Samstag, 20. April 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA AUTO Renault hat Clio aufgewertet / Benziner, Autogas, Vollhybrid. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Alfa Romeo Giulia und Stelvio auch wieder als Quadrifoglio. Foto: Alfa Romeo
GALERIA AUTO Toyota Prius jetzt formschön und leistungsstärker / Nur Plug-in. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mitsubishis Kleinwagen Colt ist wieder da. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Mit Profil

Michelin gibt nützliche Tipps zum richtigen Umgang mit Reifen / Die nächste Umrüstung steht an

Von Günther Koch/Life-Magazin

Reifenwechsel sollten rechtzeitig und fachmännisch erfolgen. Foto: Koch

Unterschleißheim – Wie geht man richtig mit Reifen um? Tipps dazu hat jetzt aus Anlass eines Roadshow-Termins in Unterschleißheim bei München der Reifenhersteller Michelin gegeben. Grund: Das Umrüsten von Winter- auf Sommerreifen steht an bei denen, die nicht auf Ganzjahrespneus unterwegs sind, wie sie meist in Ballungsräumen oder in tiefergelegenen Gegenden aufgezogen werden.

Bekannte Faustregel

Der mögliche Wechselzeitraum ergibt sich demnach in etwa aus der bekannten Faustregel „O(stern) bis O(ktober)“. Spätestens jedoch, wenn die Temperaturen dauerhaft deutlich über null liegen, sollten die Winterreifen runter, denn für den Sommer sind sie nur bedingt tauglich, begründet dies Michelin damit, dass sie aufgrund ihrer weicheren Gummimischung bei hohen Temperaturen schneller verschleißen, einen längeren Bremsweg haben und mehr Kraftstoff verbrauchen.

Mindesttiefe 1,6 Millimeter

Bei Sommerreifen aus dem Vorjahr sollte zunächst die Profiltiefe überprüft werden, raten die Franzosen, die ihre Deutschland-Zentrale in Karlsruhe haben; mindestens 1,6 Millimeter sind vorgeschrieben. Als größte Gefahr abgefahrener Reifen stufen Experten den unzureichenden Grip, also zu wenig Bodenhaftung, auf feuchter oder nasser Straße ein. Wasser wird demnach vom niedrigen Restprofil nicht mehr ausreichend verdrängt. Als Folge daraus kann es zu gefährlichem Aquaplaning kommen, wenn der Fahrer dann die Kontrolle über das Fahrzeug verliert.

Notfalls mit Ein-Euro-Münze

Wer sicher gehen will, kontrolliert regelmäßig die Profiltiefe aller Reifen. Am besten sind den Angaben zufolge mechanische oder elektronische Profiltiefenmesser, deren Handling laut Michelin „so einfach wie bei einem Lineal“ ist: Der Profiltiefenmesser wird zwischen zwei Blöcken des Profils angesetzt, die Messstange bis auf den Profilgrund geschoben und der Wert abgelesen“. Alternativ funktioniere auch der Schnellcheck mit der Ein-Euro-Münze: Befinden sich Goldrand und Profil auf gleicher Höhe, ist das Profil noch etwa drei Millimeter tief, rechnet Michelin vor, und der Reifen biete genug Sicherheitsreserven.

Spätestens nach zehn Jahren

Doch auch wenn die Reifen optisch in einwandfreiem Zustand zu sein scheinen und die rechtlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe noch nicht erreicht ist, empfehlen die Franzosen, die Reifen spätestens nach zehn Jahren vorsichtshalber auszutauschen. Pneus, die bereits Risse oder Dellen auf den Flanken zeigten, müssten gewechselt werden. „Solche Reifen können während der Fahrt platzen und das Fahrzeug ins Schleudern bringen.“ Uneinheitlich abgefahrene Reifen deuteten auf defekte Stoßdämpfer oder eine falsche Fahrwerksgeometrie hin.

Oft mit falschem Druck

Ein Großteil der Autofahrer ist nach Einschätzung der Experten häufig mit falschen Reifendruck unterwegs, gefährde damit sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer. Sowohl zu niedriger als auch zu hoher Fülldruck wirkten sich negativ auf das Fahrverhalten aus. Sei der Druck unzureichend, ermüde der Reifen übermäßig, Temperatur und Verschleiß nehmen überproportional zu. Das Fahrverhalten sei stark beeinträchtigt und die Gefahr irreversibler Schäden steige. Zusätzlich nehme der Spritverbrauch zu. Zu hoher Druck beeinflusse die Stabilität dagegen deshalb negativ, weil sich die sogenannte Reifenaufstandsfläche verkleinere. „Der Abrollkomfort nimmt ab und der Verschleiß zu.“

Abhängig von verschiedenen Faktoren

Geraten wird, den Reifendruck (auch im Ersatzrad) mindestens monatlich beziehungsweise vor jeder längeren Fahrt zu überprüfen. Moderne Autos sind zum Teil bereits mit Reifendruck-Kontrollsystemen bestückt. Der korrekte Druck hängt von verschiedenen Faktoren wie Reifengröße, Beladung und Höchstgeschwindigkeit ab. Der Wert findet sich in der Bedienungsanleitung, in der Tankklappe oder an der B-Säule des Fahrzeugs oder in den Reifendruck-Tabellen der Hersteller.

Selbst richtiges Parken hilft

Generell sicheres Fahren und richtiges Parken hilft den Tipps zufolge, Schäden zu vermeiden. So gefährdeten durchdrehende oder quietschende Reifen sowie unnötige abrupte Bremsmanöver nicht nur die Verkehrssicherheit, auch das Profil nutze sich erheblich schneller ab.

Am besten ohne Bordsteinrempler

Als häufige Ursache von Reifenbeschädigungen zählt Michelin die Bordsteinrempler auf, bei denen es während der Fahrt zur Berührung eines Reifens mit dem Randstein kommt. Durch die Belastung könne sich zudem die Achsgeometrie des Fahrzeugs verschieben mit der Folge, dass sich die Reifen unregelmäßig abreiben und sich das Fahrverhalten verändert. Für das Parken auf dem Bordstein raten die Franzosen, nicht zu hastig auffahren, sondern den Wagen langsam und im rechten Winkel hinaufrollen lassen. Und wenn ein Reifen beschädigt ist? Dann helfen in der Regel ein vollwertiges Reserve- oder ein Notrad im Auto.

KoCom/Fotos: Günther Koch/Michelin

9. März 2016