Freitag, 29. März 2024

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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

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Gesamtpaket stimmt

Hyundai setzt bei neuem i20 auch auf Mildhybrid-Technologie / Benziner mit 84, 100 und 120 PS

Von Günther Koch/Life-Magazin

Hyundais neuer i20, hier das 120-PS-Spitzenmodell, steht bei den Händlern. Fotos: Koch

Gründau – Klein, aber fein: Seit Oktober liefert Hyundai die gerade in Gründau im hessischen Main-Kinzig-Kreis vorgestellte Neuauflage seines Kleinwagens i20 aus, Einstiegspreis ab 13 637 Euro. Mit ihr treten die Koreaner gegen deutsche Konkurrenten wie Ford Fiesta, Opel Corsa und VW Polo an. Schwestermodell im Konzern ist der Kia Rio.  

Dritte Generation

Das Auto: Der seit 2008 produzierte Getz-Nachfolger reiht sich markenintern bei uns zwischen dem Einstiegsmodell i10 und dem kompakten i30 ein. Bei der neuen handelt es sich um die dritte Generation. Sie läuft in der Türkei vom Band. Gegenüber dem Vorgängermodell haben sich die Abmessungen, 4,04 Meter lang, 1,77 Meter breit, 1,45 Meter hoch, Radstand 2,58 Meter, Kofferraum 262/352 bis 1075/1165 Liter, geringfügig verändert. Der i20 baut nur etwas flacher und breiter. Die Scheinwerfer schließen direkt an den neuen Kaskadengrill an. Die Motorhaube streckt sich vergleichsweise lang, wirkt stärker konturiert. Am Heck fallen die von einem Lichtband verbundenen, pfeilförmigen Leuchten auf. Innen geht es geräumiger zu, wobei es im Fond des Kleinwagens je nach Größe der Mitreisenden nach wie vor etwas enger werden kann. Das Raumgefühl ist sonst ganz angenehm. Insgesamt mutet der für fünf Personen ausgelegte Fünftürer sportlich-harmonischer an. Im übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff. Die Sicht nach hinten bleibt eingeschränkt.

Blick auf die Frontpartie mit neuem Kaskadengrill und Markenlogo vorn im oberen Teil.

Ein Sauger, zwei Turbos

Der Antrieb: Drei Benziner, eingestuft nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d, stehen zur Wahl, darunter zwei Turbos. Der 1,2-Liter-Sauger leistet 84 PS, die beiden aufgeladenen 1,0-Liter sind 100 und 120 PS stark. Bis auf den Sauger und einen der 100 PS-Turbos sind die übrigen i20 als Mildhybrid mit 48-Volt-Technik ausgelegt, die das Stauvolumen doch um 90 Liter reduziert. Die Drei- und Vierzylinder stellen 118 über 172 bis 200 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Sauger und Turbos beschleunigen die leer 1088 bis 1300 Kilo schweren Frontantriebler in 10,1 bis 13,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, schaffen 173 bis 190 Stundenkilometer Spitze. Manuelle Fünf- und Sechsgang-Handschaltungen sowie Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe übertragen die Kraft auf die Vorderräder. Den Mixverbrauch, ermittelt nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren, geben die Koreaner zumindest im Datenblatt mit 5,4 bis 5,6 Litern an.

Unter der Haube ist hier der stärkste Turbo am Werk. Im Cockpit geht es übersichtlich zu.

