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Mit Sondereinfluss

Audi-Bilanz: Dieselskandal wirkt sich schon aus / Vorstand kündigt nächste neue Modelle an

Von Günther Koch/Life-Magazin

Gruppenbild mit Vorstand: Audis neues City-SUV-Modell Q2. Foto: Koch

Ingolstadt – Audi will 2016 mehr als 20 neue oder überarbeitete Modelle auf den Markt bringen. Mittelfristig ist laut Audi-Chef Rupert Stadler vorgesehen, die Vielfalt bei den Varianten auf 60 zu erhöhen.

2015 über 1,8 Millionen Auslieferungen

Audi-Kundenzentrum am Stammsitz in Ingolstadt. Stadler und Finanzvorstand Axel Strobek stellen die Jahresbilanz 2015 der Volkswagen-Premiumtochtermarke vor, zu der auch die italienischen Sportwagen- und Motorradhersteller Lamborghini und Ducati gehören. Danach hat Audi im vorigen Jahr über 1,8 Millionen Auslieferungen getätigt, fast 62 120 mehr als im Jahr davor. Als Umsätze sind 58 Milliarden Euro erlöst worden. Das operative Ergebnis beläuft sich auf mehr als 4,8 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite beträgt 8,3 Prozent.

Trotzdem unterm Strich weniger Gewinn gemacht

Im Klartext bedeutet das alles: Die Ingolstädter, die zusammen mit Porsche für den meisten Ertrag im Konzern sorgen, haben trotz Rekordauslieferungen weniger Gewinn gemacht. In der Rangliste der Premiumanbieter sind sie, was den Gesamtabsatz betrifft, wieder hinter Mercedes auf Platz drei abgerutscht, während BMW noch vornweg fährt. Der Rivale aus Stuttgart liegt offenbar zudem bei der Umsatzrendite, sprich beim Verdienst pro Auto, um rund zwei Prozent besser. Das alles hat Gründe. „Sondereinflüsse“ zum Beispiel, die aus der, wie Audi sie nennt, „Dieselthematik“ resultieren – und sich durch Umrüstung und juristische Folgen allein bei den Ingolstädtern schon einmal auf rund 300 Millionen Euro summieren.

Stadler: „Wir bringen das in Odnung“

Der Skandal um Manipulationssoftware, die weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen des Konzerns den schädlichen Ausstoß an Stickoxid im Testbetrieb als zu niedrig ausgewiesen hat, ist damit auch in den Büchern der betroffenen Marken angekommen, von denen Audi die erste 2016 ist, die nach Bekanntwerden der Affäre öffentlich Bilanz zieht. „Wir bedauern, was passiert ist“, sagt Stadler, kündigt „volle Transparenz“ an und versichert: „Wir bringen das in Ordnung!“

Alles andere bei Konzernbilanz im April

Mit das sind die Rückrufe der Schummeldiesel gemeint: Die 1,6-Liter, bei denen sogenannte Strömungsgleichrichter eingebaut werden. Die 2,0-Liter, die ein Update der Software bekommen. Und die selbst entwickelten 3,0-Liter, die laut Audi zwar den Zulassungsbedingungen in Europa entsprechen, für Nordamerika jedoch eine technische Lösung erfordern, die dort gerade von den Behörden geprüft werde. Bei allen weiteren Nachfragen zu diesem Thema kontert Stadler mit Hinweis auf die zwischenzeitlich auf April verschobene Vorlage der Konzernbilanz 2015, bei der Volkswagen dann auch dazu Stellung nehmen werde.

2016 neu vom TT RS bis zum Q5-Nachfolger aus Mexiko

Bei den Produktneuheiten sind die Ingolstädter 2016 wieder recht sportlich unterwegs. So kündigt Stadler („Wir wollen weiter wachsen“) etwa den TT RS als Coupé und Roadster an, dazu den R8 Spyder. In der A4-Mittelklasse kommen Allroad Quattro sowie S4 als Limousine und Avant hinzu. Ferner steht der Nachfolger des A5 als Coupé samt S5 an. Der S8 plus befindet sich auf der Liste. In der Q-Familie starten der Plug-in-Hybrid Q7 e-tron und der SQ7-Turbodiesel. Das in Genf beim Autosalon gerade vorgestellte City-SUV Q2 ist für Herbst vorgesehen. Mit der Q5-Neuauflage samt neuem Produktionsstandort in Mexiko soll es in Jahreshälfte zwei so weit sein.

2018 erstes Elektroauto der Marke

Unterm Strich will Audi in diesem Jahr mehr als drei Milliarden Euro investieren und Digitalisierung und Elektrifizierung vorantreiben. Das erste Elektroauto der Marke möglicherweise wie die Studie schon mit mehr als 500 Kilometern Reichweite aus dem neuen Volkswagen-Schlüsselwerk in Brüssel wird für 2018 vorbereitet. Bis 2025 rechnet Stadler mit einem Anteil von 20 bis 25 Prozent an elektrifizierten Fahrzeugen in der eigenen Modellpalette. Solange, sagt jedenfalls der Audi-Chef voraus, werde es aber auch den Diesel wohl noch geben.

KoCom/Fotos: Günther Koch

3. März 2016