Samstag, 20. April 2024

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Spanisches Doppel

Seat/Cupra, Leon/Leon Sportstourer: Spanier setzen auf frische Optik, moderne Antriebe, aktuelle Technik

Von Günther Koch/Life-Magazin

Schon der neue Seat Leon, hier Fünftürer, hat einen überaus lebendigen Charakter. Fotos: Koch

Bingen – Leon! Ein (automobiler) Name, zwei (automobile) Marken. Seat und Cupra, zuständig für die auf noch sportlichere Leistung getrimmten Modelle der spanischen Volkswagentochter, die beide damit in der Kompaktklasse gegen vergleichbare Pendants deutscher Konkurrenten wie Ford Focus, Opel Astra und VW Golf antreten oder, mittlerweile selbst im Performance-Bereich, sogar gegen starke ausländische wie Hyundai i30. Der günstigste Leon-Seat ist aktuell ab 20 570/21 920, der günstigste Leon-Cupra ab 36 120/37 420 Euro zu haben. Sie stehen allesamt bereits bei den Händlern.   

Breitere Vielfalt

Das Auto: „Wir sind faktisch zur Leon-Marke geworden“, sagt Deutschland-Chef Bernhard Bauer jetzt bei der nationalen Seat/Cupra-Leon-Veranstaltung in Bingen am Rhein, verweist dabei mit Blick auf die Verkäufe auf das markenintern „nach wie vor erfolgreichste Modell“ und, was die Vielzahl an Varianten in dieser Baureihe betrifft, auf Limousinen-Fünftürer, Kombi-Sportstourer, Turbobenzin-, Turbodiesel-, Erdgas-, Mildhybrid-, Plug-in-Hybrid-, Front-, Allradantrieb sowie unterschiedlichste Kombinationen und Ausstattungen. Es gibt den nach einer spanischen Provinzhauptstadt benannten Leon seit 1999. Er teilt sich die Plattform mit dem Golf, baut wie andere im Konzern, etwa Audi A3 oder auch noch Skoda Octavia, auf dem modularen Querbaukasten auf. In vierter Generation ist er inzwischen (Limousine/Kombi) 4,36/,4,64 Meter lang, 1,79 Meter breit, 1,45 Meter hoch, verfügt über 2,68 Radstand, der Kofferraum fasst 380/620 bis 1301/1600 Liter. Wobei die Stauabteile der Erdgas- und Plug-in-Hybrid wie bei den Cupra Leon, 4,39/4,65 Meter lang, 1,79 Meter breit, 1,44/1,46 Meter hoch, Radstand 2,68 Meter, Kofferraum 380/620 bis 1301/1600 Liter, kleiner sind.

Blick auf die Frontpartie. Benziner, Diesel, Erdgas- und Hybridvarianten stehen zur Wahl.

Mit 90 bis 204 und 204 bis 310 PS

Der Antrieb: (Seat Leon/Leon Sportstourer) Fünf Turbobenziner mit 90, 110, 130, 150 und 190, zwei Turbodiesel mit 115 und 150, die Erdgasversion mit 130, zwei Mildhybrid mit 110 und 150, der Plug-in-Hybrid mit 204 PS. Alles Drei-, Vierzylinder. 1,0, 1,4, 1,5, 2,0 Liter Hubraum. Abgasnorm Euro-6. Drehmoment 175 bis 360 Newtonmeter. Beschleunigung 7,4 bis 13,2 Sekunden auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit 183 bis 231 Stundenkilometer. Fünf-, Sechsgang-Schaltgetriebe, Sechs-, Siebengang-Automaten mit Doppelkupplung. Mixverbrauch nach WLTP zumindest laut Datenblatt 1,1 über 4,3 bis 6,9 Liter. Leergewicht 1275 bis 1658 Liter. (Cupra Leon/Leon Sportstourer) Drei Turbobenziner mit 245, 300 und 310 PS, zwei Plug-in-Hybrid mit 204 und 245 PS. Nur Vierzylinder. 2,0 und 1,4 Liter Hubraum. Abgasnorm Euro-6. Drehmoment 250 bis 400 Newtonmeter. Beschleunigung 4,9 bis 7,7 Sekunden auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit 220 bis 250 Stundenkilometer. Sieben-, Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Mixverbrauch nach WLTP zumindest laut Datenblatt 1,2 über 7,1 bis 8,4 Liter. Leergewicht 1485 bis 1717 Kilo.

Im Cockpit des Fünftürers mit dem 380- bis 1301-Liter-Kofferraum geht es schnörkellos zu.

