Dienstag, 16. April 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA AUTO Renault hat Clio aufgewertet / Benziner, Autogas, Vollhybrid. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Alfa Romeo Giulia und Stelvio auch wieder als Quadrifoglio. Foto: Alfa Romeo
GALERIA AUTO Toyota Prius jetzt formschön und leistungsstärker / Nur Plug-in. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mitsubishis Kleinwagen Colt ist wieder da. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Der Überschreiter

Kia stellt statisch erstmals seinen neuen sportlich-kompakten XCeed-Crossover vor

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der nächste Crossover: Kia XCeed, hier bei der Enthüllung in Frankfurt/Main. Fotos: Koch

Frankfurt/Main – So falsch war die Vermutung nicht, dass es sich bei der bislang immer nur verhüllt gezeigten vierten Variante der Kia-Ceed-Kompaktbaureihe durchaus um etwas Emotionaleres handeln könnte: Noch Mitte September jedenfalls soll der gerade in der Europa- und Deutschland-Zentrale der Koreaner in Frankfurt/Main stattisch vorgestellte Crossover XCeed im Umfeld etwa von Ford Focus Active und VW T-Roc an den Start gehen. Preise hat Kia offiziell zwar noch nicht genannt, so könnten aber bei um die 17 000 Euro beginnen. Der Ceed ist bei uns in dritter Generation auf dem Markt, aktuell ab 15 990 Euro als Fünftürer, Sportswagon-Kombi und als eher sportlicher ProCeed Shooting Brake.

Zwischen Stonic und Sportage

Das Auto: Der neue XCeed reiht sich markenintern über den Stonic und unter dem Sportage ein. Er tritt von außen flotter auf, verfügt über coupéhaftes Design, mehr Bodenfreiheit, schwarz verkleidete Radläufe, Seitenschweller, Unterfahrschutz und Dachreling, wirkt solide verarbeitet, mutet für die untere Mittelklasse dank Softtouch-Oberflächen und dunklen Chrom-Applikationen recht wertig an. Die Länge beträgt 4,39, der Radstand 2,65 Meter. Im Kofferraum lassen 426 bis 1378 Liter Gepäck verstauen. Ein- und Ausstieg gestalten sich relativ bequem. Das relativ geräumige Platzangebot hat SUV-Niveau. Man sitzt höher, genießt ganz gute Übersicht. Im ziemlich übersichtlichen Cockpit mit größerem Touchscreen ist die Bedienung gewohnt rasch im Griff. Vom Grundmodell sollen karosseriemäßig übrigens nur die vorderen Türen übernommen worden sein.

Blick auf die Frontpartie, die optisch in die Breite geht. Das Markenlogo sitzt über dem Kühlergrill.

Erstmals volldigitales Kombiinstrument

Die Ausstattung: In diesem Kia feiert das erste volldigitale Kombiinstrument der Marke mit 12,3 Zoll großem Bildschirm Premiere. Je nach Ausführung wird zudem eine ganze Palette moderner Assistenzsysteme angeboten, die von der Stauassistenz über den Adaptivtempomat mit Stopp-&-Go-Funktion, Parkpilot, Müdigkeits-, Querverkehrs-, Frontkollisionswarner, aktive Spurhalte- und Spurwechselhilfe bis hin zur Fußgänger- und Verkehrszeichenerkennung reichen. Es gibt neue Onlinedienste. Der Monitor lässt sich splitten. Neben Navigation ist auch ein Audiosystem mit Achtzoll-Touchscreen erhältlich, in beiden Fällen mit Smartphone-Einbindung. An Rädern sind 16-Zoll-Leichtmetallfelgen mit 205er- , optional 18-Zöller mit 235-Reifen möglich. Die exklusivere Launch Edition mit neuem Innenraumpaket setzt farblich vom Marktstart bis Jahresende  gelbe Akzente.

Im Cockpit lassen sich farbliche Akzente setzen. Die Radlauf-Beplankungen vermitteln Robustheit.

Drei Turbobenziner und zwei Turbodiesel

Der Antrieb: Drei Drei- und Vierzylinder-Turbobenziner mit 120, 140 und 204 PS sowie zwei Vierzylinder-Turbodiesel mit 115 und 136 PS stehen zur Wahl. Die 1,0-, 1,4- und 1,6-Liter-Aggregate, die alle die strengere Abgasnorm Euro-6d-Temp erfüllen, machen die leer 1257 bis 1365 Kilo schweren XCeed in der Spitze 186 bis 220 Stundenkilometer schnell, sollen sich in Verbindung mit der spritsparenden Start/Stopp-Funktion im Mix beim Verbrauch zumindest laut vorläufigen Daten mit nur 4,4 bis 7,7 Litern begnügen. Sechsgang-Handschalter und Siebengang-Automaten mit Doppelkupplung übertragen in den Frontantrieblern die Kraft auf die Vorderräder. Für Anfang 2020 kündigen die Koreaner zudem in Sachen Elektrifizierung 48-Volt-Mild- und Plug-in-Hybride an.

Das Gepäckabteil fasst sogar noch 426 bis 1378 Liter. Modellschriftzug und Markenlogo hinten.

Wohl trotz größer Bodenfreiheit

Das Fahren: Geht man von bisherigen Ceed-Erfahrungen aus, dürften ein ordentlicher Fahrkomfort und ein trotz größerer Bodenfreit nicht unsportliches Handlung zu erwarten sein, wozu wohl auch die kompakten Außenmaße, der tiefere Schwerpunkt und das vergleichsweise geringe Gesamtgewicht beitragen. Die neuen Federbeine sollen das Fahrverhalten auf schlechteren Straßen verbessern. Die Federn selbst sind etwas weicher, der Dämpfer hinten ist dynamischer, um Straßengeräusche und Vibrationen zu verringern. Bei der Lenkung handelt es sich um eine elektrisch unterstützte, bei den Bremsen um Scheiben, vorn innenbelüftet. Der elektronische Schleuderschutz ist mit Gegenlenkunterstützung kombiniert, um beim Bremsen in Kurven fahrstabiler zu sein.

So sieht der fünftürige Fünfsitzer von der Seite aus. Der XCeed ist schon Kias viertes Ceed-Modell.

Alternative zu klassischen SUV

Alles in allem: Im europäischen Kia-Designzentrum in Frankfurt/Main entworfen, produziert in der Slowakei und wie üblich sieben Jahre Garantie – so kann der XCeed durchaus eine Alternative zu klassischen SUV sein, indem er deren praktische Vorzüge mit dem sportlicheren Auftreten und den flotteren Qualitäten eines Fließheckmodells verbindet. Die Kompaktklasse, in der er unterwegs ist, gilt als zweitgrößtes Segment in Europa, das durch die wachsende Vielfalt an unterschiedlichen Karosserietypen in den nächsten Jahren vielleicht sogar noch an Bedeutung gewinnen dürfte. Der neue Kia scheint sogar von seinem Namens her schon ganz gut gerüstet: Exceed, wie XCeed ausgesprochen wird, steht im Englischen für das Überschreiten und Vorangehen.

Datenblatt

Motor: Drei Drei- und Vierzylinder-Turbobenziner, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,0, 1,4, 1,6 Liter. Leistung: 85/115 bis 150/204 kW/PS. Beschleunigung: 7,5 bis 11,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 186 bis 220 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Kia Mixverbrauch 4,4 bis 7,7 Liter pro 100 Kilometer, 118 bis 175 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: Um die 17 000 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

27. Juni 2019