Donnerstag, 25. April 2024

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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

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En vogue

Land-Rover-Neuauflage vom Range Rover Evoque startet im April / Auch als Mildhybrid

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der coupéhafte Range Rover Evoque fährt überaus formschön vor. Fotos: Koch

Athen/Kranidi – Als der Evoque 2011 eingeführt worden ist, hat er selbst in der Premiumklasse als erstes SUV-Kompaktcoupé mit „reduktivem Design“, stark abfallender Dach- und stark aufwärtsstrebender Gürtellinie ein Zeichen gesetzt. Seitdem sind weltweit immerhin schon rund 800 000 Käufer mit dem kleinsten Range Rover unterwegs. Im April kommt jetzt die gerade in Griechenland vorgestellte zweite Generation zu den Land-Rover-Händlern. Sie beginnt preislich bei 37 500 Euro, tritt vor allem gegen deutsche Premiumkonkurrenten wie Audis künftigen Q4, gegen BMW X4 oder Mercedes GLC an. 

Auch nachhaltiger

Das Auto: Die Briten haben das Äußere des auf 17- bis 21-Zoll-Leichtmetallrädern mit 225er- bis 245er-Reifen vorfahrenden luxuriöseren Evoque mit glatteren Flächen und klareren Linien feingeschliffen. Die Matrix-LED-Scheinwerfer sind extrem schmal gehalten. Die ausfahrbaren Türgriffe verschwinden bündig in der Karosserie. Die Blinker in den Heckleuchten fallen sehr dynamisch aus. Innen geht es wertig und etwa mit Eukalyptus-Textilgewebe als Alternative zum klassischen Leder oder Kunststoffen aus Recyclingmaterial nun auch nachhaltiger zu. Sauber verarbeitet kommt der fünftürige Fünfsitzer weiter auf 4,37 Metern Länge daher. Vorn ist auf gut geformten Sitzen ein ziemlich großzügiges Raumgefühl zu genießen. Der größere 2,68-Meter-Radstand erlaubt mehr Kniefreiheit im Fond, wo der Einstieg bequemer sein könnte. Der Kofferraum hinter der nach wie vor hohen Ladekante hat um 16 auf 591 Liter zugelegt, insgesamt lassen sich in ihm bis zu 1383 Liter verstauen. Das Cockpit wirkt aufgeräumt. Um die Bedienlogik wirklich zu begreifen, sollte man sich aber etwas Zeit nehmen.

Blick auf die Frontpartie mit der Modellkennung über dem Kühlergrill und dem Markenlogo darin.

Mit Blick unter Vorderwagen

Die Ausstattung: Über dem Basismodell finden sich bis hoch zur First Edition noch acht einzelne Lines. Das aus zwei gläsernen Touchscreens bestehende Infotainment ist mit schnellerer Software bestückt, dem ein 12,3-Zoll-Display zur Instrumentenanzeige und ein farbiges Headup-Display zur Seite stehen. Smartphones und mobile Endgeräte sind einfach zu koppeln. Bis zu acht Endgeräte können im neuen Evoque über dessen Hotspot ins Netz gelangen. Auf Knopfdruck ist es möglich, den Innenrückspiegel in einen ebenfalls hochauflösenden Videobildschirm zu verwandeln, was aber gewöhnungsbedürftig ist. Ist die rückwärtige Sicht eingeschränkt, kann das System zur Dachkamera wechseln, die in einem großen 50-Grad-Sichtfeld zeigt, was sich hinter dem Evoque tut. Eine Weltpremiere stellt laut Land Rover die Technologie dar, die die Motorhaube quasi durchsichtig macht, dem Fahrer über Kamerabilder einen 180-Grad-Blick unter den Vorderwagen erlaubt und so engen Parklücken, hohen Bordsteine und anspruchsvollen Gelände deren Schrecken nimmt. Sogenannte „Smart Settings“ nutzen künstliche Intelligenz, um die Vorlieben des Fahrers zu lernen und alle Einstellungen jeweils auf die Lieblingsposition vorzunehmen oderr Verkehrsstörungen auf dem Weg zu häufig angesteuerten Zielen zu melden.

