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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

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Sitzprobe vor Premiere

Opel bereitet Einführung des neuen Corsa vor / Erstmals auch Elektroversion / Als nächstes auf IAA zu sehen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Opel Corsa, hier in der Elektroversion, die gegen Ende Frühjahr 2020 kommt. Fotos: Koch

Dreieich – Das muss sein! Der im Umfeld etwa von Ford Fiesta oder VW Polo sowie einigen ausländischen, vor allem asiatischer Wettbewerbern angesiedelte Corsa ist in Deutschland und Europa schließlich zuletzt der beliebteste Opel gewesen. Er stand im Mittelpunkt, als die Rüsselsheimer Anfang Juni ihre Elektrostrategie vorgestellt haben, die mit Blick auf die künftig ab 13 990 teure Neuauflage auch eine Elektroversion, den Corsa-e, umfasst. Und ihm gehörte, noch vor der offiziellen Enthüllung im September bei der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt/Main, jetzt die Bühne bei der statischen Vorab-Präsentation in Dreieich, ehe die Modelle mit herkömmlichen Motoren dann schon ab Ende November bei den Händlern stehen sollen, während die Einführung der vollelektrischen Variante erst für nächstes Frühjahr vorgesehen ist.

Sechste Generation

Das Auto: Den Corsa gibt es seit 1982. Er hat sich in fast 40 Jahren mehr als 13,6 Millionen Mal verkauft. Bei der neuen Generation handelt es sich um die sechste. Sie läuft im nordspanischen Saragossa vom Band, entsteht wie der neue Peugeot 208, ebenfalls als neu als Elektroversion, und der DS§ Crossback auf einer extra für kleinre Kompaktautos konziperten Konzernplattform der französischen PSA-Gruppe, in deren Besitz sich auch Opel seit August 2017 befindet. Der neue Corsa wird lediglich als praktischerer Fünftürer angeboten. Er kommt solide verarbeitet daher, mutet für die Kleinwagenklasse recht wertig an, ist 4,06 Meter lang, verfügt über 2,53 Meter Radstand, die selbst hinen noch ein ganz ordentliches Platzangebeot erlauben, baut breiter und flacher, wirkt dank der coupéhaften Dachlinie gestreckter und auch dadurch sportlicher. Das Gepäkabteil fasst 309, das der elektrischen Variante nur 267 Liter. Man sitzt tiefer, hat trotzdem soweit alles gut im Blick. Im übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo, dem Blitz, mittig in einer Chromspange vorn.

Zahlreiche Elektronikhilfen

Die Ausstattung: Die Basisvariante ist etwa schon mit aktiv gesteuertem Lufteinlass, Radio, Müdigkeits-, Frontkollisionswarner, automatischer Gefahrenbremsung, Fußgänger-, Verkehrszeichenerkennung , Tempomat samt Begrenzer, Spurhaltehilfe und 15-Zoll-Stahlräder mit 185er-Reifen bestückt. Die Automatikmodelle sind mit LED-Scheinwerfern, Dachspoiler, unten abgeflachtem Lederlenkrad und drei wählbaren Fahrmodi versehen. Erst als Edition hat der Corsa eine Klimaanlage an Bord. Beim mehr auf Komfort getrimmten Elegance sind Multimedia und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 195er-Reifen Standard. Die sportlichere GS Line weist spezielle Stoßfänger, verchromten Doppelrohr-Auspuff, Sportsitze, Sportpedale und Sportmodus auf. Wer will, kann sogar, ungewöhnlich in diesem Segment, LED-Matrix-Licht und Massagesitze ordern. Der Corsa-e fährt mit integrierter Ladeeinheit, Ladeset, App mit modellspezifischen Funktionen, Klimaautomatik, Navigation, Smartphone-Einbindung und je nach Ausführung mit LED-Scheinwerfern, Dach in Kontrastfarbe, volldigitalem Siebenzoll-Farbdisplay und 17-Zöllern mit 205er-Reifen vor.    

Blick unter die Haube des Corsa-e. Im aufgeräumt wirkenden Cockpit geht es übersichtlich zu.

