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Mit (Allrad-)Grip

Suzuki will auch mit aufgewertetem Vitara und neuem Jimny bei uns wieder zulegen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Neue Assistenzen, neuer Benziner: Suzuki-Kompakt-SUV Vitara. Fotos: Koch

Berchtesgaden – Einfach ist es bei Suzuki im Moment aus verschiedenen Gründen, darunter personellen, nicht. Trotzdem ist 2018 für die Japaner bei uns mit über 37 500 Neuzulassungen ein insgesamt stabiles Jahr gewesen, fasst Suzuki-Deutschland-Sprecher Alexander Bernt jetzt in Berchtesgaden bei der 4x4-Experience mit dem gelifteten Vitara und der erst seit Oktober auf dem Markt befindlichen Neuauflage des Jimny zusammen.

Traktion aus Tradition

Winter, Minusgrade, Schmuddelwetter: „Da geht doch nichts über einen leistungsstarken Allrad“, sagt Bernt, verweist auf Ignis, Swift und SX4 S-Cross als Beispiele aus der Allradfamilie der Marke, zu der ebenfalls der aufgefrischte Vitara und Kultkletterer Jimny gehören. Dabei haben die auf Kleinwagen und Allradfahrzeuge spezialisierten Japaner, Stichwort „Traktion aus Tradition“, buchstäblich fast alles im Grip, setzen je nach Modell auf verschiedene Systeme, den permanenten, bei dem das Antriebsmoment kontinuierlich auf alle Räder übertragen wird, und den zuschaltbaren, bei dem der Fahrer zwischen dem Antrieb einer und beider Achsen wählen kann.

Blick auf die Frontpartie des Kompakt-SUV. Das Markenlogo sitzt vorn mittig im Kühlergrill.

Verschiedene Varianten

Verschiedene Varianten sind bei den unter dem Oberbegriff Allgrip eingeordneten Technologien möglich. Der starre zuschaltbare Allrad ist der robuste. Bei Bedarf aktiviert man ihn per Schalter oder Drehknopf einfach hinzu. Die Antriebswellen vorn und hinten verbinden sich mechanisch miteinander, drehen sich mit gleicher Geschwindigkeit. Beim Permanentallrad verteilen Differenziale die Kraft zwischen den Achsen. Variable lassen sich in der Regel für eine starre 50:50-Verteilung in schwierigem Terrain auch sperren.

Unter der Haube arbeitet hier der neue 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner. Das Cockpit ist übersichtlich.

Von „Auto“ bis „Lock“

Die mit der Zusatzkennung „Auto“ erlaubt, selbstständig und ohne Zutun des Fahrers auf veränderte Straßenbedingungen zu reagieren. Dieses eher kompakte System ist technisch weniger aufwendig und relativ preisgünstig. Suzuki setzt es im Swift und im neuen Ignis ein. Die „Pro“ genannte rustikalere Variante, bei der im Jimny etwa der Frontantrieb bis Tempo 100 ganz einfach per Knopfdruck zuschaltbar ist, passt besser zu denen, die gern im harten Gelände über holprige Waldwege und durch Schlammpfützen unterwegs sind. Bei „Select“ wiederum sind im SX4 S-Cross und Vitara individuell über einen Drehregler vier Fahrprogramme anwählbar. Bei Auto(matisch), Schnee und Sport verteilt die Elektronik die Antriebskräfte variabel und schlupfabhängig ganz nach vorn oder jeweils hälftig ebenfalls nach hinten. Der vierte Modus ist die Sperrfunktion „Lock“.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Das Gepäckabteil fasst 375 bis 1120 Liter.

Zusätzliche Elektronikhilfen

Was die Aufwertungen beim Vitara betrifft, zuletzt hinter Ignis und Swift auf Platz drei des markeninternen Verkaufsrankings in Deutschland, bieten die Japaner für ihn erstmals Totwinkelwarner und Ausparkassistenz an. Neu ist zudem der aus anderen Baureihen bekannte 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 111 PS, der sich aber mühen muss, das schwerere Kompakt-SUV-Modell in Schwung zu bringen. Der stärkere 1,4-Liter-Vierzylinder, ebenfalls Abgasnorm Euro 6, hinterlässt da schon einen etwas flotteren Eindruck. Den Verbrauch für die ab 18 650, mit Allrad ab 23 550 Euro teuren Vitara gibt Suzuki zumindest im Datenblatt je nach Getriebe, Front- oder Allradantrieb mit 5,3 bis 6,3 Litern an. Sie sind in drei Ausstattungen als Club, Comfort und Comfort+ zu haben. Die Handschaltung könnte wie die Navigation unterm Strich etwas präziser sein.    

Modellschriftzug am Heck. Die markantere Jimny-Neuauflage ist erst seit Oktober auf dem Markt.

Kerl statt Kerlchen

Beim neuen Jimny, nur 3,64 Meter lang, Radstand 2,25 Meter, Kofferraum 85 bis 830 Liter, geht es robuster, aber auch übersichtlicher zu. Er beginnt preislich bei 17 915 Euro, wird nur als bis zu 145 Stundenkilometer schneller Dreitürer mit Allrad und Starrachsen angeboten, hat einen 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 102 PS unter der Haube, soll sich im Mix beim Verbrauch je nach Getriebe – Fünfgang-Handschaltung oder lediglich Vierstufen-Box – mit 6,8/7,5 Litern begnügen. Insgesamt macht der Nachfolger schon rein äußerlich vom Design jetzt deutlich mehr her als der Vorgänger.

Höhere Kontingente

Nach dem starken Jahr 2017 sind die Japaner mit ihrem um 1,7 Prozent niedrigeren deutschen Neuzulassungsergebnis 2018 laut Bernt immer noch zufrieden gewesen, wollen aber bei verbesserter Liefersituation mit höheren Kontingenten wieder zulegen.

KoCom/Fotos: Günther Koch

20. Februar 2019