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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

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"Geh' Ford"

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Schöner in Form

Mercedes setzt auch bei neuem CLA Shooting Brake die Sportlichkeit jetzt noch stärker um

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mercedes CLA Shooting Brake, hier als 224-PS-Turbobenziner mit Allrad. Fotos: Koch

Waldenbuch – Nach dem Coupé der Shooting Brake: Mercedes legt beim CLA nach, hat nach dem viertürigen Kompaktmodell  im Mai jetzt auch den in Waldenbuch bei Stuttgart vorgestellten fünftürigen Sportkombi am Start, der ab September zu Einstiegspreisen ab 32 213 Euro bei den Händlern steht. Zum Vergleich: Das im Umfeld ähnlicher Audi-A5- oder BMW-4er-Modelle angesiedelte Coupé beginnt bei 31 475 Euro.

Leichteres Beladen

Das Auto: Es ist wie bei der ersten Karosserievariante die zweite Generation. Sie läuft in Ungarn vom Band, kommt sauber verarbeitet, wertig anmutend und weniger pummelig daher, hat auf 4,68 Meter Länge und 2,72 Meter Radstand zugelegt, baut viel breiter und etwas flacher. Schmale Scheinwerfer, Powerdomes und Diamantgrill prägen die Front, stärker ausgestellte Radläufe und Schweller die Seiten. Das Heck mit zweiteiliger Schürze und Unterteil in Diffusoroptik wirkt markanter. Die Spuren vorn und hinten sind gewachsen. Innen herrscht selbst im Fond mehr Kopf-, Schulter- und Ellbogenfreiheit; die für die Beine ist fast unverändert. Das Beladen fällt leichter, weil die Öffnung größer, der Laderaum selbst breiter und tiefer ist. Das Gepäckabteil fasst nun 505 bis 1370 Liter. Volldigitale Anzeigen und hochauflösende Displays bis zu 10,25 Zoll tragen zum modernen Cockpit-Ambiente bei.

Blick auf die Frontpartie mit den Markenlogos vorn im und über dem Kühlergrill.

Verschiedene Lines

Die Ausstattung: Ebenfalls wie schon beim Coupé gibt es verschiedene Lines für Exterieur und Interieur, darunter die AMG-Line, sowie Designpakete wie das mit Leder. Standard überall sind etwa LED-Tagfahrlicht, Klimaautomatik, Multimediasystem mit sieben Zoll großen Instrumenten- und Mediendisplays, Multifunktionssportlederlenkrad, aktive Brems-, Spurhaltehilfe, Tempomat/Geschwindigkeitsassistenz, Kommunikationsmodul zur Nutzung von „Mercedes me“-Vernetzung, Polster mit Ledernachbildung, Licht-, Sichtpaket und 16-/17-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen. Die „Hey, Mercedes“-Sprachassistenz beantwortet komplexere Anfragen. Nützliche Navigationsinformationen reichern ein mittels Frontkamera aufgenommenes Videobild der Umgebung an. Weitere Sonderausstattungen und Elektronikhilfen finden sich entweder einzeln oder in unterschiedlichen Paketen.

Beim Motor hier handelt es sich um einen 2,0-Liter. Im Cockpit geht es übersichtlich zu.

Acht Motorisierungen

Der Antrieb: Fünf Benziner mit 136, 163, 190, 224 und im AMG-Spitzenmodell 306 sowie drei ab 34 623 Euro teure Diesel mit 116, 150 und 190 PS stehen zur Wahl. Die 1,3, 1,5 und 2,0 Liter großen Turbos, alle eingestuft nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d-Temp oder sogar schon Euro-6d, stemmen kräftigere 200 bis 400 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle, beschleunigen die leer 1425 bis 1620 Kilo schweren Shooting Brake in 4,9 bis 11,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, machen sie 203 bis 250 Stundenkilometer schnell. Sechsgang-Handschaltgetriebe und Doppelkupplungsboxen mit sieben oder acht Gängen übertragen die Kraft auf die vorderen, bei den 4Matic-Varianten mit vollvariablem Allrad, also beim 224-PS-Benziner alternativ, beim AMG serienmäßig, auf alle vier Räder. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Technik geben die Stuttgarter den Verbrauch im Mix mit 4,0 bis 7,5 Litern an, zumindest im Datenblatt.

Moderne Leuchteinheit hinten mit Modellkennung. Das Gepäckabteil fasst 505 bis 1370 Liter.

Umfänge aus S-Klasse

Das Fahren: Wir sind im 224-PS-Allradbenziner unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, eher spritzigeren Landstraßen- und kurzen Autobahnprofilen 8,2 (statt maximal 6,8) Liter angezeigt. Wieder ähnlich wie beim Coupé: Das Komfortfahrwerk ist Basischassis. Verfügbar sind optional gleich mit direkterer Lenkung auch die mit Tieferlegung und adaptiver Dämpferverstellung. Für die Motor-, Getriebe-, Fahrwerks- oder Lenkcharakteristik lassen sich von Eco über Komfort bis Sport verschiedene Fahrprogramme voreinstellen. In bestimmten Situationen kann der CLA teilautomatisiert fahren. Im Fahrerassistenzpaket sind dafür Funktionsumfänge aus der S-Klasse zu haben. Insgesamt, nicht zuletzt mit Blick auf die neu abgestimmten Stabilisatoren, geht auch der Shooting Brake von der Grundauslegung her jetzt etwas sportlicher zu Werke. Seine elektrisch unterstützte Servolenkung gibt ganz gute Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, sorgen für standfestere Verzögerung.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. So sieht der Sportkombi von der Seite aus.

Immer auch Kompromiss

Alles in allem: Ebenfalls Sportkombis stellen immer auch Kompromisse zwischen flottem Aussehen, in diesem Fall mit noch stärker nach hinten und zu den Seiten hin abfallender Dachlinie, sowie ausreichender Geräumigkeit dar. Vor diesem Hintergrund bleibt der lifestyligere Shooting Brake so gesehen gegenüber dem Coupé nach wie vor die sogar noch nutzwertigere, unterm Strich je nach Geschmack vielleicht sogar formschönere Wahl. 

Datenblatt

Motor: Fünf Vierzylinder-Turbobenziner, drei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,3, 1,5, 2,0 Liter. Leistung: 85/116 bis 225/306 kW/PS. Maximales Drehmoment: 200/1460-4000 bis 400/3000-4000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,9 bis 11,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 203 bis 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Mercedes Mixverbrauch 4,0 bis 7,5 Liter, 106 bis 171 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 32 213 bis 52 300 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

9. Juli 2019