Auch drei Benziner und ein Diesel

Der Antrieb: Die drei Dreizylinder-Benziner, darunter zwei Turbo, leisten 75, 100 und 130 PS, der einzige Turbodiesel, ein Vierzylinder, ist 102 PS stark. Die 1,2- und 1,5-Liter-Aggregate mit 118 bis 250 Newtonmetern Drehmoment, alle aus dem PSA-Regal, die Benziner nach der noch strengeren Abgasnorm Euro-6d, der Selbstzünder nach Euro-6d-Temp eingestuft, beschleunigen die leer mit Fahrer um bis zu 108 auf 1055 bis 1233 Kilo abgespeckten Frontantriebler in 8,1 bis 13,2 Sekunden auf Tempo 100, machen sie 150 bis 208 Stundenkilometer schnell. Fünf-/Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Achtgang-Automatik übertragen die Kraft auf die Räder. In Verbindung mit dem Stopp/Start-Spritsparen gibt Opel nach dem realistischeren Messverfahren zumindest im Datenblatt den Mixverbrauch mit 4,0 bis 6,4 Litern an. Der ab 29 900 Euro teure Corsa-e, Reichweite offiziell 330 Kilometer, Batteriekapazität 55 Kilowattstunden, in 30 Minuten per Schnellladung bis zu 80 Prozent wieder aufgeladen, Verbrauch kombiniert 17 Kilowattstunden, hat einen 136-PS-Elektromotor mit 260 Newtonmetern unter der Haube.    

Heck-/Seitenansicht des Elektro-Corsa, dessen Gepäckabteil statt 309 nur 267 Liter fasst.

Deutlich sportlicher

Das Fahren: Die Neuauflage des kleinen, aerodynamisch windschnittigeren Opel baut zwar auf PSA-Architektur auf, die Rüsselsheimer betonen jedoch immer wieder, ihn sonst eigenständig weiterentwickelt und insbesondere, was Agilität und Handling betrifft, auch mit dem sich auf das Fahrverhalten auswirkenden, niedrigeren Schwerpunkt deutlich sportlicher, dynamischer und direkter ansprechend ausgerichtet zu haben. Wie bei den Automatik- sind auch beim e-Corsa die drei zuvor genannten Fahrprogramme einstellbar.   

Dieser Corsa ist als normaler Verbrenner unterwegs. Und das sind die fünf Vorgänger-Generationen. 

Weitere Stromer

Alles in allem: Dass sich ein Modell in sechster Generation ausgereifter und erwachsener präsentiert, dürfte selbstverständlich sein. Was die Antriebe angeht, lässt Frank Jordan jedoch keinen Zweifel mehr daran: „Elektromobilität wird zur Normalität“, sagt der Opel-Motorenspezialist: „Die neue Welt ist elektrisch!“ Bis 2024 soll es bei den Rüsselsheimern in allen europäischen Pkw-Baureihen dann jedenfalls auch mindestens eine elektrifizierte Variante geben. Der größere Grandland-X-SUV ist als Plug-in-Hybrid schon bestellbar. 2020 stehen beim Mokka-X-Nachfolger und beim Vivaro zwei weitere vollelektrische Modelle an. 2021 folgt der Elektro-Zafira-Life. Das muss wohl so sein!

Datenblatt

Motor: Drei Dreizylinder-Benziner, darunter zwei Turbo, ein Vierzylinder-Turbobenziner, eine Elektroversion. Hubraum: 1,2, 1,5 Liter. Leistung: 55/75 bis 100/136 kW/PS. 118 bis 260 Newtonmeter. Beschleunigung: 8,1 bis 13,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 150 bis 208 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Opel Mixverbrauch 4,0 bis 6,4 Liter pro 100 Kilometer, 104 bis 144 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer, Verbrauch Elektroversion 17 Kilowattstunden kombiniert. Preis: 13 990 bis 23 340 Euro (Verbrennerversionen), 29 900 bis 32 900 Euro (Elektroversion).  

KoCom/Fotos: Günther Koch

14. August 2019