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Vier statt sechs

Jeep setzt neuen Benziner im Cherokee und Wrangler ein / Renegade, Compass kommen als Plug-in-Hybride

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Jeep Wrangler ist Kult und als neuer Vierzylinder-Turbobenziner unterwegs. Fotos: Koch

Lonato – Für die Marke ist es durchaus eine Premiere: Zum ersten Mal stehen für das Mittelklasse-SUV-Modell Cherokee und für den Kult-Jeep Wrangler Benzinmotoren zur Wahl, „die weniger als sechs Zylinder haben und so eine Alternative zum Diesel sind”. Der Geländewagenspezialist hat das neue Aggregat aus dem Fiat-Chrysler-Automobiles-Regal jetzt im italienischen Lonato in der Nähe des Gardasees vorgestellt – und dabei zugleich einen Ausblick auf Jeeps nähere Zukunft in Sachen Plug-in-Hybrid gegeben.

2,0-Liter-Turbo

Design verbessert, neue Materialien innen, Kofferraum größer, Technologie moderner: Ab Modelljahr 2019 ist der Cherokee zudem als Vierzylinder-TwinScroll-Turbobenziner unterwegs. Dessen wichtigste Daten sind: 2,0-Liter-Vierzylinder-Direkteinspritzer, 272 PS, 400 Newtonmeter Drehmoment, 177 bis 206 Stundenkilometer schnellt, Verbrauch 9,3 Liter, Abgasnorm Euro-6d-Temp, Neunstufen-Automatik, Allrad, ab 49 500 Euro. Die einzige Alternative, der 195 PS starke 2,2-Liter-Turbodiesel, ist ab 47 500 Euro zu haben.

Der kleine Renegade kommt als Plug-in-Hybrid, genauso wie der größere Compass.

Auch als Trailhawk

Wer will, kann den Cherokee ab ebenfalls 49 500 Euro noch als stärker aufs Gelände getrimmten Trailhawk ordern. Gleich drei Vierradantriebe mit Hinterachs-/Kardanwellen-Abkopplung stellt Jeep da zur Wahl. Das Infotainment verfügt über 7,0- oder 8,4-Zoll-Touchscreen, bindet Smartphones ein. Mögliche Sicherheitssysteme sind Totwinkel-, Aktivkollisionswarner, Fußgängernotbremsung, Adaptivfahrkontrolle, Abstandsregelung, Spurhaltehilfe, Querbewegungserkennung, Rückfahrkamera oder Aktivtempomat.

Wer will, kann den Cherokee jetzt auch als Trailhawk ordern, den Wrangler mit neuem Ottomotor.

Eine Ikone der Marke

Ähnlich verhält es sich beim bei 47 000 Euro beginnenden Wrangler. Mit dem neuen Benziner findet sich die Jeep-Ikone alternativ zum 2,2-Liter-Turbodiesel hier mit 200 PS ab 50 000 Euro in der Liste. Die technischen Angaben sonst sind vergleichbar: 270 PS, 400 Newtonmeter, 159 bis 180 Stundenkilometer schnell, Verbrauch 9,0 und 10,0 Liter, Abgasnorm Euro-6d-Temp. Allerdings überträgt eine Achtstufen-Box in diesem Fall die Kraft. Für den Wrangler sind zwei aktive, vollautomatische Vierradantriebe lieferbar. Es gibt spezielle Achsen mit elektrischen Sperren vorn und hinten, ein Differenzial mit Schlupfbegrenzung und einen elektronisch entkoppelbaren vorderen Querstabilisator.

Die Jeep-Zuwächse bei uns im ersten Quartal 2019 gelten besonders für Cherokee und Wrangler.

Modernere Technikfeatures

Vom Design her greift auch der aktuelle Wrangler stilistisch Themen seiner genauso kultigen Vorgänger auf. Neue Dachkombinationen sorgen für Frischluft-Vergnügen. Neben Infotainment, Smartphone-Einbindung und Touchscreen mit 17,8- oder 21,3-Zentimeter-Bildschirmdiagonalen sowie verschiedenen Elektronikhilfen zählen auch neue LED-Scheinwerfer und LED-Heckleuchten zu den moderneren Technikfeatures des Wrangler, der in den Versionen Sport, Sahara (optional auch mit luxuriöserer Overland-Ausstattung) und Rubicon jeweils in zwei Radständen mit zwei oder vier Türen vorfahren kann.

Mit elektrifiziertem Antrieb

Der kleine Renegade, Modelljahr 2019, ist das erste Fahrzeug im Konzern, das mit den neuen 1,0- und 1,3-Liter-Turbobenzinern mit 120, 150 und 180 PS bestückt werden darf; die Preise dafür starten bei 20 700 Euro. 1,6- und 2,0-Liter-Turbodiesel mit 120, 140 und 170 PS runden das Angebot ab. Den Renegade kündigt Jeep neben dem Compass außerdem mit elektrifiziertem, an der Steckdose aufladbarem Plug-in-Hybrid-Antrieb an, bei dem der Konzern – wie bei rein batterieelektrischem – noch größeren Nachholbedarf hat. Die entsprechende Technologie mit 1,3-Liter-Turbobenziner, kombinierten Systemleistungen bis 240 PS und etwa 50 Kilometer elektrischer Reichweite bis Tempo 130 soll jedenfalls mit ihrer präziseren Drehmomentsteuerung bereits beim Anfahren auch die Geländegängigkeit verbessern. Die Einführung war zuletzt noch für 2020 geplant.

Sicher im Gelände

Die von uns getesteten Cherokee und Wrangler haben mit dem neuen Benziner einen ordentlichen Eindruck hinterlassen, auch wenn deren Verbrauch bei uns am Ende nach wechselnden Fahrprofilen bei eher moderater Fahrweise im Schnitt um etwa anderthalb Liter über den im Datenblatt angegebenen Werten lag. In der Tat dürfte vor allem der Trailhawk-Cherokee vom Vierzylinder profitieren, kam sein Vorgänger doch ausschließlich als durstigerer 3,2-Liter-Sechszylinder daher. Offroad hat uns der Cherokee jederzeit sicher über eine anspruchsvollere Route durch einen Steinbruch gebracht. Mit den neuen kleinen Turbobenzinern dürfte der Renegade eine Spur mehr Spritzigkeit erfahren.

KoCom/Fotos: Günther Koch

4. Juni 2019