Donnerstag, 28. März 2024

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Zwischen CX-3 und CX-5

Mazda führt CX-30 ein / Erster Serienbenziner mit Kompressionszündung / 2020 Jubiläumsjahr

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mazda CX-30, hier als neuer 180-PS-Skyactiv-X-Benziner mit spezieller Zündung. Fotos: Koch

Girona – Logisch wäre eigentlich CX-4 gewesen. Aber weil es in China schon ein Modell mit dieser Bezeichnung gibt, ist Mazda bei seinen SUV nun dabei, mit dem ab 24 290 Euro teuren, gerade im nordspanischen Girona vorgestellten CX-30 die Lücke zwischen CX-3 und CX-5 zu schließen. Auch bei Mazda sind Crossover- beziehungsweise SUV-Modelle inzwischen volumenstärkste Baureihen. CX-3 und CX-5 halten laut Deutschland-Sprecher Jochen Münzinger aktuell bei uns einen Anteil von rund 55 Prozent innerhalb der Gesamtverkäufe der Marke, wobei kompakte Varianten mehr und mehr klassische Karosserieformen verdrängten. Mit dem kompakten SUV-Crossover CX-30 im Lifestyle-Look, der noch Ende September bei den Händlern stehen soll, treten die Japaner etwa gegen den ebenfalls gerade neu auf den Markt kommenden Kia XCeed oder VW T-Roc an.

Wie der jüngste 3er

Das Auto: Der fünftürige Fünfsitzer baut, solide verarbeitet, für die untere Mittelklasse recht wertig anmutend, 4,39 Meter lang, Radstand 2,65 Meter, Kofferraum erweiterbare 430 Liter, wie der jüngste Mazda3 auf der neuen Plattform für kleinere Fahrzeuge auf. Das Äußere etwa mit Kühlergrill in Flügel- und Heckklappe in Bogenform wirkt klar und schnörkellos. Dabei hätten sich die Designer, so Mazda, an die „Pinselführung japanischer Kalligraphie“ angelehnt. Schwarze Beplankungen rundum deuten auf den robusteren SUV-Charakter hin. Innen geht es selbst im Fond relativ geräumig zu. Im übersichtlichen Cockpit mit dem erneuerten Vernetzungssystem ist die Bedienung rasch im Griff.  

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn im Kühlergrill.

Schon gutes Basispaket

Die Ausstattung: Beim Basismodell sind etwa bereits Voll-LED-Scheinwerfer, Notbremsassistenz, Fußgänger-, Radfahrer-, Verkehrszeichen-, Müdigkeitserkennung, Adaptivtempomat, Distanzregelung, aktiver Bremseingriff, aktive Spurhalte-, Spurwechsel-, Aus-, Einparkhilfe, Klimaanlage, Audiosystem, 8,8-Zoll-Farbmonitor, Navigation, Smartphone-Einbindung, Headup-Display und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen Standard. Beim Selection gehören Klimaautomatik, Sitz-, Lenkradheizung, Rückfahrkamera, elektrische Heckklappe und 18-Zöller zum Grundumfang.

Unter der Haube ist hier ein 2,0-Liter-Vierzylinder am Werk. Im Cockpit geht es übersichtlich zu.

Als effizientere Mildhybrid

Der Antrieb: Drei nach der Abgasnorm Euro-6d und Euro-6d-Temp eingestufte Vierzylinder stehen zur Wahl. Es sind dies zwei 2,0-Liter-Mildhybrid-Benziner mit 122 PS und Zylinderabschaltung und der erste Skyactiv X mit 180 PS, der wie ein Diesel mit spezieller Kompressionszündung die Effizienz mit den Vorteilen eines normalen Benziners kombinieren soll, sowie ein ab 26 590 Euro teurer 1,8-Liter-Turbodiesel mit 116 PS. Mit Drehmomenten von 213 über 224 bis 270 Newtonmeter beschleunigen die leer 1395 bis 1546 Kilo schweren Mazda in 8,5 bis 12,6 Sekunden auf Tempo 100, machen sie in der Spitze 183 bis 204 Stundenkilometer schnell. Sechsgang-Schaltgetriebe oder Sechsstufen-Automatik übertragen die Kraft auf die vorderen oder alle vier Räder. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik soll der Mixverbrauch zumindest laut Datenblatt nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren 5,1 bis 7,3 Liter betragen. 

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit der Modellkennung hinten.

Mit aktiver Momentenverteilung

Das Fahren: Wir sind mit allen drei Motorisierungen unterwegs gewesen. Deren Bordcomputer haben bei uns nach normalen Orts-, spritzigeren Landstraßen- und eher moderateren Autobahnfahrprofilen 7,6 (statt maximal 7,3), 7,8 (statt maximal 7,0) und 6,4 (statt maximal 6,0) Liter angezeigt. Als Mildhybrid nutzen die Benziner beim Verzögern gewonnene Energie, unterstützen damit den Verbrenner beim Beschleunigen und helfen so, Sprit zu sparen. Den kultivierten Basisbenziner muss man öfter schalten, um ihn auf Touren zu bringen. Der neue Skyactiv X, dessen Auslieferung Ende Oktober beginnt, hat es leider nicht ganz so mit der Laufruhe. Bei Durchzugsstärke und Genügsamkeit kann eher der Diesel punkten. Die Dynamikregelung ist überall Serie. Das Fahrwerk selbst federt bei höherer Bodenfreiheit ausreichend komfortabel, hat einen insgesamt sogar noch recht sportlichen Eindruck hinterlassen. Die elektrisch unterstützte Servolenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Der Allrad arbeitet mit aktiver Momentenverteilung.

Das Gepäckabteil des kompakten Crossover-SUV fasst erweiterbare 430 Liter.

Sechszylinder und Elektrifizierung

Alles in allem: 2020 feiert Mazda Jubiläum. Mit der Fertigung von Korkersatz durch den Vorläufer der Marke, Toyo Cork Kogyo, fing 1920, vor 100 Jahren, in Hiroshima alles an. Ab 1931 hat Mazda Lastendreiräder, 1960 mit dem R360 Coupé den ersten Pkw gebaut. Und jetzt? Was ist mit Elektrifizierung? Mit Blick auf eine neue Architektur auch für größere Fahrzeuge kündigt Münzinger sogar längs eingebaute Reihensechszylinder für einen „deutlichen Schritt Richtung Premium“ an. Den schädlichen Kohlendioxidausstoß ihrer Flotte wollen die Japaner bis 2030 um die Hälfte gegenüber 2010 senken. Dann soll jeder Mazda über einen hybridisierten Verbrennungsmotor oder reinen Elektroantrieb verfügen. Dazu arbeitete man auch an der Entwicklung eines Kreiskolbenmotors zur Verlängerung der Reichweite bei batterie-elektrischen Fahrzeugen oder als Teil eines Hybridsystems. Der erste Mazda-Stromer ist für die zweite Hälfte 2020 vorgesehen.   

Datenblatt

Motor: Zwei Vierzylinder-Benziner, ein Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum, 2,0, 1,8 Liter, Leistung: 90/122, 132/180, 85/116 kW/PS. Maximales Drehmoment: 213/4000, 224/3000, 270/1600-2600 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,5 bis 12,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 183 bis 204 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Mazda Mixverbrauch 5,1 bis 7,3 Liter pro 100 Kilometer, 135 bis 160 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 24 290 bis 32 990 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

11. September 2019