Donnerstag, 18. April 2024

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Offene Verführung

BMW reicht Cabrio beim neuen 8er nach / Benziner mit 530, Diesel mit 320 PS

Von Günther Koch/Life-Magazin

BMW 8er-Cabrio, hier als M850i xDrive mit 530 PS. Fotos: Koch 

Almancil – Erst das Coupé, jetzt das Cabrio: Mit der offenen Variante rechtzeitig zur Freiluftsaison seit März hat BMW seine neue 8er-Reihe in einem ersten Schritt schon ausgebaut. Der preisliche Einstieg beginnt bei 108 000 Euro. Konkurrenten gibt es kaum, sie dürften bei Aston Martin, Mercedes und Porsche zu finden sein. Mit dem Facelift der 7er-Limousine hat BMW das neue Cabrio gerade an der Algarve in Portugal vorgestellt.

Coupé ist Basis

Das Auto: Das 4,85 Meter lange Cabrio baut auf dem im November eingeführten Coupé auf. Außen ist die dreidimensional gestaltete Frontschürze mit großen Lufteinlässen dominant. Die Linienführung wirkt gestreckt. Das Heck mutet flach und breit an. Bis Tempo 50 lässt sich das klassische Textilverdeck mit guter Akustikdämmung in jeweils 15 Sekunden vollautomatisch öffnen und schließen. Innen geht es sportlich-funktionell und wertig zu. Die Bedienung im volldigitalen, vom 12,3-Zoll-Instrumenten- und 10,25-Zoll-Kontrolldisplay geprägten Cockpit ist rasch im Griff. Der Innenraum bietet vorn auch dank 2,82 Metern Radstand ausreichend Platz. Nur Ein-/Ausstieg nach/von hinten könnten bei dem Zweitürer noch bequemer sein, wobei die Lehnen der beiden nicht allzu großen Sitze im Fond umgeklappt werden können und das Gepäckabteil bei geschlossenem Verdeck immerhin noch 350 Liter fasst, was in etwa zwei Golfbags entsprechen dürfte.      

Blick auf die markante Frontpartie mit dem Markenlogo über dem Doppelnieren-Kühlergrill.

Viele Elektronikhilfen

Die Ausstattung: Im Grundumfang enthalten sind etwa bereits Adaptiv-LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, Multimedia, Navigation, Vernetzung, die natürlichere „Hey BMW“-Sprachsteuerung, Soundsystem, Leder, Headup-Display, Elektronikhilfen wie Spurverlassenswarnung mit Fahrbahnrückführung, Spurwechsel-, Frontkollisionswarnung mit Bremseingriff, Heckkollisions-, Querverkehrswarnung hinten und Überrollschutz. Auch den Leichtmetallrädern sind 18- und 20 Zöller mit 245/275er-Reifen aufgezogen. Eine der Basis-Parkassistenzen speichert die letzten 50 Meter ab, um genauso wieder zurückzusetzen. Das Windschott ist Serie, Nackenwärmer gehören zur Option. Das Spitzenmodell wartet mit zusätzlichen Standards wie Multifunktionssitzen auf. Wer will, kann sein 8er-Cabrio aber auch über M-Sportpaket oder M-Technik-Sportpaket etwa mit Chrom- oder Karbon-Exterieur individualisieren.

Unter der Haube arbeitet ein 4,4-Liter-Achtzylinder. Im übersichtlichen Cockpit geht es auch nobel zu.

Stark im Durchzug

Der Antrieb: M850i xDrive und 840d xDrive stehen zunächst zur Wahl, ein 4,4-Liter-Achtzylinder-Biturbobenziner mit 530 und ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel mit 320 PS, beide eingestuft nach der Abgasnorm Euro-6d-Temp. Mit kraftvollen 750 und 680 Newtonmetern, der M sogar über ein breites Band von 1800 bis 4600 Touren, beschleunigen sie aus dem Stand in 3,9 und 5,2 Sekunden auf Tempo 100, schaffen in der Spitze 250 und sollen in Verbindung mit der sportlich, auch per Hand schaltbaren Achtgang-Automatik samt Stopp/Start-Spritspartechnik im Mix maximal 10,0 und 6,3 Liter verbrauchen, zumindest laut Datenblatt. Wir sind in der starken Variante unterwegs gewesen, dessen Bordcomputer bei uns am Ende nach normalen Orts-, kurvenreich-spritzigen Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen 12,2 Liter angezeigt hat.   

Das Gepäckabteil fasst bei geschlossenem Verdeck noch 350 Liter. Blick auf die Heckpartie.

Imposante Kraft

Das Fahren: Der Achtzylinder im M850i entfaltet seine Kraft imposant, begleitet von einem durch die Klappensteuerung der Sportabgasanlage noch verstärkten Sound. Beim Fahrwerk handelt es sich um ein adaptives mit verstellbaren Dämpfern. Eco-Pro-, Komfort-, Sport-. Sport+ und Adaptivmodus sind möglich. Der xDrive-Permanentallrad verteilt die Drehmomente vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse. Die elektromechanische Integral-Aktivlenkung passt den Lenkwinkel der Hinterräder an, um das leer je nach Norm 1955 bis 2090 Kilo schwere Cabrio agiler bewegen oder leichter etwa in engere Parklücken manövrieren zu können. Der Tempomat ist mit Bremsfunktion kombiniert. Die innenbelüfteten Scheibenbremsen packen standfest zu. 

Moderne Leuchteinheit hinten mit Modellkennung. Und so sieht der offene 8er von der Seite aus.

Vermögendere Klientel

Alles in allem: Auch wenn Cabrios hierzulande immer weniger in der Gunst von Käufern stehen, scheinen die Münchner weiter darauf zu setzen, zumal bei ihrer eher vermögenderen Klientel nicht zuletzt im Ausland. Die kann dann ebenfalls mit dem offenen 8er gemütlich cruisen, ziemlich flink um Kurven wieseln oder, wenn es eilt, dem BMW die Sporen geben. Voraussetzung ist eigentlich nur, dass man es mögen muss, sich den Wind frischer um die Nase wehen zu lassen. Und das nötige Kleingeld dazu zu haben.

Datenblatt

Motor: Ein Achtzylinder-Biturbobenziner, ein Sechszylinder-Turbobenziner. Hubraum: 4,4, 3,0 Liter. Leistung: 390/530, 235/320 kW/PS. Maximales Drehmoment: 750/1800-4600, 680/1750-2250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 3,9, 5,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut BMW Mixverbrauch 10,0-9,9, 6,3-5,9 Liter pro 100 Kilometer, 229-225, 166-155 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 133 700, 108 000 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

10. April 2019