabteil fasst 505 bis 1550 Liter. So sieht das Sports Activity Vehicle von der Seite aus.

Stimmiges Gesamtpaket

Alles in allem: Dass sich ein Modell wie der X1 bei einer nicht zuletzt auf Fahrfreude ausgelegten Marke wie BMW weltweit am meisten verkaufen kann, dürfte offensichtlich bis hin zum Preis für das stimmige Gesamtpaket sprechen. Dirndl hin, Lederhose her. 

Datenblatt

Motor: Drei Drei- und Vierzylinder-Turbobenziner, drei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5, 2,0 Liter. Leistung: 103/140 bis 170/231 kW/PS. Maximales Drehmoment: 220/1480-4200 bis 450/1500-3000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,5 bis 9,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 203 bis 235 Stundenkilometer. Umwelt: Laut BMW Mixverbrauch 4,3 bis 6,8 Liter pro 100 Kilometer, 113 bis 155 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 32 700 bis 50 700 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

4. Oktober 2019