Samstag, 20. April 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA AUTO Renault hat Clio aufgewertet / Benziner, Autogas, Vollhybrid. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Alfa Romeo Giulia und Stelvio auch wieder als Quadrifoglio. Foto: Alfa Romeo
GALERIA AUTO Toyota Prius jetzt formschön und leistungsstärker / Nur Plug-in. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mitsubishis Kleinwagen Colt ist wieder da. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Süßes Leben

Fiat setzt mit neuem Dolcevita den Sondermodell-Reigen bei seinem kleinen 500 fort / Auch als Cabrio

Von Günther Koch/Life-Magazin

Fiat 500, hier als neues Sondermodell Dolcevita als Cabrio. Fotos: Koch

Frankfurt/Main – Großes Kino! Marcello Mastroianni als Liebhaber, Anita Ekberg als Geliebte, die aufreizend angezogen aus Roms berühmtesten Brunnen steigt, der Fontana di Trevi. La dolce vita! Ein Hauch auch davon könnte, zumindest vom Namen her, bei denen mitschwingen, die als Kino-Enthusiasten den Namen des neuen, gerade in Frankfurt/Main vorgestellten, ab 18 990 Euro teuren Fiat-500-Sondermodells hören – und dabei neben Sommer, Sonne, Strand, Sand und Meer ebenfalls an den legendären Federico-Fellini-Schwarzweißfilm von 1960 denken. La dolce vita! Das süße Leben!

Seitdem ein Symbol

Magdalena Jablonska, zuständig für Marketing bei Fiat und Abarth in Deutschland, zieht bei der Präsentation erst einmal die Geschichte vor, erinnert an die Premiere des kleinen automobilen Italieners 1957, „seitdem Symbol für Design, Stil und italienischen Charme“. Vom 500, italienische Cinquecento, sind schon etliche besondere Varianten entstanden, mal elegantere, mal sportlichere, mal exklusivere, meist in Kooperation des Centro Stile Fiat mit renommierten Marken etwa aus den Bereichen Mode, Yachten, Hochtechnologie.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn in einer Chromspange.

Diesmal sogar hauseigen

Seit 2007 ist das dreitürige Schrägheck im Retro-Look mit vier Sitzen auf dem Markt, tritt in der Kleinstwagenklasse etwa gegen Renault Twingo oder VW Up an. Auf über 30 Sondermodelle kommt die Einstiegsbaureihe in den mittlerweile zwölf Jahren nun schon, zu der neben dem normalen 500, der preislich bei 12 990 Euro startet, auch der 500X und der 500L gehören. Sie ist laut Jablonska europaweit Marktführerin in ihrem Segment und mit inzwischen über drei Millionen Einheiten insgesamt sogar die meistverkaufte bei Fiat Chrysler Automobiles. Alle Sondermodelle seien ikonische Automobile, so Jablonska, ermöglichten es, dem Fiat 500 neue Kundenkreise zu erschließen, diesmal sogar mit einer ausschließlich hauseigenen Entwicklung. Der Dolcevita, ebenfalls 3,57 Meter lang, Radstand 2,30 Meter, Kofferraum 185-550/165-530 Liter, stehe für den authentischen italienischen Stil, der mit den La-dolce-vita-Jahren in Verbindung gebracht werde.

Zwei Benziner und eine Flüssiggas-Variante stehen zur Wahl. Das helle Cockpit wirkt freundlich und schnörkellos.

Im Gelato-Eisweiß

Er ist in einem Weiß namens Gelato, italienisch für Eis, lackiert. Eine rot-weiß-rote Linie, die sogenannte Beautyline, verläuft um die gesamte Karosserie herum. Der „Dolcevita“-Schriftzug aus Chrom ziert die Kofferraumhaube. Auch andere Einzelteile sind optisch in Chrom gehalten. Statt Panoramaglasdach wie die kleine Limousine hat das ab 21 990 Euro teure Cabrio ein klassisches Stoffverdeck mit weiß-blauen Streifen. Rot eingestickte Logos sollen an Liegestühle und Sonnenschirme erinnern, die in den 1960er-Jahren typisch etwa für die italienische Riviera waren. Im hellen, freundlichen und luftigen Inneren wirkt das mit Zierleiste versehene Armaturenbrett in Holzverkleidung genauso nobel wie die mit zwar nicht gerade unempfindlichem, aber dennoch elfenbeinfarbenem Leder bezogenen Sitze.

Heck-/Seitenansicht des dreitürigen Viersitzers mit Markenlogo und Modellschriftzug hinten.

Mit moderner Vernetzung

Standard, was die Ausstattung betrifft, sind Nebelscheinwerfer, Klimaanlage, Touchscreen-Radio, Vernetzung, Smartphone-Einbindung, Tempomat samt Begrenzer, höhenverstellbarer Fahrersitz und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 195er-Reifen. Für 150 bis 1000 Euro sind Bi-Xenon-Leuchten, getönte Scheiben hinten, Licht-, Regensensor, automatisch abblendbarer Spiegel, Klimaautomatik, Audiosystem, Parksensoren hinten, Glasschiebedach, Navigation und automatisiertes Schaltgetriebe als Extras zu haben.

Das Gepäckabteil des Kleinstwagens ist natürlich nicht das größte. Seitenansicht der Knutschkugel im Retro-Look.

Drei Motorisierungen

Bei den auch für den Dolcevita verfügbaren Motorisierungen, alle nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestuft, handelt es sich um den 1,2-Liter-Saugbenziner (vier Zylinder, 51/69 kW/PS, 102 Newtonmeter Drehmoment, Beschleunigung 12,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100, Höchstgeschwindigkeit 160 Stundenkilometer, kombinierter Verbrauch laut Fiat 5,5 Liter), den bei 20 450 Euro beginnenden 0,9-Liter-Turbobenziner (zwei Zylinder, 63/85 kW/PS, Beschleunigung 11,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100, Höchstgeschwindigkeit 173 Stundenkilometer, kombinierter Verbrauch laut Fiat 4,8 Liter) und die ab 20 590 Euro teure Variante mit Flüssiggas (vier Zylinder, 51/69 kW/PS, Beschleunigung 12,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100, Höchstgeschwindigkeit 160 Stundenkilometer, kombinierter Verbrauch laut Fiat 7,3/5,7 Liter Flüssiggas/Benzin). Fünfgang-Schaltgetriebe, beim Einstiegsbenziner alternativ eine automatisierte Schaltbox mit ebenfalls fünf Gängen übertragen die Kraft auf die Vorderräder.

Agile Knutschkugel

Die kompakten Abmessungen sorgen für Wendigkeit im Stadtverkehr, gestalten die Parkplatzsuche einfacher. Selbst auf Landstraßen ist man mit der leichtgewichtigen Knutschkugel noch recht agil unterwegs. Die Lenkung könnte direkter sein. Die Bremsen packen ganz ordentlich zu. Der Zweizylinder-Turbo schiebt spritziger voran. Beim Verbrauch besteht noch Verbesserungspotenzial. Zudem ist der kleine Fiat, was die Anschaffung betrifft, nicht gerade günstig. Aber vor allem süßes Leben hat eben auch seinen Preis.

KoCom/Fotos: Günther Koch

3. September 2019