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Mit Lounge-Komfort

Opel lässt Zafira neu als Life vorfahren / Vier Diesel / Vivaro ist Nutzfahrzeugvariante

Von Rainer Waldinger/Life-Magazin

Der Opel Zafira ist als Life vom Van zum kleinen Bus geworden: Fotos: Waldinger

Rüsselsheim – Klar, dass für Opel schöne, flexible und effiziente Großraumlimousinen Zafira heißen. Was mit der ersten Generation 1999 begann, als Autos dieser Art, sogenannte Vans, auf einmal im Trend lagen, setzt sich 20 Jahre später, nachdem SUV Vans den Rang abgelaufen haben, mit der neu entwickelten vierten Modellgeneration nun mit dem etwa modisch-moderner klingenden Zusatz Life im Namen fort. Seit 1899 bauen die Rüsselsheimer durchaus praktische Autos mit erschwinglichen Technologien. Das zeichnet auch den im Opel-Jubiläumsjahr „120 Jahre Automobilbau“ gerade in der Rhein-Main-Region vorgestellten neuen Zafira aus, der sich ab Herbst zu Einstiegspreisen ab 34 660 Euro nicht zuletzt gegen vergleichbare Ford- und VW-Konkurrenten behaupten muss.

In drei Längen

Das Auto: Der als Vivaro auch als Kastenwagen erhältliche neue Zafira ist baugleich mit dem Peugeot Traveller und dem Citroen Space Tourer der französischen Konzernmutter PSA sowie dem Pro Ace von Toyota, läuft auf einer Nutzfahrzeug-Plattform der Franzosen vom Band. Der recht komfortable große Opel ist in drei Längen als Small (4,60 Meter), Medium (4,95 Meter) und Large (5,30 Meter) mit Platz für fünf, sechs, sieben, acht oder sogar neun Personen konfigurierbar, fährt mit typischem Markengesicht, kurzen Überhängen und ausgestellten Radhäusern vor. Die Entwickler haben sich bemüht, ein Multitalent für Familie, Reise, Business und Gewerbe auf die Räder zu stellen. Das Raumangebot ist flexibel. Die Small-Variante fasst nach Herausnahme der Rücksitze bis zu 3600, die Large-Variante sogar bis zu 4200 Liter Gepäck. Der Komfort kann sich sehen lassen. Das Cockpit wirkt schnörkellos. Die Bedienung fällt deshalb auch ziemlich leicht.  

Die Front wirkt recht bullig. Der Markenblitz sitzt vorn mittig im Kühlergrill.

Gleich vier Lines

Die Ausstattung: Es gibt vier Lines. Bei Selection gehören etwa schon LED-Tagfahrlicht, Klimaanalage und Radio zum Grundumfang. Bei Edition sind unter anderem Nebelscheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik und 17-Zoll-Stahlräder mit 225er-Reifen Standard. Als Tourer fährt der Life-Zafira mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, elektrischer Schiebetür, Multimediasystem, Siebenzoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung, Headup-Display, Parkpilot, sechs Ledersitzen und Bi-Color-Leichtmetallrädern vor. Die Innovation-Spitzenausführung umfasst zusätzlich Panorama-Glasdach, Sitzheizung, Massagefunktion und verglaste Heckklappe mit separatem Fenster. 14 Elektronikhilfen von der Tempo- bis zur Notbremsassistenz mit Fußgängererkennung sind möglich. Die sensorgesteuerten Schiebetüren lassen sich von außen per Fußbewegung öffnen.

Der Bauraum für den Motor wirkt ziemlich eng. Im Cockpit geht es schnörkellos zu.

Elektroversionen folgen

Der Antrieb: Die nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestuften vier 1,5 und 2,0 Liter große Turbodiesel sind identisch mit denen der Schwestermodelle aus dem PSA-Konzernregal, leisten 102, 120, 150 und 177 PS, verfügen über 270, 300, 370 und 400 Newtonmeter Drehmoment, machen diese leer 1709  bis 1845 Kilo schweren Opel in der Spitze 160 bis Tempo 185 schnell, sollen sich im Mix beim Verbrauch nach dem realistischeren Messzyklus mit 6,1 bis 8,1 Litern begnügen. Sechsgang-Schaltgetriebe übertragen die Kraft auf die Vorderräder, im Spitzenmodell eine komfortablere Achtgang-Automatik. Auch Allrad ist noch geplant. Für sicheren Vortrieb abseits befestigter Wege stattet Opel den Zafira Life mit spezieller Traktionskontrolle aus, kündigt zudem das Vivaro-Nutzfahrzeug für 2020, das Pkw-Pendant für 2021 als reine Elektroversion an.

Heck-/Seitenansicht des großen Opel. Modellschriftzug auf der Tür hinten.

Ganz gutes Handling

Das Fahren: Insbesondere die größeren Selbstzünder wirken schon von den bloßen Zahlen her ausreichend durchzugsstark. Das Fahrwerk federt und dämpft wie in einem normalen Pkw. Die Lenkung erlaubt insgesamt ein ganz gutes Handling. Die Bremsen packen standfest zu. Unterm Strich hat dieser überraschend kultivierte Opel, der über eine Tonne zuladen und sperrige Gegenstände bis 3,50 Meter Länge transportieren kann, einen doch ziemlich fahraktiven Eindruck hinterlassen, auch wenn man in zügiger genommenen Kurven den höheren Aufbau  merkt und nachsteuern muss.

Die Sitzkonfiguration hier ist die eines Siebensitzers. Schiebetüren sind praktisch.

Neue Chancen

Alles in allem: Aus dem Kompaktvan von einst ist ein kleiner Bus geworden. Es gibt eher praktisch orientierte Ausführungen oder solche, die sich sogar mehr noch Richtung Luxus veredeln lassen. Die (Life-)styligere Positionierung mit wertigerer Ausstattung bis hoch zum Lounge-Komfort könnte jedenfalls neue Chancen für den Zafira eröffnen, in dem man im geräumigeren Rahmen selbst Meetings mit mehreren Personen abhalten kann. Mit knapp 1,90 Metern Höhe können die meisten Modellvarianten zudem weitgehend problemlos normale Tiefgaragen oder Parkhäuser nutzen, was die, die den großen Opel als Shuttle etwa für Hotels fahren, freuen dürfte. Für den einen oder anderen könnten lediglich die Staufächer vorn vielleicht sogar noch etwas größer sein.

Datenblatt

Motor: Vier Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5, 2,0 Liter. Leistung: 75/102 bis 130/177 kW/PS. Maximales Drehmoment: 270/1600 bis 400/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,4 bis 17,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 160 bis 185 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Opel Mixverbrauch 6,1 bis 8,1 Liter pro 100 Kilometer, 158 bis 213 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 34 660 bis 52 575 Euro.

KoCom/Fotos: Rainer Waldinger

19. Juni 2019