Japanischer Falke
Suzuki-Bike I: Hayabusa / Trotz geringerer 190-PS-Leistung doch mit größerem Kraftzuwachs
Von Günther Koch/Life-Magazin
Als Ultimate-Sport-Bike konzipiert: Suzuki Haybusa. Foto: Suzuki
Bensheim – Supersport ist für Suzuki, was die neue Hayabusa betrifft, nicht sportlich genug: Für die Neuauflage des japanischen Wanderfalkens auf zwei Rädern muss es schon Ultimate Sport sein! Unter dieser Rubrik jedenfalls ordnen die Japaner ihre ab 18 490 Euro teure, seit April bei den Händlern stehende Hayabusa ein, die bei den Hochleistungsbikes gegen Konkurrenten wie Kawasakis Kompressor-aufgeladene H2 SX antreten muss.
Dritte Generation
Dabei handelt es sich um die dritte Generation seit 1999, wobei auf das Modellkürzel GSX 1300 R inzwischen offenbar verzichtet wird. Das Design ist neu, wirkt angeschärft. Es gibt neue Farben. Das mögliche Zubehör ab Werk reicht etwa von der Griffheizung über Tankrucksäcke bis zu speziellen Endtöpfen. Die neue Auspuffanlage verstärkt den Sound.
Vierzylinder-Souveränität
Zum Motor: Die Souveränität des großen Vierzylinders, flüssigkeitsgekühlt, Viertakt-Reihenmotor, 1,3 Liter Hubraum, 190 (vorher 197) PS bei 9700 Umdrehungen pro Minute, 150 (vorher 155) Newtonmeter Drehmoment bei 1500 Touren, Beschleunigung 3,2 Sekunden auf Tempo 100, 6,8 (vorher 6,9) auf Tempo 200, Höchstgeschwindigkeit über 200 Stundenkilometer, Verbrauch 5,7 (vorher 6,8) Liter pro 100 Kilometer scheint dabei freilich auch für die Auflage ab Modelljahr 2022 geblieben zu sein. Der Test steht noch aus.
Mit Superbike-Schwinge und Oberzug
Weitere wichtige Angaben sind: 2,80 Meter lang, 73,5 Zentimeter breit, 1,16/1,20 Meter hoch, Radstand 1,48 Meter, Bodenfreiheit 12,5 Zentimeter, Sitzhöhe 80 Zentimeter, Leergewicht 264 Kilo, Zuladung bei Serienausstattung 181 Kilo, zulässiges Gesamtgewicht 445 Kilo, Wendekreis 6,60 Meter, Elektrostarter, Sechsgang-Getriebe, Fußschaltung, Quickshifter, Aluminium-Brückenrahmen, Teleskopgabel-Radaufhängung vorn, Aufhängung mit Superbike-Schwinge und Oberzug hinten, Federung/Dämpfung jeweils voll einstellbar, Federwege vorn/hinten 12/14 Zentimeter, Doppel-/Einscheibenbremsanlage, 17-Zoll-Räder mit 120/190er-Reifen.
Laut Kurvenverlauf meist zwischen 3000 und 6000 Touren
Zylinderkopf und Einspritzung sind umfangreicher verbessert worden. Im Gehäuse soll nur wenig unberührt geblieben sein. Die Anzahl der Teile, die komplett neu konstruiert worden sind, beziffern die Japaner immerhin auf etwas mehr als die Hälfte, also rund 550 von etwa 1000. Trotz geringerer Leistung ist der Kraftzuwachs größer geworden. Ein Blick auf den Verlauf der Drehmomentkurve des Euro-5-Aggregats zeigt, dass demnach in einem Bereich von 3000 bis 6000 Touren die meiste Kraft übertragen wird. Der 20-Liter-Tank dürfte je nach Fahrweise für deutlich über 300 Kilometer reichen.
Stabilität, Handling, Aerodynamik besser
Fahrwerksmäßig standen mehr Stabilität, leichteres Handling und bessere Aerodynamik verbunden mit weiter optimiertem Windschutz im Lastenheft. Der neue, zugleich leichtere Rahmen legt das Heck offenbar etwas höher, was zugleich zu einer verbesserten hälftigen Gewichtsverteilung beitragen könnte. Das Kurven-ABS ist teilintegral. Sechs Fahrmodi stehen zur Verfügung, von denen drei frei konfigurierbar sind. Traktions-, Kennfeld-, Rad-, Launchkontrolle, Motorbremse und das Quickshifter genannte Hochschalten ohne Kupplung sind unterschiedlich einstellbar. Die Bedieneinheit vorn ist von großen Rundinstrumenten und halbrunden Anzeigen bestimmt. Easy-Start-System, An-/Abfahrhilfe am Berg, Tempomat, aktiver Begrenzer und Elektronikpaket gehören zum Ausstattungsumfang.
Nur fliegen geht noch nicht
Die rund 4150 Euro mehr gegenüber der Hayabusa aus dem Jahr 2015 haben es in sich. Dafür ist die Neuauflage etwa in Sachen Durchzugskraft trotz etwas geringerer PS- und Drehmomentleistung umfangreicher weiterentwickelt worden. Nur fliegen kann dieser japanische Wanderfalke, immerhin einer der schnellsten Greifvögel, noch nicht.
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KoCom/Fotos: Suzuki
2. August 2021