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Das SUV-Powerpaket

Jaguar hat sein neuex F-Pace-Spitzenmodell SVR mit 550 PS auf Hochleistung getrimmt

Vom Günther Koch/Life-Magazin

Macht mit 283 Stundenkilometern die Pace: Jaguar-SUV F-Pace SVR. Fotos: Koch

Hohenkammer – SUV, zumal größere, schwerere, leistungsstärkere und deshalb auch mehr verbrauchende, haben in der aktuellen Umweltdiskussion keinen leichten Stand. Trotzdem gibt es Premiumhersteller, die bei den Spitzenversionen sogar noch einen drauflegen, indem sie sie auf Hochleistung trimmen. Alfa Romeo etwa in diesem Fall den Stelvio Quadrifoglio, Audi seine SQ-, die BMW M-GmbH die X- und Mercedes seine AMG-Modelle. Auch Jaguar reiht sich da jetzt ein mit dem gerade in Hohenkammer bei München vorgestellten F-Pace SVR, Kostenpunkt ab 101 000 Euro.

Auch für Rennstrecke

Das Auto: Das Kürzel SVR, das bei den Sportwagen der Marke auch schon den F-Type ziert, weist auf den Bereich hin, in dem die Abteilung für Special Vehicle Operations besondere Modelle wie diese entwickelt, die ebenfalls Rennstrecken-tauglich sind. Der geräumige SVR, 4,73 Meter lang, Radstand 2,87 Meter, Kofferraum 650 bis 1731 Liter, steht an der Spitze einer erst 2016 bei uns gestarteten Premiummittelklasse-Baureihe, fährt mit speziellen Front-, Heckstoßfängern, Luftauslässen in der Motorhaube und an den Seiten sowie tiefer gezogenen Seitenschwellern und neuem Dachspoiler vor. Schlanke Performancesitze, Multifunktionslederlenkrad, Edelstahlpedale und der griffigere Gangwahlhebel statt des Drehreglers sorgen innen für sportlichere Akzente. Es braucht bei Jaguar etwas Zeit, sich im modernen Cockpit in die Bedienung einzugewöhnen.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenemblem, der Raubkatze, im Kühlergrill.

Die höchste von acht Lines

Die Ausstattung: SVR ist die höchste von insgesamt acht Lines in dieser bei 46 550 Euro beginnenden Modellfamilie mit Hinter- oder Allradantrieb. Unter anderem Adaptiv-LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, 12,3-Zoll-Instrumentendisplay, Infotainment, Zehnzoll-Touchscreen, Navigation, Vernetzung, Smartphone-Einbindung, Soundsystem, Adaptivtempomat, Verkehrszeichenerkennung, autonome Notfall-Bremsassistenz, 360-Grad-Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Spurhaltehilfe, Aufmerksamkeitsassistenz und 21-Zoll-Leichtmetallräder mit vorn/hinten 265/295er-Reifen gehören bereits zum Grundumfang der teuersten Ausführung. 

Der Achtzylinder-Kompressorbenziner ist ein 5,0-Liter. Im modernen Cockpit geht es nobel zu.

5,0-Liter-Achtzylinder-Kompressor

Der Antrieb: Beim Motor, der die strengere Abgasnorm Euro-6d-Temp erfüllt, handelt es sich um einen Kompressor-aufgeladene 5,0-Liter-Achtzylinder-Benziner, der mit 550 PS und in der Spitze 283 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit noch einmal deutlich über den Turbobenzinern mit 250 und 300 und den Turbodiesel mit 163, 180 und 240 PS rangiert. 680 Newtonmeter stehen für ordentlich Durchzugskraft. Die Beschleunigung liegt sportwagenmäßig bei 4,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Eine sportlich eng abgestufte, über entsprechende Paddel am Lenkrad auch handschaltbare Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf alle vier Räder. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion gibt Jaguar den Verbrauch schon im Datenblatt im Mix mit 11,9 Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts- und etwas kurvenreich-spritzigeren Landstraßenfahrprofilen 13,2 Liter angezeigt. 

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Das Gepäckabteil fasst 650 bis 1731 Liter.

Vehement beim Antritt

Das Fahren: Beim Tritt aufs Gaspedal stürmt der leer 2070 Kilo schwere SVR, der Lasten bis 2,4 Tonnen ziehen kann, vehement voran, klangmäßig unterstützt durch die Auspuffanlage mit aktiver Klappensteuerung. Das Adaptivfahrwerk ist neu abgestimmt, verfügt über straffere Dämpfer, stufenlos verstellbar, sowie über vorn 30 und hinten 10 Prozent höhere Federraten. Der bedarfsgesteuerte Allrad sorgt im Verbund mit dem elektronisch geregelten Aktivdifferenzial an der Hinterachse dank der besseren Traktion zugleich für mehr Stabilität und etwas leichtfüßig-agileres Handling. Gut 16 Zentimeter Bodenfreiheit, ein halber Meter Wattiefe sowie größere Böschungs- und Rampenwinkel dürften für Ausflüge ins Gelände reichen. An Fahrmodi sind Dynamik, Winter, Eco oder Normal wählbar.Die elektromechanische Servolenkung gibt direktere Rückmeldung. Die zweiteiligen Scheiben des verstärkten Sportbremssystems packen standfest zu.    

Modellkennung hinten. Und so sieht das SUV-Kraftpaket der Briten von der Seite aus.

Ein Zeichen gesetzt

Alles in allem: Leicht wird es der F-Pace SVR nicht haben. Wobei es freilich nicht ums Volumen im Hochleistungssegment geht, denn die Verkäufe dürften da, zumal als Importeur ähnlich wie bei Alfas Stelvio, eher überschaubar sein. Aber ein Zeichen setzen kann Jaguars SUV-Powerpaket schon. Leistungsmäßig wohl auch gegen deutsche Konkurrenz. 

Datenblatt

Motor: Achtzylinder-Kompressorbenziner. Hubraum: 5,0 Liter. Leistung: 405/550 kW/PS. Maximales Drehmoment: 680/2500-5500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 283 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Jaguar Mixverbrauch 11,9 Liter pro 100 Kilometer, 272 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 101 000 Euro.

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KoCom/Fotos: Günther Koch

26. Juni 2019