Jeweils drei Turbobenziner und Turbodiesel stehen zur Wahl. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet.

Drei Benziner, drei Diesel

Der Antrieb: Sechs Motorisierungen gibt es, alles nach der Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestufte 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbos, laufruhig und durchzugsstark. Die bei 43 600 Euro beginnenden Benziner leisten 200, 250 und 300, die Diesel 150, 180 und 240 PS. Sie machen die leer 1787 bis 1955 Kilo schweren Evoque, die Lasten von 1,6 bis 2,0 Tonnen ziehen können, in der Spitze 192 bis 242 Stundenkilometer schnell. Eine sanft schaltende Neunstufen-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. Der Einstiegsdiesel kann alternativ auch nur mit Frontantrieb geordert werden. Alle anderen Varianten sind mit Allrad kombiniert und – erstmals bei Land Rover – als 48-Volt-Mildhybrid mit am Motor montiertem Riemen-Starter-Generator ausgelegt. Tritt der Fahrer bei unter Tempo 17 das Bremspedal, schaltet sich der Verbrenner automatisch ab. Beim erneuten Anfahren und danach nutzt das System die im Akku im Unterboden gespeicherte Energie, um den Motor zu unterstützen und so Sprit zu sparen. 2020 sollen auf der ebenfalls schon für elektronische Antriebe konzipierten neuen Plattform ein noch effizienterer Plug-in-Hybrid und Dreizylinder-Benziner die Antriebe erweitern. Für die zunächst vorgesehenen geben die Briten zumindest im Datenblatt für den Verbrauch im Mix 5,4 bis 8,2 Liter an.  

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers und Modellschriftzug am Heck.

Bessere Balance

Das Fahren: Wir sind im 250 PS starken Benziner P250 in R-Dynamic-S-Ausführung auf Tour gegangn. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, eher moderaten Landstraßen- und Autobahnfahrprofilen, jedoch durchaus herausfordernden Geländepassagen selbst durch Bäche und über stillgelegte Schienen 9,6 (statt wie nach dem realistischeren Prüfverfahren angegeben 7,9) Liter angezeigt. Der Allrad auf Abruf sorgt für Stabilität beim Fahren durch erhöhte Traktion. Die Möglichkeit der Entkopplung des Antriebsstrangs trägt zu mehr Effizienz bei. Die Fahrwerkssteuerung soll Komfort und Agilität noch besser ausbalancieren. Sie erkennt außerdem, auf welchem Untergrund sich der Evoque gerade befindet, justiert wichtige Fahrzeugsysteme entsprechend aus. Die Wattiefe hat um 100 auf 600 Millimeter zugelegt. Gleich eine ganze Armada von elektronischen Hilfen unterstützt das sichere Fortbewegen auf der Straße und im Gelände. Die elektromechanische Servolenkung gibt gute Rückmeldung. Die Scheibenbremsen verzögern standfest. 

Im Gepäckabteil des kompakten SUV-Coupés lassen sich jetzt 591 bis 1383 Liter verstauen.

Auf die britische Art

Alles in allem: Auch wenn der Dreitürer und das gewagte Cabrio aktuell nicht mehr im Programm stehen: Land Rover setzt mit dem Evoque in der Premiumklasse der kompakten SUV-Coupé weiter Zeichen – und bleibt damit en vogue, jedenfalls auf die britische Art. 

Datenblatt

Motor: Drei Vierzylinder-Turbobenziner, drei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 110/150 bis 221/300 kW/PS: Maximales Drehmoment: 340/1300-4500 bis 500/1500-2500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,6 bis 11,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 196 bis 242 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Land Rover Mixverbrauch 5,4 bis 8,2 Liter pro 100 Kilometer, 143 bis 188 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 37 350 bis 69 550 Euro. 

KoCom/Fotos: Günther Koch

15. März 2019