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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

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Kein Pummel mehr

Mercedes lässt sein CLA-Coupé in Neuauflage deutlich sportlicher vorfahren

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mercedes CLA, hier als Edition Orange Art mit AMG Line. Foto: Mercedes  

München – Mit dem ersten, auf der A-Klasse basierenden und sich optisch an den größeren CLS anlehnenden CLA hat sich Mercedes 2013 ein für die Marke damals neues Segment erschlossen, das der viertürigen Kompaktcoupés. Zusammen mit der Shooting-Brake genannten Kombivariante haben die Stuttgarter seitdem weltweit rund 750 000 Einheiten von dieser Mittelklasse-Premiumbaureihe verkauft. Die gerade in München vorgestellte Neuauflage des in Ungarn gefertigten Lifestyle-Coupés steht intelligenter, emotionaler und sportlicher weiterentwickelt ab Mai im Umfeld etwa von Audi A5 Sportback oder BMW 4er Coupé zu Einstiegspreisen ab 31 475 Euro bei den Händlern.

Zweite Generation

Das Auto: Die zweite Generation, sauber verarbeitet und wertig anmutend, hat in der Länge auf 4,68, beim Radstand auf 2,72 Meter zugelegt, baut deutlich breiter und etwas flacher. Schmale Scheinwerfer, Powerdomes und Diamantgrill prägen die Front, breiter ausgestellte Radläufe und Schweller die Seiten. Das Heck mit der zweiteiligen Schürze wirkt samt abgesetztem Unterteil in Diffusoroptik markanter. Die Spuren vorn und hinten sind gewachsen. Innen herrscht auch im Fond mehr Kopf-, Schulter- und Ellbogenfreiheit. Die Beinfreiheit ist nahezu unverändert geblieben. Das Beladen des Gepäckabteils fällt leichter, weil die Öffnung größer, der Laderaum selbst breiter und tiefer ist. Trotzdem passen nur noch 460 Liter hinein, zehn Liter weniger als zuvor. Volldigitale Anzeigen und hochauflösende Displays bis zu 10,25 Zoll bestimmen das Hightech-Ambiente im Cockpit.   

Verschiedene Lines und Pakte

Die Ausstattung: Es gibt verschiedene Lines für Exterieur und Interieur, darunter die AMG-Line, sowie Designpakete wie das mit Leder. Standard überall sind etwa LED-Tagfahrlicht, Klimaautomatik, Multimediasystem mit sieben Zoll großen Instrumenten- und Mediendisplays, Multifunktionssportlederlenkrad, aktive Brems-, Spurhaltehilfe, Tempomat/Geschwindigkeitsassistenz, Kommunikationsmodul zur Nutzung von „Mercedes me“-Vernetzung, Polster mit Ledernachbildung, Licht-, Sichtpaket und 16-/17-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen. Weitere Sonderausstattungen und Elektronikhilfen finden sich entweder einzeln oder ebenfalls in unterschiedlichen Paketen.       

Vier Benziner, drei Diesel

Der Antrieb: Vier Benziner und drei bei 33 885 Euro beginnende Diesel listen die Stuttgarter auf, alles nach der Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestufte 1,3, 1,5 und 2,0 Liter große Vierzylinder, die 116 bis 224 PS leisten, 200 bis 400 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle stemmen, in 6,2 bis 10,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 sind und in der Spitze 205 bis 250 Stundenkilometer schaffen. Manuelle Sechsgang-Getriebe oder schnell schaltende Sieben/Achtgang-Doppelkupplungsboxen übertragen die Kraft auf die Räder, bei den 190- und 224-PS-Benzinern mit vollvariablem Allrad wahlweise auch auf alle vier. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik gibt Mercedes den Mixverbrauch mit 3,8 bis 6,7 Litern an, zumindest im Datenblatt.  

Mit komfortabler Sportlichkeit

Das Fahren: Das Komfortfahrwerk ist Basischassis. Daneben lieferbar sind optional und dann auch gleich mit direkterer Lenkung das mit Tieferlegung und das mit adaptiver Verstelldämpfung, bei der die Elektronik in Echtzeit die Dämpfung eines jeden Rades einzeln regelt. Zum Serienpaket gehört, dass sich verschiedene Fahrprogramme wählen lassen, um Motor-, Getriebe-, Fahrwerks- oder Lenkcharakteristik von Eco über Komfort bis Sport vorzubestimmen. Die Auslegung des Fahrwerks war schon beim Vorgänger komfortabler als bei der A-Klasse, hat aber im Detail nicht mit größeren Modellfamilien der Marke mithalten können. Axel Heix, zuständiger Chefingenieur für Kompaktautos bei Mercedes, sieht den neuen CLA, der leer 1395 bis 1550 Kilo auf die Waage bringt, jedenfalls „ganz klar als Sportler unter den Kompakten“, nicht nur wegen der breiteren Spuren. In Kombination mit den neu abgestimmten Stabilisatoren glaubt Heix sogar an die Kurve als das Revier des Coupés, „ohne dass der Komfort auf der Strecke bleibt“.

Intelligent sprachassistiert

Alles in allem: Was neue Kunden betrifft, hat der CLA bisher offenbar gute Arbeit geleistet. In Europa soll 2017 jeder zweite von ihnen vorher noch das Auto einer anderen Marke gefahren haben. Das etwas Pummelige der ersten Auflage hat die zweite abgelegt. Bei der Aerodynamik befindet sie sich fast sogar auf Augenhöhe mit der A-Klasse-Limousine, die weltweit den Bestwert hält. Das Innere mit in vielerlei Hinsicht intelligent-sprachassistiertem Komfort ist cool gestaltet. Die Sicherheitsausstattung kann sich sehen lassen. Die neuen Vierzylinder sind leistungsstark und effizient. Die Elektronik aus der S-Klasse erlaubt, den CLA in bestimmten Situationen teilautomatisiert zu fahren. Bliebe der Preis: Mit dem rückt das Sportcoupé mit Zusatzausstattungen immer näher an vergleichbare C-Klassen heran, die mitunter ausgereifter und wertiger erscheinen. Der CLA-Shooting-Brake-Kombi ist für September vorgesehen.

Datenblatt

Motor: Vier Vierzylinder-Benziner, drei Vierzylinder-Diesel. Hubraum: 1,3, 1,5, 2,0 Liter. Leistung: 85/116 bis 165/224 kW/PS. Maximales Drehmoment: 200/1400 bis 400/1600-2600 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,3 bis 10,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 205 bis 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Mercedes Mixverbrauch 3,8 bis 6,7 Liter pro 100 Kilometer, 100 bis 153 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 31 475 bis 41 709 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

17. April 2019