Spritziger mit Aufladung

Das Fahren: Wir sind bei unserer ersten Ausfahrt im 120-PS-Turbo mit Siebengang-Doppelkupplungsbox unterwegs gewesen, dessen Bordcomputer bei uns am Ende nach normalen Orts- und flotteren Landstraßenfahrprofilen ohne Autobahnetappen 6,2 (statt 5,4) Liter angezeigt hat. Die beiden Turbos sind zweifellos schon nach Betrachtung der reinen technischen Angaben die spritzigere Wahl. Der Sauger muss sich außerhalb örtlicher Bereiche doch etwas mühen, um auf Touren zu kommen. Vorteil der 48-Volt-Mildhybride ist: Sie bringen den Motor elektrisch auf Drehzahl, ehe der Verbrennungsmotor zündet. Schon das Anlassen scheint dadurch schneller und ruhiger vonstatten zu gehen. Hinzu kommt: Während der Fahrt liefert das System je nach Ladestand der Batterie und gewünschter Beschleunigung zusätzliche Durchzugskraft. In Verbindung mit ihm setzt Hyundai auch das manuelle Sechsgang-Getriebe mit elektronisch geregelter Kupplung ein, das den Motor vom Getriebe entkoppeln kann, so dass sich spritsparender „segeln“ lässt. Die Lenkung könnte noch direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Bremsen sorgen dagegen für standfeste Verzögerung. 

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Das Gepäckabteil hier fasst 262 bis 1075 Liter.

Ab Stufe zwei oder drei wird’s interessant

Die Ausstattung: Es gibt vier Lines für die Neuauflage. Im Basispaket Pure sind etwa bereits Lichtsensor, Fernlicht-, Aufmerksamkeits-, Notbremsassistenz mit Fußgängererkennung sowie 15-Zoll-Stahlfelgen mit 185er-Reifen enthalten. Darüber hinaus sind unter dem Stichwort Serie Multikollisionsbremse, Spurhaltehilfe, Frontkollisionswarner und intelligente Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitsassistenz aufgeführt. Bei Select gehören Klimaanlage, Digitalradio, Freisprecheinrichtung und Lederlenkrad schon zum Grundumfang. In Trend-Ausführung ist der neue i20 ab Werk mit LED-Tagfahrlicht, Digitalcockpit, 10,25-Zoll-Fahrerdisplay, Achtzoll-Farbtouchscreen, Smartphone-Einbindung, kabellosem Laden, Radfahrererkennung, Spurfolgeassistenz, Rückfahrkamera, Einparkhilfe hinten, Sitzheizung vorn, beheizbarem Lenkrad sowie 16-Zoll-Leichtmetallrändern mit 195er-Reifen bestückt. Als Prime statten ihn die Koreaner mit Voll-LED-Scheinwerfern, Nebelleuchten, Regensensor, Klimaautomatik, Smart-Key-System und 17-Zöllern mit 215er-Reifen aus. Neu ist neben Sicherheitsfeatures und Premiumsoundsystem auch die Live-Service-Telematik der Marke.       

Blick auf die Modellkennung hinten. Und so sieht die Neuauflage des kleinen Hyundai von der Seite aus.

Auch die Garantie ist ein Wort

Alles in allem: Beim Preis ist man laut Hyundai-Deutschland-Marketingchefin Christina Herzog in etwa auf dem Niveau des Vorgängers geblieben. Die Serienausstattung ist dafür insbesondere mit Blick auf die Elektronikhilfen umfangreicher geworden. Unterm Strich ein durchaus stimmiges Gesamtpaket. Zudem sind die fünf Jahre Garantie, die Hyundai gibt, ein Wort. Ab Frühjahr soll für den Kleinwagen zusätzlich erstmals die sportliche Ausstattungslinie N-Line erhältlich sein, Motto „Klein, aber fein“. Nach dem neuen i10, dem i30-Facelift und dem neuen i20 kündigt Deutschland-Chef Jürgen Keller für 2020 unter anderem noch die nächsten Tucson und Ioniq sowie für 2021 ein neues SUV-Modell an.  

Datenblatt

Motor: Drei Drei- und Vierzylinder-Benziner, darunter zwei Turbos. Hubraum: 1,2, 1,0 Liter. Leistung: 62/84, 74/100, 88/120 kW/PS. Maximales Drehmoment: 118/4200, 172/1500-4000, 200/2000-3500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,1 bis 13,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 173 bis 190 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Hyundai Mixverbrauch 5,4 bis 5,6 Liter pro 100 Kilometer, 123 bis 128 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Grundpreis: 13 637 bis 23 970 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

14. Oktober 2020