Bis hin zur leichtfüßigen Sportlichkeit

Das Fahren: Wir sind im Seat Leon und Cupra Leon Sportstourer unterwegs gewesen. Schon die Neuauflage der beiden Seat-Versionen lässt sich ziemlich lebendig fahren, unterm Strich sogar lebendiger als der Golf, zeigt einen stärkeren, je nach Fahrwerk, etwa dem mit kontinuierlicher Dämpferverstellung, auch leichtfüßig-sportlicheren Charakter, wobei das Chassis immer noch ausreichend komfortabel federt. Kurven lassen sich fahrstabil agil durcheilen. Manchmal ist bei der elektromechanischen Servolenkung lediglich etwas mehr Kraft am Lenkrad erforderlich, wofür es im Gegenzug indes auch direkte Rückmeldung von der Straße gibt. Das Tendieren zum Untersteuern ist äußert gering. Die Bremsen packen standfest zu. Die elektronische Differenzialsperre an der Vorderachse ist Standard. Und was die Cupra-Pendants betrifft, legen die in Sachen Optik, Interieur, Fahrdynamik und schärferer Abstimmung einfach nur noch einen drauf, kommen durch die Gesamtkonzeption auch der Marke so noch mehr als Fahrerauto daher.

Als Cupra ist der Leon, hier Sportstourer, auch motorisierungsmäßig noch mehr Fahrerauto.

Jeweils schon recht umfangreiches Basispaket

Die Ausstattung: Für den Seat Leon/Leon Sportstourer stehen gleich sechs Ausstattungslinien zur Wahl. Es sind dies Reference, Style, Xcellence, Xcellence Plus, FR und FR Plus. Schon im Basismodell gehören etwa LED-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, Einzonen-Klimaautomatik, Multimedia, 8,25-Touchscreen, Digitalradio, Vernetzung, Tempomat, Müdigkeitserkennung, Notbrems-, Spurhalteassistenz, Umfeldbeobachtung und 15-Zoll-Stahlfelgen mit 195er-Reifen zum Grundumgang. Leichtmetallräder werden erst ab Stufe zwei serienmäßig aufgezogen; die 16/17/18-Zöller haben dann 205/225er-Räder. Die Möglichkeit, unterschiedliche Fahrprofile einzustellen, ist ab Werk leider erst in den beiden höchsten Ausstattungen an Bord. Die Einstiegsausführung der Cupra Leon/Leon Sportstourer reicht etwa vom Voll-LED-Paket über virtuelles Cockpit, volldigitales Kombiinstrument mit 10,25-Zoll-Display, Dreizonen-Klimaautomatik, Multimedia, Zehnzoll-Touchscreen, Navigation, Digitalradio, Vernetzung, Sport-Multifunktionslederlenkrad, Sport-Schalensitze, Adaptivfahrwerk, Fahrprofileinstellung sowie Licht- und Sicht-Paket bis hin zu 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen.

Die Cupra-Cockpits setzen sportlichere Akzente. Der Kombi-Kofferraum fasst 620 bis 1600 Liter.     

Nicht zuletzt jüngere Zielgruppe im Blick

Alles in allem: Frische Optik, moderne Antriebe, aktuelle Technik: Das hinsichtlich Marken und Karosserievarianten im Fall des Leon (wie beim Ateca) spanische Doppel-Doppel kann insbesondere beim Design, der Fahrdynamik und der Vernetzung punkten, spricht vor allem jüngere Zielgruppen an, was Seat hierzulande zuletzt immer wieder sogar zur jüngsten Marke gemacht hat, zumindest was das Durchschnittsalter angeht. Mehr Platz ist vorhanden, vor allem im Fond. Es finden sich zunehmend digitale Instrumente, kaum noch feste Schalter; das Ablenkungsrisiko dadurch scheint aber nicht gerade geringer. Im Cockpit erinnert vieles an den Golf. Reichlich Elektronikhilfen sind vorhanden. Die Materialqualität könnte beim Seat teils noch besser sein. Der Sportstourer-Kombi ist jeweils die nutzwertigere Wahl. Beim Seat- wie beim Cupra-Leon.

Datenblatt Seat Leon/Leon Sportstourer

Motor: Fünf Drei- und Vierzylinder-Turbobenziner, darunter zwei Mildhybrid, zwei Vierzylinder-Turbodiesel, eine Vierzylinder-Erdgasvariante, ein Vierzylinder-Plug-in-Hybrid. Hubraum: 1,0, 1,4, 1,5, 2,0 Liter. Leistung: 66/90 bis 150/204 kW/PS. Maximales Drehmoment: 175/1600-3000 bis 360/1600-2750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,4 bis 13,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 183 bis 231 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Seat kombinierter Verbrauch nach WLTP 1,1 über 4,3 bis 6,9 Liter pro 100 Kilometer, 26 über 114 bis 157 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6. Grundpreis: 20 570 bis 35 280 Euro (Leon), 21 920 bis 37 385 Euro (Leon Sportstourer)

Datenblatt Cupra Leon/Leon Sportstourer

Motor: Drei Vierzylinder-Turbobenziner, zwei Vierzylinder-Plug-in-Hybrid. Hubraum: 1,4, 2,0 Liter. Leistung: 150/204 bis 228/310 kW/PS. Maximales Drehmoment: 250/1550-3500 bis 400/2000-5200 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,9 bis 7,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 220 bis 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Cupra kombinierter Verbrauch nach WLTP 1,2 über 7,1 bis 8,4 Liter pro 100 Kilometer, 27 über 162 bis 189 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6. Grundpreis: 36 120 bis 39 970 Euro (Leon), 37 420 bis 43 680 Euro (Leon Sportstourer).  

KoCom/Fotos: Günther Koch

22. Juni 2021