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Im Lifestyle-Look

Kia baut mit coupéhaftem SUV-Crossover XCeed seine Kompaktbaureihe weiter aus

Von Günther Koch/Life-Magazin

Kia XCeed, hier als 136-PS-Turbodiesel mit Doppelkupplungsgetriebe. Fotos: Koch

Marseille – Mit dem Ceed ist Kia in der bei uns besonders hart umkämpften VW-Golf-Klasse im Umfeld weiterer deutscher Wettbewerber wie Ford Focus oder Opel Astra unterwegs; das Schwestermodell im Konzern ist der Hyundai i30. Nach dem normalen fünftürigen Fließheck, dem Sportswagon genannten Kombi und der sportlichen Shooting-Brake-Kombilimousine ProCeed erweitern die Koreaner nun ihre Kompaktbaureihe um eine vierte Karosserievariante, den gerade im südfranzösischen Marseille vorgestellten XCeed als lifestyligeres SUV-Coupé mit mehr Bodenfreiheit, das ab der zweiten September-Hälfte zu Einstiegspreisen ab 21 390 Euro bei den Händlern steht. 

Von außen flotter

Das Auto: Der neue XCeed, 4,39 Meter lang, Radstand 2,65 Meter, Kofferraum 426 bis 1378 Liter, reiht sich markenintern über den Stonic und unter dem Sportage ein. Er tritt von außen flotter auf, hat schwarz verkleidete Radläufe, Seitenschweller, Unterfahrschutz und Dachreling, wirkt solide verarbeitet, mutet für die untere Mittelklasse dank Softtouch-Oberflächen und dunklen Chrom-Applikationen recht wertig an. Ein- und Ausstieg gestalten sich relativ bequem. Das vergleichsweise geräumige Platzangebot hat SUV-Niveau. Man sitzt höher, genießt ganz gute Übersicht. Im ziemlich übersichtlichen Cockpit mit größerem Touchscreen ist die Bedienung gewohnt rasch im Griff. Vom Grundmodell sollen karosseriemäßig übrigens nur die vorderen Türen übernommen worden sein.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn über dem „Tigernasen“-Kühlergrill.

Gleich in fünf Lines

Die Ausstattung: Gleich davon gibt es. Im Basispaket sind etwa bereits aktive Spurhaltehilfe mit korrigierendem Lenkeingriff, Frontkollisionswarner mit Bremseingriff, Müdigkeitswarner, LED-Scheinwerfer, Tempomat samt Begrenzer, Klimaanlage und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen enthalten. Beim Vision gehören Radio, Achtzoll-Touchscreen, Lederlenkrad, Rückfahrkamera, Stoff/Leder-Sitzbezüge, Smartphone-Einbindung und 18-Zöller mit 235er-Reifen zum Grundumfang. Im Spirit sind Digitalradioempfang, Fußgänger-, Radfahrererkennung, Adaptivtempomat mit Stopp-&-Go-Funktion, Zweizonen-Klimaautomatik und Stauassistenz an Bord. Die Launch Edition ist mit Digitalcockpit, elektrischer Heckklappe, weitergehender Vernetzung, kabelloser Lademöglichkeit, intelligentem Parksystem, Navigation, Soundsystem, Spurwechselhilfe, Totwinkel-, Querverkehrswarner und Verkehrszeichenerkennung bestückt. Als Platinum ist der XCeed etwa noch mit 12,3-Zoll-Display und Aluminium-Sportpedalen versehen.

Unter der Haube ist hier ein 1,6-Liter Selbstzünder am Werk. Das Cockpit ist übersichtlich.

Drei Benziner, zwei Diesel

Der Antrieb: Drei Drei- und Vierzylinder-Turbobenziner mit 120, 140 und 204 PS sowie zwei bei 23 790 Euro beginnende Vierzylinder-Turbodiesel mit 115 und 136 PS stehen zur Wahl. Die 1,0-, 1,4- und 1,6-Liter-Aggregate, alle nach der strengere Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestuft, machen die leer 1332 bis 1571 Kilo schweren XCeed in der Spitze 186 bis 220 Stundenkilometer schnell, sollen sich in Verbindung mit der spritsparenden Start/Stopp-Funktion im Mix beim Verbrauch zumindest laut vorläufigen Daten mit nur 4,1 bis 6,9 Litern begnügen. Sechsgang-Handschalter und Siebengang-Automaten mit Doppelkupplung übertragen in den Frontantrieblern die Kraft auf die Vorderräder. Für 2020 kündigt Kia zudem in Sachen Elektrifizierung 48-Volt-Mild- und Plug-in-Hybride an.

Ins Gepäckabteil passen 426 bis 1378 Liter hinein. Markenlogo und Modellschriftzug hinten. 

Ziemlich agil im Handling

Das Fahren: Wir sind im genauso durchzugsstarken wie kultivierten 136-PS-Turbodiesel mit Doppelkupplungsbox und Sportmodus unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, spritzigeren Landstraßen und etwas flotteren Autobahnfahrprofilen 5,9 (statt laut Datenblatt 4,6) Liter angezeigt. Das Fahrwerk federt ausreichend komfortabel. Zum recht agilen Handling tragen neben den kompakten Außenmaßen der tiefere Schwerpunkt und das nicht gerade übermäßig schwere Leergewicht bei. Die neuen Federbeine verbessern das Fahrverhalten auf schlechteren Straßen. Die Federn selbst sind etwas weicher, die Dämpfer hinten dynamischer abgestimmt, um Straßengeräusche und Vibrationen zu verringern. Bei der Lenkung handelt es sich um eine elektrisch unterstützte, bei den Bremsen um Scheiben, vorn innenbelüftet. Der elektronische Schleuderschutz ist mit Gegenlenkunterstützung kombiniert, um beim Bremsen in Kurven fahrstabiler zu sein.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. So sieht das SUV-Kompaktcoupé von der Seite aus.

Durchaus Alternative

Alles in allem: Im europäischen Kia-Designzentrum in Frankfurt/Main entworfen, produziert in der Slowakei und wie üblich mit sieben Jahre Garantie – so kann der XCeed, was im Englischen als Exceed für das Überschreiten und Vorangehen steht, durchaus eine Alternative zu klassischen SUV sein, indem er deren praktische Vorzüge mit dem sportlicheren Auftreten und den flotteren Qualitäten eines Fließheckmodells vereint.   

Datenblatt

Motor: Drei Drei- und Vierzylinder-Turbobenziner, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,0, 1,4, 1,6 Liter. Leistung: 85/115 bis 150/204 kW/PS. Beschleunigung: 7,5 bis 11,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 186 bis 220 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Kia Mixverbrauch 4,1 bis 6,9 Liter pro 100 Kilometer, 109 bis 158 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 21 390 bis 37 540 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

5. September 2019